
Die Grünen beklagen die absurden Ausmaße der Verschwendung, die der E-Commerce hervorgebracht hat. Einige Unternehmen sollen regelmäßig riesige Mengen an retournierten Produkten und Neuwaren vernichten. Besonders große und namhafte Unternehmen und Luxushersteller waren aus diesem Grund in den vergangenen Monaten in die Kritik geraten.
Vernichtet werden Produkte im Millionenwert
Für großes Aufsehen hatte beispielsweise der Fall von Amazon im vergangenen Sommer gesorgt: Das ZDF-Fernsehmagazin Frontal21 hatte damals auf Grundlage eigener Recherchen berichtet, dass eine tonnenweise Vernichtung von Waren wie Möbeln, Handys oder auch elektrischen Großgeräten an der Tagesordnung sei. Eine Mitarbeiterin hatte sich unter anderem geäußert, „dass sie jeden Tag Waren im Wert von mehreren zehntausend Euro vernichtet habe“ (wir berichteten).
Auch das Luxuslabel Burberry wurde dafür kritisiert, dass es allein im Geschäftsjahr 2017/18 nicht verkaufte Kleidung im Wert von 32 Millionen Euro verbrannt hatte. Mit solchen Strategien wollen die Hersteller beispielsweise verhindern, dass retournierte Produkte verbilligt verkauft werden und somit die Marke verwässert bzw. beschädigt wird.
Warenvernichtung als „Perversion der Wegwerfgesellschaft“
Wie Heise Online berichtet, bezeichnete Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt gegenüber der Funke-Mediengruppe solche Strategien als „Perversion der Wegwerfgesellschaft“. Geht es nach ihrer Partei, so soll es Unternehmen wie Amazon oder Otto künftig verboten werden, retournierte Ware, die noch funktionsfähig und neuwertig ist, zu zerstören. Um dies zu erreichen, müsse auch der Staat handeln. Entsprechende Waren könnten beispielsweise über Sozialkaufhäuser verschenkt werden, so Göring-Eckardt.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen der Universität Bamberg würden etwa vier Prozent der retournierten Produkte im Müll landen, so Heise weiter. Während 79 Prozent wieder als A-Ware verkauft werde, würden 13 Prozent zumindest noch als B-Ware angeboten. An industrielle Verwerter oder gemeinnützige Institutionen gehen demnach drei Prozent.
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Kommentare
Die Hinsendekosten sollten bei einem Widerruf auch nicht erstattet werden.
Die Dienstleistung ist schließlich erfolgt.
Vorteil: Käufer müssen sich bewusst mit dem Artikel auseinander setzen.
Und dürfen endlich mündig sein
Dieser ganze Irrsinn kommt davon, wenn man Gesetze/Vorschr iften erlässt, ohne mal die Konsequenzen durchzudenken (weil man eigentlich gar keine Ahnung von der Materie hat!).
Darin sind unsere Politiker ja ganz große Klasse.
Ein Blödsinn folgt dem nächsten, Woche für Woche.
Wenn ich hier manche Beiräge in den News lese, denke ich, die Redaktion hat sich im Datum geirrt und es ist 1. April, ist aber leider Realsatire ala Deutschland.
Nun ist Amazon sicher kein fairer Player und alles andere als umweltbewusst und sozial korrekt, aber am Wahnsinn der Bevölkerung sind sie wohl nicht alleine schuld! Wir entscheiden doch als Kunde, wo und wann Produkte bestellt werden!!! Und "Geiz ist doch so geil" hilft da keinen Zentimeter weiter, wohl aber ein klein wenig Mäßigung des eigenen Konsumverhaltens!
Auch unsere selbsternannten Verbraucherschü tzer sollten dringend aus Wolkenkuckucksh eim hier auf den Boden der Realität zurück kommen! Was da teilweise läuft, würde ich Begünstigung nennen wenn nicht gar Anstiftung!
gut an.Da kann man besser dem Händler wieder in die Geschäftspoliti k reinreden.
Rückversand muß teurer werden (kostenloser Rückversand ist Unfug),
der Import billiger Ware sollte anders bepreist/bezoll t werden (es sollte keine wirtschaftliche Überlegung sein, daß Vernichtung und Neuimport günstiger ist als Refurbish/B-War e),
insgesamt muß dieses Vorgehen wirtschaftlich unattraktiv werden bzw öffentlich und transparent (dann erleiden die Firmen zumindest entsprechenden Imageverlust und überlegen es sich)
vorsichtiger und mit Verstand bestellt wird.
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