Aufkauf von Amazon-Shops: Thrasio meldet Insolvenz an

Das Wachstum im E-Commerce ist längst nicht mehr so stark wie in Zeiten der Coronapandemie – und so steht mittlerweile auch das ein oder andere Geschäftsmodell in der Branche auf dem Prüfstand. Das zeigt sich jüngst am Beispiel des Amazon-Aggregators Thrasio. Der Aufkäufer von kleinen Amazon-Händler:innen hat jetzt in den USA ein Insolvenzverfahren beantragt, meldet Reuters. 

Schon länger ist bekannt, dass das Unternehmen in der Krise steckt: Ende 2022 wurden bereits 20 Prozent der Belegschaft entlassen. Das Start-up ist zudem hoch verschuldet: Mit Kreditgebern wurde nun eine Umstrukturierungsvereinbarung geschlossen, durch die Schulden in Höhe von 495 Millionen US-Dollar abgebaut werden sollen, erklärte Thrasio.

Frisches Kapital: Thrasio bleibt optimistisch

Bestehende Gläubiger sollen außerdem zugesagt haben, dem Unternehmen 90 Millionen US-Dollar Kapital bereitzustellen, um das laufende Geschäft aufrechterhalten zu können. Der noch recht frische Thrasio-CEO Greg Greeley, ein ehemaliger Amazon-Manager, zeigte sich deshalb zuversichtlich: „Thrasio ist einer der größten Drittanbieter auf dem Amazon-Marktplatz, und mit einer gestärkten Bilanz und neuem Kapital sind wir besser gerüstet, um unsere Marken zu unterstützen, unsere Infrastruktur zu skalieren und zukünftige Chancen zu eröffnen“, sagte er laut dem US-Nachrichtensender CNBC.

Amazon-Aggregatoren setzen darauf, lukrative kleine Händler:innen aufzukaufen, um deren Geschäfte auf dem Marktplatz zu skalieren. Für Thrasio kommen dafür beispielsweise vorrangig FBA-Händler mit mindestens einer Million Euro Umsatz im Monat und sehr guten Bewertungen infrage. Mitbewerber in diesem Bereich sind beispielsweise die Berlin Brands Group oder die Razor Group. Auch Stryze zählt dazu, die Firma wurde allerdings im Frühjahr des letzten Jahres von Razor aufgekauft.

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