Interview

Ebay-Deutschland-Chef Oliver Klinck: „Wir möchten größer und mit wachsendem Marktanteil dastehen“

Veröffentlicht: 21.09.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 21.09.2020
Oliver Klinck

Die Meldung kam Anfang September durchaus überraschend: Der bisherige Deutschland-Chef Eben Sermon wechselt in „eine neue globale Führungsrolle innerhalb der Produktorganisation“ des Unternehmens und übernimmt die Leitung des Bereichs Global Product Marketing und einer Reihe von Inkubationsprojekten. Sein Nachfolger an der Spitze des deutschen Marktplatz ist Oliver Klinck, der als Chief Commercial Officer bereits in den vergangenen Jahren eine prominente Position innehatte. Wir haben mit Oliver Klinck über den Führungswechsel und seine Pläne mit Ebay gesprochen.

„Positiv überrascht“

Oliver, erst einmal herzlichen Glückwunsch zur neuen Position. Wie überrascht warst du, als du die Nachricht erhalten hast?

Ich war positiv überrascht. Auch wenn ich bereits zuvor große Teile des deutschen eBay-Geschäftes verantwortet habe, ist es natürlich noch einmal etwas anderes, die gesamte Verantwortung für den deutschen eBay-Marktplatz zu übernehmen. Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe!

Als Chief Commercial Officer warst du bereits in den vergangenen Jahren für zentrale Bereiche des deutschen Marktplatz-Geschäfts verantwortlich. Wie ändern sich deine Aufgabenbereiche nun konkret und wie willst du die Sache angehen?

Als Chief Commercial Officer war ich für große Teile des deutschen Geschäftes zuständig aber auch für einige Funktionen in Europa. Nun werde ich mich um so mehr um Deutschland kümmern und mich voll auf diesen für eBay sehr wichtigen Markt konzentrieren.

Wirst du dich auch künftig mit Eben Sermon abstimmen oder willst du deinen eigenen Weg gehen?

Ich habe in den vergangenen Jahren eng, vertrauensvoll und erfolgreich mit Eben Sermon zusammengearbeitet und schätze seine Expertise und seinen Rat. Daher werde ich mich auch in der Zukunft weiterhin eng mit ihm austauschen, auch wenn ich selbstverständlich meinen eigenen Weg gehen werde und eigene Pläne habe.

„Ebay weiter voranbringen“

Welche Pläne sind das? Was erwartet uns kurzfristig, vor allem angesichts der Coronakrise, und welche Ziele hast du auf lange Sicht?

Wir konnten in den letzten Wochen und Monaten viele neue Käuferinnen und Käufer, sowie Verkäuferinnen und Verkäufer gewinnen und konzentrieren uns nun darauf, sie langfristig als Kunden zu gewinnen. Gemeinsam mit meinem Team wird es mein Ziel sein, das einzigartige E-Commerce-Modell, das eBay treibt, weiter voranzubringen – gerade in dieser besonderen Zeit, in der noch mehr Menschen in Deutschland die Vorteile des Online-Handels bei eBay für sich entdecken.

Auf lange Sicht möchte ich mich ganz besonders auf die Dinge fokussieren, die eBay von vielen Wettbewerbern unterscheidet: die riesige Auswahl auf dem Marktplatz, die für jedes Budget das Richtige bietet. Die Möglichkeit, auf dem eBay-Marktplatz Dinge nicht nur zu kaufen, sondern auch zu verkaufen und außerdem ein starker Partner – und niemals Wettbewerber – für Händler aller Größen zu sein, darunter zehntausende kleine Unternehmen und lokale Händlerinnen und Händler.

Welche besonderen Herausforderungen siehst du für eBay? Mit der Zahlungsumstellung (die ja von einigen Händlerinnen und Händlern auch kritisch gesehen wird) und der Strukturierung des Katalogs, um nur zwei herauszugreifen, gibt es bei euch ja gerade viel zu tun.

Unser Umfeld entwickelt sich stetig weiter und stellt uns regelmäßig vor neue Herausforderungen. Daher entwickeln wir auch unseren Marktplatz weiter – immer im Sinne unserer Händlerinnen und Händler, denn wir sind nur dann erfolgreich, wenn sie es auch sind. Dazu gehören natürlich auch Themen wie die neue Zahlungsabwicklung oder eBay Fulfillment, mit denen wir schon sehr erfolgreich unterwegs sind und uns sehr eng mit Händlerinnen und Händlern abstimmen. 

Inwieweit kannst du dabei unabhängig von den europäischen und amerikanischen Führungsetagen arbeiten? Ist man in enger Abstimmung oder hast du für Deutschland freie Hand?

Das europäische und amerikanische Führungsteam unterstützt uns natürlich bei unserer Arbeit in Deutschland und wir sind in regelmäßigem Austausch. Zeitgleich kennt man aber natürlich auch in San José die Besonderheiten des deutschen Marktes, sodass wir hier natürlich auch unsere eigenen Wege gehen können und werden.

Welches Gesicht wird eBay in fünf Jahren unter Oliver Klinck haben?

Ich wünsche mir, dass es lächelnd, selbstbewusst, optimistisch und sympathisch sein wird. Wir möchten größer und mit wachsendem Marktanteil dastehen, insbesondere in den Geschäftsfeldern, die uns bereits heute einzigartig machen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#9 Peter H. 2021-05-25 06:44
@Petra Wagner
Welcher "Service" von Amazon bitte? Sie verwechseln das mit stumpfsinnigem Gutschreiben von Waren? Das ist kein Service. Oder meinten Sie das Vernichten von Neuwaren, weil "wirtschaftlich er"? Bei aller Kritik über eBay, bitte nicht Pest mit Cholera verteidigen.
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#8 Petra Wagner 2021-05-22 14:06
Sympathisch will Ebay werden? Da bleibt mir echt die Spucke weg!
Mit Einführung der neuen Zahlungsabwickl ung und den damit verbundenen AGB-Änderungen sehe ich genau das Gegenteil! Die sympathischen privaten Verkäufer, bei denen man noch "3-2-1 Schnäppchen" machen konnte, werden endgültig verdrängt und gleichzeitig fluten chinesische Händler Ebay mit ihrem minderwertigen Plastikmüll. Dadurch verliert Ebay den Charme, der diesen Online-Marktpla tz groß gemacht hat. Neuware kaufen die Kunden sowieso lieber bei Amazon - an den Service von Amazon wird Ebay niemals heranreichen - und die günstigen gebrauchten Artikel werden verschwinden, weil kein Käufer bereit sein wird, für nette Kleinigkeiten teuren versicherten Versand zu bezahlen. Privatverkäufer werden zu anderen Plattformen wechseln, weil die eingeführten Bedingungen absolut inakzeptabel sind. Was soll da von Ebay übrig bleiben?
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#7 oejendorfer 2020-12-05 21:22
++chembär++

ich weis gar nicht, was es da zu meckern gibt. Unser "ebay Geld" kommt immer an,
ob nun ein paatr Tage früher oder später ist doch egal.
Wir haben immer genug Geld auf dem Geschäftskonto - ist doch üblich oder ?? --
mfg
wolfgang
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#6 chembär 2020-11-26 16:43
Ich sehe es genau so wie Peter H.:
"Irgendwie komisch. Nehme ebay nur noch als absoluten Nebenkriegsscha uplatz wahr."

Ebay wird von Jahr zu Jahr händlerunfreund licher und wundert sich dann, wenn die Händler den Marktplatz verlassen(akuel les Beispiel: Zahlungsabwickl ung).
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#5 oejendorfer 2020-11-19 15:44
eine Antwort von einem Händler zu dem Kommentar zu: IT-ZUBEHOER-HOF 2020-11-19 08:

Dieser Kommentar ist falsch und stimmt hinten und vorne NICHT.
Was soll so ein Kommentar, soll hier absichtlich Lügen über ebay verbreitet werden.
Unsere Erfahrung nach vielen Monaten ist PRIMA. Einiges ist sogar besser als früher.

Immer dieser Meckerkommentar e ohne Beweise, das ist ja schon bald so wie diese Corona Lügner.
mfg
wk
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#4 IT-ZUBEHOER-HOF 2020-11-19 08:26
Durch die neue zwangsweise eingeführte Zahlungsabwickl ung werden Existenzen vernichtet, da die Gelder im Nirwana verschwinden und nicht an die Verkäufer ausbezahlt werden.
Tagelang sollen immer wieder Bankdaten aktualisiert werden - und bei Rückfragen wird man auf die bearbeitungsdau er von bis zu 5 Werktagen verwiesen.
eBay kassiert die Gelder der käufer ein - und wie ein Wunder kommen das Geld nicht mehr beim Verkäufer an, der muss aber die bezahlten Artikel versenden.
WARE WEG - GELD WEG - UND NIEMAND ZUSTÄNDIG

Tolle moderne Zahlungsabwickl ung !!!!
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#3 oejendorfer 2020-09-23 18:53
Na, das war aber ein sehr allgemein gehaltenes Gespräch mit Oliver Klinck
Informationsgehalt hatte es keines. Schade, das keine Probleme die ja gerade zu Verbesserungen führen sollen angesprochen wurden.

Aber über eines müssen wir uns alle im Klaren sein:
Was ebay hier in Deutschland macht und tut bestimmen die Amerikaner in den USA.
Deutsche Alleingänge sind fast nie möglich. Da kenne die Amerikaner aus meiner langjährigen Vertriebsleiter tätigkeit schon recht gut. Sie ticken alle gleich.
tschüs
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#2 Peter H. 2020-09-23 14:57
Irgendwie komisch. Nehme ebay nur noch als absoluten Nebenkriegsscha uplatz wahr. Wir haben uns mit der neuen Zahlungsmethode komplett verabschiedet.

Also sind das für mich nur Standard-Parole n eines neuen Mitarbeiters, der natürlich alles besser und erfolgreicher machen wird.
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#1 red.spotted 2020-09-23 14:16
Wir haben uns von ebay verabschiedet, einfach zu teuer geworden. Das Geld kann ich auch meinen Mitarbeitern geben.

Viel Erfolg beim Umbau.

Schöne Grüße
red.spotted
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