Der Amazon Prime Day ist in vollem Gange und wird auch heute nochmal Kunden mit zahlreichen Angeboten locken. Allerdings sollten Schnäppchenjäger auch Vorsicht walten lassen, denn Kriminelle versuchen, das Shopping-Event gezielt für sich zu nutzen und in diesem Rahmen an sensible Kundendaten zu kommen.
Das belegt eine Analyse des Sicherheitsexperten AtlasVPN: IT-Forscher des Unternehmens haben Daten rund um gefährliche Phishing- und Betrugsseiten gesammelt und zum Start von Amazons Prime Day knapp 900 aktive Amazon-Phishing-Seiten gefunden.
„Amazon sei demnach die meist imitierte Handelsmarke unter den Phishingseiten. In den vergangenen 90 Tagen hätten sich 1.633 verdächtige Webseiten gefunden“, schreibt Heise Online über die Analyse. Dass die Experten dieser Tage zahlenmäßig etwas weniger gefährliche Seiten registriert haben, liege demnach daran, dass einige Phishing- und Betrugsseiten mittlerweile von den Betrügern selbst oder im Rahmen von Sicherheitsmaßnahmen offline genommen wurden. Andere Marken, die ebenfalls von Kriminellen missbraucht werden, seien im Vergleich mit Amazon „weit abgeschlagen“, heißt es weiter. Explizit genannt werden etwa Labels wie Walmart und Alibaba, UGG oder Nike.
Nutzern wird geraten, sich Seiten, auf denen sie sich bewegen und shoppen, genau anzuschauen: Hohe Rankings bei Google sind nicht zwangsläufig ungefährlich, da Betrüger Google Ads missbrauchen könnten, um ihre Phishing- und Betrugsseiten in den Suchergebnissen zu pushen. Auch Rechtschreib- und Grammatikfehler oder merkwürdige Angaben in den Adressen im Webbrowser sollten Userinnen und User stutzig machen.
Amazon ermutigt Kunden, Betrugsfälle zu melden [Update vom 14.07.2022]
Gegenüber OnlinehändlerNews verwies ein Sprecher von Amazon darauf, dass Kundinnen und Kunden stets die Möglichkeit haben, sich in Verdachtsfällen an Amazon zu wenden: „Betrüger, die versuchen, sich als Amazon auszugeben, gefährden unsere Kund:innen und unsere Marke. Obwohl diese Betrugsmaschen außerhalb unseres Stores erfolgen, werden wir weiterhin in den Schutz unserer Kund:innen investieren und die Öffentlichkeit darüber aufklären, wie sie sich vor Betrug schützen können. Wir ermutigen Kund:innen, uns potenzielle Betrugsfälle zu melden, damit wir ihre Konten schützen und Tatverdächtige den Strafverfolgungsbehörden melden können, um die Sicherheit der Kund:innen zu gewährleisten.“
Darüber hinaus verwies der Marktplatzbetreiber auch auf entsprechende Hilfeseiten, auf denen sich Verbraucherinnen und Verbraucher darüber informieren können, wie man Betrug im Namen von Amazon erkennen und auch melden kann.
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