Der frühe Vogel

Ebay lockt Tausende Händler mit regionaler Initiative

Veröffentlicht: 01.06.2023 | Geschrieben von: Sandra May | Letzte Aktualisierung: 01.06.2023
Smartphone mit Ebay-Logo

Mit dem Programm „eBay Deine Stadt“ will das Unternehmen seit 2021 stationären Händler:innen einen einfachen Kanal bieten, um Produkte online anzubieten. Neu an dem Angebot war die Einrichtung lokaler Marktplätze. Nachdem das Projekt 2021 mit noch zehn teilnehmenden Städten und Regionen startete, sind nun 30 dabei. Das Besondere: Die Angebote der stationären Läden können nicht nur in der betreffenden Region erworben werden, sondern werden parallel auch auf Ebay selbst angeboten, wo sie an eine breite Masse in und auch außerhalb Deutschlands angeboten werden können. Über 25 Millionen Artikel können mittlerweile so an die Kundschaft gebracht werden.

Nach mittlerweile zwei Jahren zieht das Unternehmen auch in Sachen Anmeldungen eine positive Bilanz: So meldeten sich in den letzten zwölf Monaten 3.000 Händler:innen neu an oder reaktivierten ihr bereits vorhandenes Konto. „Gleichzeitig wissen wir, dass ,eBay Deine Stadt‘ nur eine von vielen Maßnahmen sein kann, um örtliche Geschäfte krisensicher aufzustellen. Darum setzen wir uns kontinuierlich für den offenen Austausch unserer Händler:innen mit Politik und Planer:innen ein“, resümiert Andreas Häntsch, Senior Director Seller Engagement bei eBay Deutschland.

Dass ein diverses Angebot an stationären Geschäften wichtig für das Überleben der Innenstädte ist, zeigt auch eine aktuelle Umfrage von Ebay Deutschland. Die Umfrage wurde unter 10.000 Personen für Civey durchgeführt. Demnach ist ein Einkaufsbummel für 63 Prozent der wichtige Grund für einen Besuch des Stadtkerns. 40 Prozent gaben an, dass eine größere Auswahl an Geschäften für die Attraktivität von Innenstädten wichtig sei. Eine bessere Erreichbarkeit mit dem Auto empfinden nur 29 Prozent als Attraktivitätsfaktor und 27 Prozent wünschen sich ein breiteres Gastronomie-Angebot. Eine größere Auswahl an Produkten, wenn sie im Stadtzentrum bei Geschäften des nicht-täglichen Bedarfs einkaufen (z. B. Kleidung), wünschen sich 46 Prozent. 

Erneute Insolvenz bei der Modekette Hallhuber

Erst 2021 musste die Modekette Hallhuber durch die Investoren Rouven Angermann und Torsten Eisenkolb vor der Insolvenz gerettet werden. Nun befindet sich das Unternehmen erneut in Schieflage. Als Grund für die Entwicklung gibt das Unternehmen laut Manager Magazin „marktbekannte multiple Krisen im Textileinzelhandel und (die) daraus folgenden massiven Umsatzeinbußen“ an. 

Das Unternehmen hat sich dazu entschlossen, sich in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung neu zu orientieren. Dieser Schritt soll auch dazu dienen, einen neuen Investor zu finden. Unter der Beobachtung eines gerichtlich bestellten Sachwalters leitet die bisherige Geschäftsleitung das Unternehmen weiter. Unterstützung erhält sie dabei von den Sanierungsexperten Sven Tischendorf und Alexander Höpfner, die ebenfalls als Geschäftsführer hinzukommen. 

Während die Pandemie wohl die Verantwortliche für die erste Schieflage 2021 war, könnten nun die Inflation und die Kaufzurückhaltung die Gründe sein. Zu Beginn der Pandemie war das Unternehmen gerade einmal acht Monate alt. Allerdings zeigen auch etablierte Unternehmen wie Galeria Karstadt Kaufhof und Peek & Cloppenburg, dass die Zeiten nicht leicht sind. 

Twitter weniger als 15 Milliarden US-Dollar wert

Dass die Übernahme durch Elon Musk Twitter nicht gerade zu einem Aufschwung verholfen hat, ist klar. Nun zeigen Zahlen, wie hoch die Schäden seit der Übernahme des Kurznachrichtendienstes sind: Musk hatte das Unternehmen vor sieben Monaten für 44 Milliarden Dollar gekauft. Das Geld stammte auch von externen Investoren. Nun soll das Unternehmen weniger als 15 Milliarden Dollar wert sein, berichtet Heise mit Verweis auf Bloomberg. 

Der Wertverlust ist auch Musk bewusst: Noch vor zwei Monaten hatte er zugegeben, dass Twitter mit ihm als Chef die Hälfte an Wert verloren hat. Da Twitter einen Teil des Investments zurückzahlen will, muss der Dienst nun schnell in die Gewinnzone kommen. 

Geschadet hat es Musk allerdings nicht: Dank seiner Tesla-Aktien ist der Unternehmer allein in diesem Jahr um 48 Milliarden Dollar schwerer geworden.

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Über die Autorin

Sandra May
Sandra May Expertin für: IT- und Strafrecht

Sandra schreibt seit September 2018 als juristische Expertin für OnlinehändlerNews. Bereits im Studium spezialisierte sie sich auf den Bereich des Wettbewerbs- und Urheberrechts. Nach dem Abschluss ihres Referendariats wagte sie den eher unklassischen Sprung in den Journalismus. Juristische Sachverhalte anschaulich und für Laien verständlich zu erklären, ist genau ihr Ding.

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Kommentare  

#2 Uwe 2023-06-27 09:36
Wir können der Ilona da mal zu 100 % Recht geben. Auch Ebay zieht die Provisionen weiter an und viele Kollegen aus dem Onlinehandel scheinen nicht wirklich zu kalkulieren. Da meint jeder neue Onlinehändler, er könne mal so einfach unter dem Preis bleiben und wird nun reich da ja viel Umsatz gemacht wird. OH und dann kommt doch plötzlich unser liebes Finanzamt ( bei vielen sogar nur 1x im Jahr ) und dann wirds aber eng. Wir haben mittlerweile 20 Jahre Außendienst und 14 Jahre Onlinegeschäft hinter uns und können heute auf viele gescheiterten zurück blicken. Also liebe Onlinehändler glaubt nicht alles was euch als so großartig vorgestellt wird.
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#1 Ilona 2023-06-01 10:37
Es erschließt sich mir überhaupt nicht, inwiefern Verkäufe über Ebay die Attraktivität von Innenstädten fördern sollen, es passiert doch genau das Gegenteil.
Mein Mann und ich führen seit 1982 ein Einzelhandelsge schäft in der Berliner Innenstadt, seit 2003 verkaufen wir zunehmend auch online. Für das Versandgeschäft wird Platz benötigt: Lagerfläche, mindestens 1 Computer-Arbeit splatz, Lagerfläche für Verpackungsmate rial und Platz für einen Packtisch.
Das Versandgeschäft ist zeitintensiv!! Es hört sich immer so einfach an: "Verkauf doch über Ebay oder baue dir einen eigenen Online-Shop!". Jeder kleine Händler erstellt so für die Verbraucher einen eigenen Versandhaus-Kat alog, beantwortet online Fragen, verpackt die gekauften Artikel sicher, erstellt Rechnungen, kümmert sich um die Buchhaltung und, und, und.
Wir haben das gemacht, wir haben einen eigenen, gut funktionierende n Onlineshop, verkaufen manchmal auch über Ebay und wir haben auch noch unseren Laden, aber nur weil die Miete moderat ist, ansonsten hätten wir das Ladengeschäft sicherlich auch schon aufgegeben, einen Versandhandel kann man von überall betreiben, auch auf dem Land aus der Scheune oder Garage heraus. Da stören Leute, die nur zum Stöbern in Geschäfte gehen auch nicht den Geschäftsablauf.
Der gewinnbringende , stationäre Handel ist doch fast zum Erliegen gekommen. Es ist halt attraktiver online zu kaufen, geht schnell, ist bequem und der Onlinekunde wurde vom Gesetzgeber auch um ein vielfaches besser gestellt als der stätionäre.
Wenn die Verbraucher attraktive Innenstädte möchten, dann müssen sie etwas dafür tun. Ebay ist da sicherlich nicht die Lösung, wenn die Besitzer kleiner Läden nun neben der Miete auch noch die nicht unerhebliche Verkaufsproviso n bezahlen müssen. Ebay ist doch nicht der selbstlose Retter unserer Innenstädte, wer glaubt denn sowas.
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