Ebay kann Umsatz steigern – kämpft aber mit Käuferschwund

Veröffentlicht: 28.02.2024
imgAktualisierung: 28.02.2024
Geschrieben von: Tina Plewinski
Lesezeit: ca. 4 Min.
28.02.2024
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ca. 4 Min.
Ebay-Logo
© 360ber / Depositphotos.com
Ebay hat solide Zahlen vorgelegt, kann aber mit Blick auf die Kundenentwicklung nicht glücklich sein.


Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Ebay hat die Zahlen für 2023 herausgegeben
  • Tesla steht erneut wegen umweltkritischer Prozesse in der Kritik
  • Mark Zuckerberg erklärt die Entlassungswellen in der Tech-Branche

 

Obwohl das wirtschaftliche Umfeld nicht ideal ist und für Unternehmen weiterhin Hürden bereithält, zeigt sich Ebay mit seinen jüngsten Geschäftszahlen durchaus zufrieden. Ganz ungetrübt ist die Bilanz allerdings nicht, denn insbesondere mit dem Blick auf die aktiven Kundinnen und Kunden konnte der rückläufige Trend abermals nicht gebrochen werden. 

Zunächst zu den Kernzahlen: Im abgeschlossenen Weihnachtsquartal konnte der Nettoumsatz im Vorjahresvergleich von 2,51 Milliarden auf 2,56 Milliarden Dollar gepusht werden, was einem Anstieg um zwei Prozent entspricht. Ebenfalls um zwei Prozent ist auch das Bruttowarenvolumen (GMV) gestiegen: Hier erreichte der Online-Marktplatz einen Wert von 18,6 Milliarden US-Dollar. 

Das Nettoeinkommen wuchs mit einem Plus von acht Prozent etwas stärker auf 728 Millionen Dollar. Im Vergleich mit dem Abschlussquartal 2022 konnte außerdem der Nettogewinn einen Zuwachs von 672 Millionen auf 724 Millionen Dollar verzeichnen. Als Highlight präsentierte Ebay außerdem die Entwicklungen im Werbesegment, wo der Umsatz bei 393 Millionen US-Dollar gelegen habe.

Einen Dämpfer erlebte Ebay abermals bei den aktiven Kundinnen und Kunden: Der Negativtrend, der sich bereits in vielen zurückliegenden Quartalszahlen bemerkbar machte, wurde auch im Weihnachtsquartal 2023 fortgeführt: Der Wert ging im Vergleich zum Vorjahresquartal um zwei Prozent auf 132 Millionen zurück. Dennoch zeigte sich das Unternehmen zufrieden.

„Ich freue mich, dass wir im 4. Quartal die Erwartungen bei allen wichtigen Finanzkennzahlen erfüllt oder übertroffen haben“, kommentierte Finanzchef Steve Priest im Rahmen der offiziellen Unternehmensmeldung. „Unsere solide Bilanz und unser nachhaltiges Finanzmodell haben es uns ermöglicht, in unsere strategischen Säulen zu investieren und gleichzeitig das Gewinnwachstum zu sichern und robuste Kapitalrenditen zu erzielen. Ich bin stolz auf die starke Umsetzung im Jahr 2023 und zuversichtlich, dass unsere Strategie den langfristigen Shareholder Value steigern wird.“

Auch die Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr hat Ebay vorgelegt: Der Umsatz konnte demnach um drei Prozent auf 10,1 Milliarden US-Dollar steigen. Leicht zurückgegangen ist indes das verzeichnete Bruttowarenvolumen, das im Vorjahresvergleich ein Minus von einem Prozent und einen Wert von 73,2 Milliarden US-Dollar aufwies. Eine erfreuliche Entwicklung gab es hinsichtlich der Nettoumsätze, die von 9,79 Milliarden auf 10,11 Milliarden Dollar anstiegen. Musste Ebay im Geschäftsjahr 2022 noch einen Nettoverlust von 1,27 Milliarden Dollar hinnehmen, wurde nun ein Nettogewinn in Höhe von 2,77 Milliarden Dollar verzeichnet.

„Im vergangenen Jahr haben wir bedeutende Fortschritte auf dem Weg zu unserer Vision gemacht, die Zukunft des E-Commerce für Enthusiasten neu zu erfinden“, sagte Ebay-CEO Jamie Iannone. „Unsere Ergebnisse zeigen die Stärke unserer Strategie, und ich bin stolz auf unser beschleunigtes Innovationstempo, mit dem wir daran arbeiten, das Kundenerlebnis bei eBay grundlegend zu verbessern.“

Grünheide: Tesla hält sich nicht an Schmutzwasser-Grenzwerte

In der Vergangenheit wurde Tesla immer wieder aufgrund umweltschädlicher Prozesse und Vorgänge kritisiert. Zuletzt erhielt der E-Autobauer etwa eine Millionenstrafe, weil er Giftmüll illegal entsorgt haben soll. Auch am deutschen Standort in Grünheide, der in einem Wasserschutzgebiet gelegen ist, gibt es offenbar Probleme.

Hier überschreite das Unternehmen „ständig und in erheblicher Weise“ die zulässigen Abwassergrenzwerte, so der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) laut einer dpa-Meldung bei der Wirtschaftswoche. Betroffen seien demnach etwa die Werte für Gesamtstickstoff sowie refraktären Phosphor. Mehrfache Abmahnungen und Aufforderungen seien ohne Erfolg geblieben und auch mögliche Gegenmaßnahmen oder eine Klärung des Problems seien nicht in Aussicht gestellt worden.

Tatenlos will der Wasserverband allerdings nicht bleiben: Anfang März solle im Zuge einer außerordentlichen Verbandsversammlung darüber beraten werden, ob man die Abwasserentsorgung bei Tesla stoppen werde. „Andernfalls drohten dem Verband Mehrbelastungen in Millionenhöhe. Zudem könnte es zu einem Entsorgungsstopp für sämtliche Verbandsabwässer in der Kläranlage Münchehofe kommen“, heißt es in dem Bericht weiter.

So erklärt Mark Zuckerberg die Entlassungswellen in der Tech-Branche

In den vergangenen Monaten wurde die IT-Branche von zahlreichen Massenentlassungen erschüttert. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg hat sich in dem Podcast Morning Brew Daily nun zum Thema geäußert und die Entwicklungen erklärt, wie t3n berichtet. Demnach habe es zwei Entlassungswellen gegeben, die unterschiedliche Hintergründe gehabt hätten.

Die erste Phase war eine Reaktion auf die massive Expansion vieler Firmen in Zeiten der Pandemie: Die Stellen, die hier zu viel aufgebaut wurden, mussten dann wieder weichen. Als das Problem der Überbesetzung gelöst wurde, fingen Unternehmen hingegen an, sich und die eigenen Prozesse nachhaltiger und robuster zu gestalten, was eine zweite Entlassungswelle auslöste: „Es war natürlich sehr hart, wir haben uns von vielen talentierten Leuten getrennt, die uns wichtig waren“, wird Zuckerberg zitiert. „Aber in gewisser Weise macht es das Unternehmen effektiver, wenn es schlanker wird.“ Auf die Frage, ob der zunehmende Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) am massiven Personalabbau beteiligt war, zeigte er sich skeptisch: Noch sei KI seiner Meinung nach nicht derart vorangeschritten, um so große Entlassungswellen auszulösen.

Tina Plewinski

Tina Plewinski

Expert/in für: Amazon

Veröffentlicht: 28.02.2024
img Letzte Aktualisierung: 28.02.2024
Lesezeit: ca. 4 Min.
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KOMMENTARE
1 Kommentare
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Silvio Reinhard
28.05.2024

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Ebay hat mit rückläufigen Käuferzahlen zu kämpfen? Ebay hat ein ganz anderes Problem, private Verkäufer zahlen keine Gebühren und die Zeche sollen nun die gewerblichen Verkäufer zahlen. Die Rechnung geht aber nicht auf, ich zahle aktuell 25% Gebühren. Da macht das Verkaufen bei Ebay keinen Sinn mehr und ich habe mein Konto nach 22 Jahren gekündigt. Außerdem undurchschaubar es Bezahlsystem, ein Kunde kann weder direkt per Paypal oder Überweisung bezahlen. Es tummeln sich immer mehr Betrüger bei Ebay rum und Verkäufer werden nicht geschützt. Wenn der Kunden ein nicht gedecktes Konto hat, bekommt er die Ware und der Verkäufer später kein Geld. Die Bank eröffnet einen Fall und keiner ist bei Ebay in der Lage Auskunft zu geben, warum der Käufer sein Geld zurück verlangt. Ebay hat 1.3 Bewertungspunkt e im Web, wenn man null vergeben könnte, dann wäre es wohl null. Naja mit mir kündigen auch gerade viele Freunde ihre Konten und das ist auch gut so.