Aktiengewinne statt Bares

Amazon streicht Mitarbeitern die Gehaltserhöhung in cash – warum das für andere gut ist

Veröffentlicht: 02.04.2024 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 02.04.2024
Menschen vor einem Aufsteller von Amazon: Online-Riese ändert Gehaltsstrategie

In diesem Jahr wird Amazon wohl viele Führungskräfte von direkten Gehaltserhöhungen in bar ausschließen. Betroffen sind Mitarbeitende, die im Unternehmen auf Level 6 oder höher eingestuft sind. Konkret umfasse die Entscheidung damit Angestellte des mittleren Managements und darüber hinaus – und zwar unabhängig davon, ob sie in Logistikzentren oder in Büros des Unternehmens tätig sind.

Amazon habe bereits damit begonnen, einige der entsprechenden Mitarbeiter über die Entscheidung zu informieren, berichtet das Wirtschaftsmagazin Fortune.

Führungskräfte profitieren von kräftigen Aktien-Gewinnen 

Grund für die Anpassung der diesjährigen Vergütungsstrategie ist offenbar die starke Entwicklung der Unternehmensaktie. Viele Amazon-Angestellte erhalten, genau wie in anderen Konzernen auch üblich, neben ihren eigentlichen Gehältern auch Aktien. In der Regel gilt dabei die Formel: Je länger Mitarbeitende im Unternehmen tätig sind oder je höher sie aufsteigen, desto größer ist ihr Vergütungs- bzw. Bonusanteil durch Aktien im Vergleich zum Grundgehalt.

Amazon habe darauf verwiesen, dass davon auszugehen sei, dass viele leitende Angestellte in den letzten zwölf Monaten stark von der Entwicklung der Aktie profitiert haben: Um 77 Prozent sei der Aktienkurs im vergangenen Jahr angestiegen, sodass die Gesamtvergütung vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl deutlich über jenem Betrag gelegen habe, der im vergangenen Jahr abgesprochen beziehungsweise vorgesehen war. Auch mit Blick auf die Vorjahre dürfte die Vergütung entsprechend einen größeren Sprung gemacht haben.

 

Vorteil für Mitarbeitende in niedrigeren Positionen 

Statt den leitenden Angestellten wolle sich Amazon im Rahmen der angepassten Vergütungsstrategie nun explizit einem anderen Teil der Belegschaft zuwenden: Man wolle nun jenen Mitarbeitenden den Vorzug geben, „deren Vergütung stärker auf das Grundgehalt als auf Aktien ausgerichtet ist“, wird Firmensprecherin Margaret Callahan zitiert. Der Schritt könnte also für jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut sein, die nicht in Führungspositionen arbeiten.

Die angekündigte Änderung an der Gehaltsstrategie dürfte insbesondere Amazons derzeitigem Bestreben Rechnung tragen, Kosten zu senken und die Wirtschaftlichkeit des Konzerns zu stützen. Amazon hat eine nie dagewesene Entlassungswelle hinter sich: Mehr als 27.000 Angestellte wurden in den postpandemischen Monaten, seit Ende 2022, entlassen.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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