Der frühe Vogel

Zalando verklagt die EU-Kommission

Veröffentlicht: 19.04.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 19.04.2024
Zalando-Schriftzug an Fensterscheibe

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:

  • Zalando will mehr Transparenz zur Berechnung von DSA-Gebühren
  • Unternehmen verlagern die Produktion zurück nach Europa
  • Privathaushalte haben ein höheres Privatvermögen 

Zalando wehrt sich erneut gegen Regulierungsvorschriften der EU-Kommission. Mit der Einführung des Digital Services Act (DSA) wurde der Online-Modehändler als große Online-Plattformen (Very Large Online Platforms, VLOP) eingestuft. Dies verpflichtet Zalando unter anderem zur Zahlung einer jährlichen Gebühr, die sich nach der Anzahl der durchschnittlichen aktiven Nutzer:innen pro Monat berechnet. Bereits im Juni des letzten Jahres klagte Zalando gegen die Einstufung als VLOP. Strittig war unter anderem, inwieweit die Plattform dazu beitrage, dass Verbraucher:innen ein gesellschaftlicher Schaden entstünde, etwa durch die Verbreitung rechtswidriger Inhalte. Zalando argumentiere, dass man die Angebote von Markenpartner:innen jedoch streng kontrolliere.

In der aktuellen Klage geht es nun um die Berechnung der Gebühren anhand der Nutzerzahlen, deren Höhe Zalando und die EU-Kommission unterschiedlich interpretieren. So würden in die EU-Berechnung auch Besucher:innen der Einzelhandelsgeschäfte einkalkuliert, obwohl diese nicht unter den DSA fallen würden. Der Kommission zufolge würde die Kundschaft eine solche Trennung jedoch nicht vornehmen. 

Zalando hatte die Kommission förmlich ersucht, ihre Berechnung der monatlichen Nutzerzahlen offenzulegen. Da diese „unzureichend“ ausgefallen seien, entschied sich Zalando für die Klage. „Während wir mit dieser Klage nicht die Höhe der Gebühr selbst anfechten, sind wir der Meinung, dass wir ohne klare und transparente Informationen über die verwendete Berechnungsmethode deren Richtigkeit oder Fairness nicht überprüfen können“, führt Lena Wallenhorst, SVP Corporate Governance und General Counsel bei Zalando, laut Fashionunited aus. Die Zahl der „aktiven Empfänger:innen eines Dienstes“ sei Grundlage sowohl für die Berechnung der Gebühr als auch für die VLOP-Bezeichnung – und deshalb wolle man Klarheit darüber, welche Berechnungsmethode die richtige sei. „Da wir nicht der Meinung sind, dass wir in die VLOP-Kategorie gehören, sind wir auch nicht der Meinung, dass eine Gebühr von uns erhoben werden sollte“, so Wallenhorst.

Deutsche Firmen verlagern Produktion zurück nach Europa

Weltweit nehmen 47 Prozent der Firmen Investitionen vor, um ihre Produktionsstätten wieder näher an die eigene Heimat zu verlagern, 72 Prozent der Unternehmen entwickeln dazu Strategien. In Deutschland trifft das auf 53 Prozent der Firmen zu, wie das Beratungsunternehmens Capgemini anhand einer Befragung von 1.300 Führungskräften weltweit ermittelte. Deutsche Firmen wollen demnach etwa 633 Milliarden US-Dollar investieren, um die Produktion zurückzuverlegen, melden dpa/Onvista. Grund seien unter anderem Lieferengpässe und -verzögerungen in den letzten Jahren. Auch staatliche Anreize würden eine Rolle spielen.

Privathaushalte haben mehr Geld

Das private Geldvermögen belief sich Ende des Jahres 2023 auf 7.716 Milliarden Euro. Das sei ein neuer Rekord. Im Vergleich zum dritten Quartal stieg es um 250 Milliarden Euro an. Kursgewinne bei Aktien und Anteile an Investmentfonds, aber auch höhere Sparzinsen hätten zur Steigerung beigetragen, berichtet die Tagesschau mit Verweis auf Erhebungen der Deutschen Bundesbank. Das meiste Vermögen stecke in Bargeld sowie in Einlagen bei Banken. Auch mit Abzug der Schulden zeigt sich ein Anstieg: Das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte nahm Ende 2023 im Vergleich zum Vorquartal um 244 Milliarden auf 5.560 Milliarden Euro zu.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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Kommentare  

#1 verkäufer 2024-04-19 08:24
Mehr deutsche Firmen verlagern Produktion zurück nach Europa.

Scheint schon etwas älter zu sein, da es mit Sicherheit nicht mehr zutrifft...
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