Der frühe Vogel

Massenentlassung bei der Bild: Mitarbeiter werden durch KI ersetzt

Veröffentlicht: 20.06.2023 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 23.06.2023
Gekündigter Angestellter, Roboter im Hintergrund

Guten Morgen!
Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
Die Bildzeitung ersetzt Belegschaft durch KI
In Deutschland liegt die gefühlte Inflation bei 18 Prozent 
 Der Einzelhandel verzeichnet deutlich mehr Ladendiebstähle

 

Gestern wurde bekannt, dass der Axel-Springer-Verlag einen großen Teil seiner Stellen abbauen wird, vor allem die Marken „Bild“ und „Welt“ wurden als Problembereiche betitelt. Besonders bei der Bild-Zeitung wird der Rotstift angesetzt, sechs der vormals 18 Regionalausgaben werden komplett gestrichen. Nach Angaben des Handelsblatts soll eine dreistellige Zahl an Mitarbeitern betroffen sein. „Wir trennen uns von Produkten, Projekten und Prozessen, die wirtschaftlich nie wieder erfolgreich werden können“, zitiert das Blatt ein internes Schreiben der Chefredaktion. Die Aufgaben der entlassenen Mitarbeiter sollen in Zukunft unter anderem von einer Künstlichen Intelligenz übernommen werden. So werde das Layout der gedruckten Zeitungen schon bald vollständig von der KI übernommen. 

„Man trenne sich von Kollegen, die Fähigkeiten haben, die man mit KI nicht mehr benötige“, soll Marion Horn, Chefredakteurin der „Bild“, laut dem Handelsblatt gesagt haben. Außerdem sollen Funktionen wegfallen, „die aus der Papierwelt kommen“. Die KI soll bei der Bildzeitung künftig dafür sorgen, dass Berichte vermehrt durch Videos und Podcasts erzählt werden, da die künstliche Intelligenz schneiden, texten, kürzen und vertonen könne.

Gefühlte Inflation dreimal so hoch wie tatsächliche

Gefühlt wird hierzulande alles immer teurer – so zumindest empfinden es die deutschen Verbraucher. Wie aus einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade hervorgeht, empfinden die Deutschen die aktuelle Inflationsrate als deutlich höher, als sie eigentlich ist. „Gefühlt“ lag sie im Mai bei 18 Prozent und damit dreimal so hoch wie die tatsächliche Teuerungsrate, die offiziell bei 6,1 Prozent liegt. „Die gefühlte und die tatsächliche Inflation klaffen insbesondere in Deutschland weit auseinander“, erklärt Jasmin Gröschl, Senior Volkswirtin bei Allianz Trade bei der Tagesschau. „Das ist nicht unerheblich, denn die gefühlte Inflation beeinflusst das Handeln der Verbraucher stark, zum Beispiel beim Kaufverhalten.“

Warum die Diskrepanz hierzulande so hoch ist, erklären Experten mit der Wahrnehmung beim täglichen Einkauf. Bei häufig anfallenden Einkäufen, beispielsweise Lebensmitteln, Getränken, Kraftstoff oder anderen Supermarkt-Artikeln achten die Verbraucher besonders stark auf Preisänderungen. „Wenn dort diese Preise überdurchschnittlich steigen, neigen die Menschen dazu, eine wesentlich höhere Teuerung zu empfinden“, zitiert die Tagesschau das Ergebnis der Experten. Da besonders die Lebensmittelpreise einer der großen Treiber der Inflation sind, empfinden die Deutschen auch die gesamte Teuerungsrate als deutlich höher als sie tatsächlich ist.

Ladendiebstähle nehmen drastisch zu

Wie aus einer Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI hervorgeht, verzeichnete der Handel in Deutschland im vergangenen Jahr einen durch Ladendiebstähle ausgelösten Verlust von rund 3,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings ist diese auf den ersten Blick dramatische Entwicklung nur eine Rückkehr zur Normalität und zu den Werten aus der Vor-Corona-Zeit, erklärt Handelsexperte Frank Horst laut onvista.

Der größte Teil der Diebstähle wird von Kunden und Kundinnen begangen, 2022 lag dieser Wert bei 2,4 Milliarden Euro. Diebstähle durch Beschäftigte (920 Millionen Euro) sowie Servicekräfte (370 Millionen Euro) fallen deutlich geringer aus. Aber auch organisatorische Mängel, wie falsche Preisauszeichnungen, führten im Jahr 2022 zu Verlusten im Wert von 870 Millionen Euro. Zum Schutz vor Diebstahl investierten deutsche Handelsunternehmen im vergangenen Jahr 1,45 Milliarden Euro in Präventionsmaßnahmen wie Artikelsicherung, Kameraüberwachung oder Detektiveinsätze.

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