Künstliche Intelligenz

Google warnt die eigene Belegschaft vor KI-Chatbots

Veröffentlicht: 16.06.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.06.2023
Google Bard

Google will eigentlich die Führung beim Thema KI übernehmen. Zuletzt stand künstliche Intelligenz bei der hauseigenen Entwicklerkonferenz I/O über allem. Intern betrachtet man das Thema offenbar mit einer gesunden Vorsicht. Reuters berichtet unter Berufung auf vier mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass das Führungspersonal von Alphabet den eigenen Mitarbeiter:innen geraten habe, keine vertraulichen Informationen mit KI-Chatbots zu teilen. Dies gelte nicht nur für die Konkurrenz, etwa ChatGPT, sondern auch für die Google-eigene Entwicklung Bard.

Nicht nur könnten menschliche Prüfer die Eingaben in Chatbots lesen. Auch die KI selbst könne während des Trainings aufgenommene Daten reproduzieren. Dies stelle ein Risiko für Datenleaks dar. Auch Programmierer sollten die Nutzung von Code, der von Chatbots generiert wurde, vermeiden. Gegenüber Reuters erklärte Google, dass Bard tatsächlich unerwünschte Code-Vorschläge machen könnte. Nichtsdestotrotz könne die Nutzung von Chatbots Programmierern helfen.

 

Bard: EU-Start verzögert sich

Google sei bestrebt, transparent über die Grenzen der eigenen KI-Entwicklung zu informieren. Diese Grenzen sind dem Konzern offenbar sehr bewusst. In einem am 1. Juni aktualisierten Datenschutzhinweis heißt es: „Erwähnen Sie keine vertraulichen oder sensiblen Informationen in Ihren Diskussion mit Bard.“ Generell sei davon abzuraten, in Unternehmen öffentliche KI-Chatbots für die Arbeit zu nutzen. Microsofts CMO Yusuf Mehdi, erklärt gegenüber Reuters, dass es sehr sinnvoll sei, keine öffentlichen Chatbots zu nutzen. „Die Unternehmen nehmen einen gebührend konservativen Standpunkt ein“, so Mehdi weiter.

Passend zu den eigenen Datenschutzbedenken verschiebt Google offenbar auch den öffentlichen Launch von Bard in der EU: Das Magazin Politico berichtete in dieser Woche, dass der Start verzögert werde, bis mehr Informationen über die Auswirkungen des Chatbots auf die Privatsphäre vorliegen. Gegenüber Reuters bestätigte Google ausführliche Gespräche mit der irischen Datenschutzkommission. Stand jetzt verweigern die europäischen Datenschutzbehörden den Launch von Bard im EU-Raum.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Christoph Pech

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.