Der frühe Vogel

EU beschränkt Bargeldzahlungen im Handel auf 10.000 Euro

Veröffentlicht: 19.01.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 25.01.2024
Person hält große Mengen Bargeld, Euro-Scheine

Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:

  • Die EU-Gremien haben sich auf eine Bargeldobergrenze geeinigt
  • Bundeskanzler Scholz soll Lieferkettengesetz nicht zustimmen
  • Sattes Umsatzplus bei Birkenstock  

 

In der EU wird es künftig verboten sein, Käufe von über 10.000 Euro komplett mit Bargeld zu zahlen. Darauf einigten sich jetzt das Europaparlament und die EU-Mitgliedsstaaten, melden u. a. die Tagesschau und Heise

Auch müssen beispielsweise Banken oder Händler die Identität einer Person feststellen und überprüfen, wenn Bargeldtransaktionen zwischen 3000 und 10.000 Euro durchgeführt werden. Dies gelte vor allem auch für Händler:innen von Luxusgütern, die angehalten seien, verdächtige Geschäfte zu melden. So gelten die Regelungen etwa für den Handel mit Juwelen, Luxusautos, Privatflugzeugen und Schiffen. Auch reiche Fußballvereine seien ab 2029 von den neuen Vorschriften betroffen. Des Weiteren sollen bei Superreichen Bankgeschäfte und Kryptowährungen stärker überwacht werden. 

Die neuen EU-Regelungen sollen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung entgegenwirken. Strengere Maßnahmen seien „längst überfällig“ so der finnische Verhandlungsführer im Europaparlament, Eero Heinäluoma. „Bislang verlieren die Mitgliedsstaaten Milliarden von Euro.“

Hierzulande gibt es bislang keine Obergrenze für Bargeldzahlungen. Die formale Zustimmung zu dieser neuen EU-Regelung steht noch aus, anschließend müssen die Mitgliedsstaaten entsprechende nationale Regelungen einführen. Dabei sei es auch möglich, dass einzelne Mitgliedsstaaten auch eine niedrigere Bargeldgrenze für den Handel in ihrem Land regeln können.

Wirtschaft stemmt sich gegen EU-Lieferkettengesetz

Mit dem EU-Lieferkettengesetz sind große Unternehmen verpflichtet, die Einhaltung von Menschenrechten, den Umweltschutz und die Gesundheit entlang ihrer Lieferkette zu überprüfen – und beispielsweise nicht von Kinder- oder Zwangsarbeit zu profitieren.  

Unternehmen in Deutschland wollen nun Bundeskanzler Olaf Scholz dazu bewegen, den geplanten Regelungen nicht zuzustimmen: „Die geplante Richtlinie wird Unternehmen mit erheblicher Rechtsunsicherheit, Bürokratie und unkalkulierbaren Risiken konfrontieren“, zitieren dpa/FAZ aus einem offenen Brief, den mehrere hiesige Wirtschaftsverbände unterzeichnet haben. Demnach könnten durch die Gesetzgebung mehr Unternehmen Europa den Rücken kehren oder sähen sich „überzogenen Strafen“ gegenüber. In Deutschland gibt es bereits ein Lieferkettengesetz, die EU-Variante soll aber über die Vorgaben des deutschen Gesetzes hinausgehen.

Umsatzplus bei Birkenstock

Für den bekannten Sandalen- und Schuhhersteller läuft es dank mehr Verkäufen und Preiserhöhungen im eigenen Sortiment gut: Das Geschäftsjahr 2022/23 schloss Birkenstock mit einem Konzernumsatz von 1,49 Milliarden Euro ab – ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichtet Fashionunited. Der bereinigte Gewinn (Ebidtda) lag bei auf 483 Millionen. Da das Unternehmen im Herbst des letzten Jahres an die US-Börse gegangen ist, kam man beim Nettogewinn aufgrund von IPO-bedingten Ausgaben auf 75 Millionen Euro. Auch für das kommende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit Wachstum: Erwartet werden Umsatzsteigerungen von bis zu 18 Prozent auf bis zu 1,76 Milliarden Euro.  

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

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