Seit einer gefühlten Ewigkeit streitet sich der Fortnite-Entwickler Epic Games mit Apple über die Provision im App Store von Apple. Nun musste der Konzern vor Gericht eine herbe Schlappe einstecken, die weitreichende Folgen für Apples Einnahmen haben könnte. Die US-Bundesrichterin Yvonne Gonzales Rogers hat einer Klage von Epic Games gegen Zugangsbeschränkungen für Software stattgegeben, so die Tagesschau.
Epic hatte die Provisionen, die Apple erhebt – und die bis zu 30 Prozent betragen können – als „taktische Preistreiberei“ kritisiert. Gonzalez Rogers urteilte nun, dass Apple Entwicklern nicht verbieten könne, Buttons oder Links in die Apps einzubauen, die Kunden auf andere Zahlungsmöglichkeit für In-App-Käufe aufmerksam machen. Parallel wurde übrigens Epic Games zu einer Schadensersatzzahlung in Höhe von vier Millionen Dollar verurteilt, weil Epic die Geschäftsbedingungen von Apple verletzt hatte, als eigenmächtig versucht wurde, Apples Bezahlsystem zu umgehen.
Experten sehen in dem Urteil dennoch eine Niederlage für Apple, weil der Konzern über seinen App Store mehr als 20 Milliarden Dollar pro Jahr einnimmt. Apple wiederum verbucht für sich einen Sieg, weil das Gericht festgehalten habe, dass der App Store an sich nicht gegen Kartellrecht verstoße. Die Apple-Aktie gab wiederum um 2,5 Prozentpunkte nach. Ende August war Apple dem Urteil im Übrigen bereits in gewisser Weise zuvorgekommen: App-Entwickler dürfen mittlerweile eigene Bezahlmöglichkeiten anbieten, allerdings bedeutet das für Kunden einen Umweg, den viele nicht gehen werden.
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