Hype vorbei?

Zwei von drei Verbrauchern wollen den Black Friday meiden

Veröffentlicht: 12.10.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 17.11.2022
Black Friday Einkaufstasche

Bis Weihnachten ist es (zumindest in Händler-Zeiträumen) nicht mehr weit, die großen Deal Days stehen vor der Tür: Der in diesem Jahr verspätete Prime Day macht den Anfang, im November warten dann Black Friday und Cyber Monday auf kaufwillige Kundschaft. Doch in diesem Jahr könnte sich bei den Händlern Ernüchterung breitmachen, denn offenbar ist der Black Friday nicht mehr der Kundenmagnet, der er einmal war. Darauf deutet zumindest eine Umfrage des Preisvergleichportals Idealo hin, über die die Welt berichtet. An der nach eigenen Angaben repräsentativen Umfrage nahmen zwischen dem 2. und dem 5. Oktober 2.049 Personen teil.

Dabei geben zwei von drei Befragten an, in diesem Jahr nicht am Black Friday teilnehmen bzw. zumindest weniger Geld ausgeben zu wollen. Ein Viertel will etwa gleich viel ausgeben, nicht einmal jeder Zehnte plant, mehr zu investieren als im Vorjahr. Etwa drei Viertel wollen demnach besonders gründlich überlegen, ob sie ein Produkt wirklich brauchen oder nicht. Der Einfluss der Corona-Pandemie scheint dabei übrigens eher gering auszufallen: Die Kauflust steige leicht an, mit etwa zwölf Prozent geben vergleichsweise wenige der Befragten an, dass sich ihre finanzielle Lage aufgrund der Krise verschlechtert habe.

Erwartungen an Rabatte gering

Dem vermeintlichen Shopping-Wahn der vergangenen Jahre ist offenbar eine gesunde Vorsicht gewichen. Die Hälfte der Befragten, die am Black Friday einkaufen wollen, legt Wert auf Vorbereitung. 49 Prozent klären für sich schon im Vorfeld, welche Produkte sie eventuell kaufen wollen, 53 Prozent beobachten Preise teils schon Wochen im Voraus. „Generell scheinen die deutschen Online-Shopper den Rabatten in diesem Jahr eher kritisch gegenüberzustehen“, heißt es von Idealo.

Das dürfte auch daran liegen, dass die vermeintlichen Schnäppchen auch in den Vorjahren oft nicht viel günstiger waren als zu normalen Zeiten. In den vergangenen Jahren lag der Preisnachlass Idealo zufolge im Durchschnitt bei gerade einmal sechs Prozent. Nur jedes siebte Produkt war mehr als 20 Prozent günstiger. Optimisten vertrauen dagegen darauf, dass die gesenkte Mehrwertsteuer am Black Friday vermehrt an die Kunden weitergegeben wird und dass Händler aufgrund der Krise der vergangenen Monate Warenüberschüsse loswerden müssen.

Ob der Black Friday ein Erfolg wird, wissen wir erst nach dem 27. November. „Schlechte Umfragewerte“ müssen allerdings nicht viel bedeuten: Im vergangenen Jahr sagten laut einer Forsa-Studie 77 Prozent der Deutschen, dass sie nicht am Black Friday teilnehmen werden. Der weltweite Handel konnte mit der Cyber Week dennoch recht zufrieden sein.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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