Kolumne: Hat man als Advertiser überhaupt noch eine Chance?

Veröffentlicht: 27.01.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 27.01.2017

Google überraschte diese Woche mit einer ganz besonders hohen Zahl – und damit meine ich nicht die Umsatzzahlen. Nope. Nach eigener Aussage hat Google im letzten Jahr 1,7 Milliarden (!) sogenannter „Bad Ads“ gelöscht bzw. geblockt. Das sind doppelt so viele wie im letzten Jahr. Dabei sind unter Garantie einige Millionen Ads durch die Finger von Google gerutscht.

Google sorgt für unsere Sicherheit

Schlechte Anzeigen – darunter versteht Google Werbung, die User täuscht oder unangemessene, gefährliche und vielleicht sogar illegale Inhalte präsentiert. Beispiel gefällig: Werbung für „Wunderpillen“. Wer weiß, was da alles drin ist. Zurecht werden solche Anzeigen geblockt. Blöd nur, wenn vielleicht der ein oder andere Shop, der Medikamente verkauft, ähnlich klingende Werbetexte verwendet und deswegen am Ende in die Röhre blickt.

Fragt man sich doch, wie genau Google eigentlich die schlechten Anzeigen raussucht. Wer trifft die Entscheidung, was gut und was schlecht ist? Google selbst sagt, dass es mehr als 50 Jahre dauern würde, wenn man für das Löschen einer schlechten Anzeige eine Sekunde einrechnet. Bleibt also nur ein Algorithmus, der aussortiert. Das hierbei auch „unschuldige“ Anzeigen unter den Hammer kommen, steht eigentlich schon außer Frage.

Versteht mich nicht falsch – es ist gut und richtig, dass Google gegen schlechte Anzeigen bei sich vorgeht. We need protection. Doch für Advertiser kann es extrem nervig sein, wenn die Anzeige immer wieder abgelehnt wird, weil man unglücklicherweise ähnliche Keywords verwendet.

Schlechte Werbung nervt

Während Googles Vorgehen durchaus berechtigt ist, gibt es für Advertiser aber noch ein zweites Problem: Adblocker. Denn hier kann man relativ wenig machen. Entscheidend ist hier allein die Frage, als wie störend die jeweilige Werbeanzeige wahrgenommen wird. Adblock Plus – 2016 bereits mit mehr als 100 Millionen aktiven Nutzern – hat dafür extra Kriterien festgelegt und definiert relativ genau, was als akzeptabel gilt und was nicht. Nur wer sich daran hält, hat auch Chancen, dass die eigene Werbung ausgespielt wird.

Welche Möglichkeiten haben Advertiser also? Generell kann man nur sagen: Haltet euch an die Regeln. Findet die Balance zwischen zu aufdringlich und zu unauffällig. Seid geschmackvoll und achtet darauf, es nicht zu übertreiben. Denn – und das kennt jeder von sich selbst – schlechte und aufdringliche Werbung nervt und frustriert. Und es gibt nichts schlimmeres als genervte User, denn diese werden am Ende nie auf eure Anzeige klicken.

 

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