Rückblick: Der Online-Handel im August 2016

Veröffentlicht: 01.09.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 04.10.2016

Der August brachte nicht nur viele heiße Tage, sondern auch einige Neuerungen im Online-Handel. So hat Ebay beispielsweise sein Herbst-Update veröffentlicht und einige Händler damit vor Schwierigkeiten gestellt. Außerdem haben einige neue Shops bekannter Unternehmen ihre Pforten geöffnet und Amazon hat seinen Dash-Button nach Deutschland gebracht.

 

News Rückblick

(Bildquelle Rückblick: Ahmet Misirligul via Shutterstock)

Ebay: Herbst-Update, Störungen und Ärger mit Kleinanzeigen

Eine der wichtigsten August-Neuerungen für viele Online-Händler ist wohl die Veröffentlichung des Herbst-Updates. Wie in jedem Jahr hat Ebay hier Änderungen für die kommenden Monate bekannt gegeben: Neben der Einführung des neuen Verkäufer-Cockpits Pro und der Verbannung „aktiver Inhalte“ aus den Produktbeschreibungen müssen alle Händler künftig eine Umsatzsteuer ID Nummer bei Ebay hinterlegen. Wer dies nicht tut, dem wird am November eine Bruttorechnung gestellt und muss demzufolge mit einem höheren Kostenaufwand rechnen.

Eine weitere Marktplatz-Neuerung ist die Einführung des „Top-Pick“-Formats, das augenscheinlich nun auch in Deutschland getestet wurde. Daneben hatte Ebay mit weltweiten Störungen und auch kritischen Stimmen kämpfen: Einerseits stand der Handel mit Welpen bei Ebay Kleinanzeigen in der Kritik. Andererseits gab es wieder Berichte über Betrüger, die das Kleinanzeigen-Portal missbrauchen, um die Nutzer um Waren und Geld zu bringen.

Einen Grund zur Freude gibt es jedoch für Ebay: Der Händlerbund hat eine Umfrage gestartet und dabei Amazon gegen Ebay antreten zu lassen: Gefragt wurde beispielsweise, wer in Sachen Usability, Support, Umsatz oder Kosten punkten kann. Am Ende konnte sich Ebay bei den befragten Händlern deutlich durchsetzen.

Amazon mit neuen Kosten für Händler und neuen Services

Wie in jedem Monat gab es auch im August wieder Höhen und Tiefen für Amazon: Auf der einen Seite hat das Unternehmen in den USA eine neue Gebühr für den Verkauf von Markenprodukten eingeführt und damit vielen Händlern vor den Kopf gestoßen. Auch Gerüchte, dass der Händler-Support künftig kostenpflichtig werden könnte und Berichte über gefährliche Produkte im Marktplatz-Sortiment sorgten für negativen Flow.

Auf der anderen Seite hat Amazon in Deutschland zum Beispiel den Dash-Button herausgebracht, mit dem sich Produkte mit nur einem Knopfdruck bestellen lassen. Auch der Start neuer Lieferservices und eine Kooperation mit der Tankstellen-Kette Shell blieben nicht unbemerkt und sollen Kunden einen noch besseren Service ermöglichen. Viele weitere News und Ereignisse aus dem Hause Amazon lesen Sie in unserem aktuellen Amazon Watchblog Monatsrückblick.

Neue Shops und neue Services von Aldi, Rossmann, Bonprix & Co.

Im August sind vergleichsweise viele neue Online-Shops, Plattformen bzw. Services namhafter Unternehmen gestartet. So hat Aldi zum Beispiel ein neues Gesundheitsportal namens "Ganz.Einfach.Ich" zum Leben erweckt, auf dem Besucher viele Tipps und Ratgeber rund um Rückenschule und Sport, gesundes Essen, Ruhe und Entspannung finden. Auch Experten kommen hier zu Wort. Ebenfalls neu ist der Online-Shop von Schöner Wohnen, in dem Möbel und wohnliche Accessoires zum Verkauf stehen, aber auch Experten ihre Lieblingsprodukte vorstellen und Kunden Einrichtungsinspirationen finden können.

Elektronisch wird es hingegen bei Ebay und Tink: Mit Tink ist in Deutschland ein neuer Online-Marktplatz gestartet, der sich ganz auf smarte Produkte prominenter Marken spezialisiert hat. Unterstützt wird das neue Portal von ProSiebenSat.1 und Rocket Internet. Ähnliches gilt übrigens auch für Ebay: Das Unternehmen hat gleichfalls einen neuen Marktplatz für Smart-Home-Produkte eröffnet. Nicht ganz neu, aber nach einer Schließung wieder am Start ist der Elektronik-Händler Getgoods.

Keine neuen Shops, dafür neue Services präsentierten Rossmann, Bonprix und Christ: Der Drogist-Fachmarkt hat ein Rasierklingen-Abo im hauseigenen Webshop gestartet und möchte Kunden auf diese Weise dauerhaft binden. Bonprix will mit einem neuen BH-Berater punkten, der Frauen helfen soll, die perfekt sitzende Unterwäsche zu finden, die nirgends kneift und alles ins rechte Licht rückt. Und zu guter Letzt hat der Mode-Berater Kisura eine Kooperation mit der Juwelier-Kette Christ bekannt gegeben: Die Kisura-Stylistinnen können künftig also ein komplettes Outfit zusammenstellen und dieses sogar mit Schmuckstücken von Christ abrunden. Auch hier steht der Service für Kunden wieder im Mittelpunkt.

Die Höhle der Löwen und neue Kampagnen

In den vergangenen Wochen war eines wieder Thema: die Vox-Sendung „Die Höhle Der Löwen“. Wie in den vergangenen beiden Jahren auch, haben Jungunternehmen hier die Möglichkeit, sich vor namhaften, potenziellen Geldgebern zu präsentieren und neues Kapital zu bekommen. Ob nun die Bratwurst-Experten von Grillido, der Saft-Anbieter Kale&Me, das Hochzeitsplanungs-StartUp Foreverly, die Kräuter-Spezialisten von Ankerkraut oder auch der Trachten-Shop Limberry – viele der Jungunternehmen erhalten durch die dritte Staffel der Vox-Show Aufmerksamkeit, wovon auch die gesamte StartUp-Branche profitiert.

Apropos Aufmerksamkeit: Im August gab es auch neue Kampagnen, die nicht unbeachtet blieben: So warben Zalando und Adidas beispielsweise gemeinsam mit dem deutschen Model Lena Gercke. Weniger grazil, dafür robuster und handfester gestaltet sich die neue Video-Kampagne von Ikea. Das schwedische Möbelhaus, das sein lebenslanges Rückgaberecht kürzlich wieder ad acta legte, hat zwei alternde Punks in den Mittelpunkt neuer Werbevideos gestellt und gezeigt, dass ein bisschen Anpassung manchmal gar nicht so schlecht ist.

Zu guter Letzt noch News von Facebook, Google und neuen Betrugsmaschen

Obwohl Facebook nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes WhatsApp verkündet hatte, dass die beiden Dienste strikt getrennt bleiben werden, wurde nun klar, dass dies ein Versprechen war, das nicht gehalten wird: Das soziale Netzwerk will nämlich die Nutzerdaten von WhatsApp-Kunden verwenden, um den eigenen Usern Werbung noch gezielter und passgenauer zuschneiden zu können. Vielen Verbrauchern dürfte dies eher weniger gefallen. Werbung forciert übrigens auch Google weiter. Um den Nutzern jedoch die Werbeanzeigen auf Smartphones nicht lästig werden zu lassen, will der Suchmaschinenriese übergroße Banner (sogenannte Overlays) verbieten. Diese würden das Surfen und Shoppen über mobile Endgeräte nur stören und somit weder im Sinne von Google noch der Nutzer sein. Websites, die solche Banner trotzdem ausspielen, sollen ab 2017 abgestraft werden.

Zu guter Letzt wurde im August vor zahlreichen (neuen) Betrugsmaschen gewarnt: Durch die sogenannte Chef-Masche, bei der Betrüger sich als Mitarbeiter ausgeben, in einer Firma anrufen und eine Überweisung auf ein Konto veranlassen, wurden in den vergangenen Jahren viele Abermillionen Euro gestohlen. Außerdem warnt das Landeskriminalamt vor Verbrechern, die sich in den E-Mail-Verkehr zwischen Kunden und Verkäufern hacken, sich als den entsprechenden Händler ausgeben und den Käufern dabei ein neues Überweisungsziel mitteilen. Händler wie Kunden sind zur Vorsicht aufgerufen.

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