Wieso Jet.com in den Online-Möbelhändler Hayneedle investiert

Mit Hayneedle hat Jet.com für 90 Millionen US-Dollar einen Online-Möbelhändler übernommen. Angesichts der enormen Summe muss folgende Frage beantwortet werden: Was hat der Amazon-Konkurrent mit dem Unternehmen vor? 

Bildquelle Online-Möbel: shippee via shutterstock)

Jet.com, der selbsternannte Amazon-Konkurrent aus den USA, hat vor kurzem eine kuriose Übernahme getätigt. So hat Jet.com einen 14 Jahre alten Online-Möbelhändler für 90 Millionen US-Dollar übernommen. Dieser Schritt kommt selbst für die Branche überraschend, deshalb gehen Experten der Frage nach, warum Jet.com so viel Geld für den wenig bekannten Händler Hayneedle hingelegt hat.

Zunächst wollte Jet.com nicht bekanntgeben, wie viel man für die Übernahme von Hayneedle tatsächlich bezahlt hatte. Doch Forbes liegen nach eigenen Angaben Dokumente vor, wo von 90 Millionen US-Dollar die Rede ist. Eine vergleichsweise große Summe, für einen kaum bekannten Händler, der offenbar schon seit drei Jahren nach einem potentiellen Käufer Ausschau gehalten hat.

Hayneedle soll Jet.com Umsatz bringen

Jet.com hatte in der Vergangenheit mehr als 700 Millionen US-Dollar an Finanzmitteln, u.a. durch Venture Capital, einsammeln können. Ein großer Teil der Summe, welche Jet.com für die Übernahme bezahlt hat, ging für die Tilgung der bestehenden Schulden von Hayneedle drauf. So hat Jet.com inzwischen die Schulden in Höhe von 43,5 Millionen US-Dollar bezahlt.

Dabei scheint es Jet.com selbst gar nicht so gut zu gehen. Das Unternehmen gibt laut Forbes zu viel Geld aus, um mit Amazon konkurrieren zu können. Daher sei eine mögliche Erklärung für die Übernahme, dass sich Jet.com so „Umsatz“ ins Haus holen wolle. Zumindest vermutet das Anthony Soohoo, Geschäftsführer von Dot & Bo, einem konkurrierenden Online-Möbelhändler. Denn Hayneedle erzielt im Jahr Online-Verkäufe in Höhe von 350 Millionen US-Dollar.

Ansonsten wird Jet.com durch die Übernahme von den Logistikzentren des Online-Möbelhändlers profitieren können und versuchen diese Kapazitäten für den eigenen Handel zu nutzen.