Studie: Worauf Nutzer in den Google-Ergebnissen besonders achten

Veröffentlicht: 25.09.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 25.09.2014

Worauf achten Nutzer in den Suchergebnissen und Anzeigen von Google besonders? Wo bleibt ihr Blick hängen und welche Elemente werden eher ignoriert? Wie können Unternehmen, Händler, Dienstleister und Werbetreibende dieses Wissen für sich nutzen? – Genau jenen Fragen hat sich Google im Zuge einer neuen Eyetracking-Studie gestellt und dabei die Blick- und Klickraten der Nutzer in den Mittelpunkt gerückt. Wir zeigen die interessanten Ergebnisse.

Eyetracking: Blick durch die Lupe

(Bildquelle Blick durch die Lupe: Ollyy via Shutterstock)

Elemente und Einschübe: Google motzt sich selber auf

In den vergangenen Jahren haben sich die Google-Suchmaschinenergebnisse bzw. die Seiten der Ergebnislisten (auch SERPs genannt) stark verändert. Mit grafischen Einschüben wie Fotos und Videos, mit Nutzerbewertungen und Informationsboxen (Knowledgegraph-Boxen), Anzeigen, mit Maps-Verweisen und anderen informationsbasierten Features hat Google seine eigenen Seiten im Laufe der letzten Jahre erheblich weiterentwickelt. Dort, wo früher die Anzeigen und organischen Suchergebnisse förmlich stupide untereinander aufgelistet waren, finden Nutzer nun vielfältige Elemente, die viel mehr Informationen noch besser vermitteln sollen.

Eyetracking: Wie sich Blicke verändern

Mediative: Google-Eyetracking-Studie - Goldenes Dreieck

Natürlich wirkt sich eine solche optische Weiterentwicklung und Anpassung auch auf die Nutzer aus und verändert, wie sie die Ergebnisse wahrnehmen und wohin sich ihre Augen richten. Im Zuge der Eyetracking-Studie (bei der die Blicke der User verfolgt und analysiert wurden) werden im Laufe der Zeit gravierende Veränderungen deutlich: Noch im Jahr 2005 war das sogenannte „goldene Dreieck“ das vorherrschende Resultat ähnlicher Studien: Es zeigt, dass der Blick der User vornehmlich links oben (das heißt in den oberen Suchergebnissen) hängen blieb und untere Ergebnisse kaum Beachtung fanden.

In der neuen Google-Eyetracking-Studie ist ein solches Dreieck nicht mehr zu finden – ganz im Gegenteil: Der Blick der User ist breiter gestreut, er wandert, erfasst mehr Resultate. Der Nutzer nimmt augenscheinlich mehr Informationen auf. Die Verbraucher haben gelernt, dass sich relevante (organische) Informationen durch Einschübe nicht immer ganz oben befinden und begeben sich dadurch auch weiter unten auf die Suche (siehe unten: Bild links). Ein Trend, der natürlich auch vielen Unternehmen und Werbetreibenden zugutekommen dürfte.

Um zu verdeutlichen, dass die Blick-Streuung vornehmlich auf die verschiedenen Google-Einschübe zurückzuführen ist, führte das Online-Unternehmen im Verlauf der Eyetracking-Studie auch Tests mit Ergebnislisten ohne entsprechende Elemente wie Universal Search Einschübe und Knowledgegraph-Boxen durch: Hier zeigt sich deutlich, dass die Blicke wieder wie im „altem Modus“ vor allem in der oberen linken Ecke (und damit nur in den ersten Suchergebnissen) verweilen und andere Ergebnisse eher vernachlässigt werden (siehe unten: Bild rechts).

 Mediative: Google-Eyetracking-Studie - Blicke mit und ohne Google-Einschübe

Weitere Erkenntnisse der Eyetracking-Studie

Außerdem konnte im Rahmen der Eyetracking-Studie festgestellt werden, dass durch die Nutzung und Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs das Suchverhalten der Verbraucher stärker vertikal geprägt ist als noch vor wenigen Jahren. Anders formuliert: Das Scrollverhalten durch mobile Endgeräte überträgt sich bis zu einem gewissen Grad auch auf das nicht-mobile Suchverhalten.

Mediative: Google-Eyetracking-Studie - lokale Suche

Weiteren Einfluss auf die Google-Nutzer haben darüber hinaus auch Keywords im Titel des Suchergebnisses sowie in der Meta-Beschreibung, aber auch die Darstellung von rich snippets (zum Beispiel Bewertungen, Erfahrungsberichte oder andere informative Daten). Google rät aus diesem Grund zu einer gut durchdachten Kombination aus bezahlten Google-Anzeigen und SEO-Bemühungen.

Auch im Bereich der lokalen Suche konnte die Eyetracking-Studie von Google Interessantes zutage fördern: Ist der physische Standort im Zuge einer Google-Suche bzw. den entsprechenden Ergebnissen wichtig, so zieht der sogenannte „7-Pack“ (also der Block aus sieben lokalen Suchergebnissen, die sogleich bei Google Maps angezeigt werden können) die meisten Blicke auf sich.

Wer sich näher mit den ausführlichen Ergebnissen der Google Eyetracking-Studie befassen möchte, kann sich die englische Studie auf der Seite des Analyseunternehmens Mediative herunterladen.

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