Themenreihe Marktplätze

Mit SEO gut gerüstet: So optimieren Marktplatz-Händler ihre Angebote

Veröffentlicht: 29.09.2023 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 08.11.2023
Person am Laptop: SEO als Grundstein für E-Commerce-Firmen

Dieser Artikel ist Teil unserer Marktplatz-Themenreihe: Diese beleuchtet in verschiedenen Beiträgen nicht nur wichtige Zahlen und Fakten von Amazon, Ebay und Co., sondern stellt Händlerinnen und Händlern auch Tipps rund um Marketing, Anzeigen, SEO oder Internationalisierung auf Marktplätzen bereit. Außerdem finden sich Erfahrungsberichte und Interviews zu spezifischen Online-Plattformen wie Temu, Wish und Shein.
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Die verschiedenen Online-Marktplätze, die hiesigen Händlerinnen und Händlern zur Verfügung stehen, können zum Teil unterschiedlicher kaum sein: Sie unterscheiden sich nicht nur grundlegend im Layout oder den entsprechenden Kosten, sondern besitzen darüber hinaus auch unterschiedlichste Funktionen, Ausrichtungen und Zielgruppen.

Gemeinsam ist ihnen hingegen allen das Potenzial auf mehr Reichweite und größere Umsätze. Weil die Akteurinnen und Akteure des E-Commerce auf den Plattformen jedoch ihre Waren Schulter an Schulter feilbieten, ist es für sie umso wichtiger, eine entsprechende Optimierung der eigenen Angebote vorzunehmen und die Algorithmen hinter den Systemen bestmöglich zu bedienen. Nur auf diese Weise ist es möglich, sich gegen eine Vielzahl an Mitbewerbern durchzusetzen und gute Rankings in den Suchergebnissen zu erzielen. – Und man weiß: Nur Produkte, die tatsächlich sichtbar und greifbar sind, können auch gekauft werden.

An welchen Stellen Händlerinnen und Händler dabei ansetzen können und welche speziellen Kriterien sie im Rahmen der Suchmaschinenoptimierung auf Marktplätzen im Blick behalten sollten, haben wir im Folgenden zusammengefasst.

Gute Produktinformationen – gepflegt und aktuell

So banal es vielleicht klingen mag, so wichtig ist die Aufbereitung und Pflege von Produkten beziehungsweise deren Daten – und zwar nicht nur einmalig, sondern fortwährend. Die Hinterlegung grundlegender Produktmerkmale wie Marke und Hersteller, Maße und Gewicht, Produktnummer (EAN, ISBN), Varianten oder Funktions- und Lieferumfang bildet dabei nur den Anfang. Auch detaillierte Hinweise rund um Qualität, Kompatibilität und Nutzung sollten immer wieder geprüft und, wenn notwendig, angepasst werden, um den Kundinnen und Kunden einen bestmöglichen Eindruck der Angebote zu verschaffen.

Die Arbeit lohnt sich, denn eine hohe Datenqualität hat gleich mehrere positive Effekte: Von einigen Marktplätzen wird sie als Teil der Performance belohnt und kann entsprechend Auswirkungen auf die Sichtbarkeit und Platzierung in den Suchergebnissen haben. 

Darüber hinaus ist sie natürlich auch ein Faktor der Nutzerfreundlichkeit: Je mehr Informationen und Daten der suchenden Kundschaft zur Verfügung steht, desto eher ist diese in der Lage, angemessen abzuwägen, ob ein Produkt für sie passend ist oder nicht. Das kann einerseits das Vertrauen in ein Angebot steigern und sich andererseits später auch positiv auf weitere Faktoren wie Bewertungen oder die Retourenquote auswirken.

Keywords als Fundament der Sichtbarkeit

Um in konkreten Sortimenten und bei gezielten Suchanfragen auch präsent zu sein und tatsächlich gefunden zu werden, kommen Händlerinnen und Händler um ausführliche Keyword-Recherchen und akkurate Analysen nicht herum. Eine Gefahr für Anbieterinnen und Anbieter ist es, sich auf vormals festgelegten Keywords auszuruhen und im immer gleichen „Keyword-Tümpel“ zu schwimmen. Denn auf diese Weise sind sie nicht in der Lage, auf aktuelle Trends zu reagieren oder sich an veränderte Such- und Kaufgewohnheiten der Kundinnen und Kunden anzupassen.

Der Markt bietet mittlerweile eine Vielzahl an Tools, mit deren Hilfe sich relevante Begriffe aufdecken lassen, nach denen potenzielle Käuferinnen und Käufer auch wirklich suchen. Solche relevanten Suchbegriffe sollten zwingend in die eigenen Produktseiten integriert werden, sodass der entsprechende Marktplatzalgorithmus eine inhaltliche Relevanz zwischen Angebot und Suchanfrage herstellen kann. Fehlen den Produkten entsprechende Keywords, kann der Algorithmus keinen Zusammenhang zwischen Suchanfrage und Produkt herstellen – Chancen auf Verkäufe verpuffen somit.

Neben der Nutzung spezialisierter Tools kann es sich für Unternehmen überdies lohnen, auch Konkurrenzangebote gezielt zu überwachen. Diese können eine weitere Inspirationsquelle für die Erweiterung und Optimierung der eigenen Produkte und hinterlegten Daten bilden.

Suchtrends rund um Feste und Feiertage nutzen

Während ein solider Grundstock an Keywords maßgeblich für den langfristigen Erfolg von Produkten ist, gibt es im Jahresverlauf bekanntermaßen auch verschiedene saisonale Highlights, die einen Extra-Boost für Umsätze versprechen: Die größte Relevanz dürfte für viele Anbieter zunächst die Weihnachtssaison inklusive der vorweihnachtlichen Shopping-Tage wie Black Friday und Cyber Monday sein. Festivitäten wie Valentinstag, Ostern und Halloween oder kulturelle Ereignisse runden den Jahresplan ab.

Um die Potenziale entsprechender Anlässe optimal zu nutzen, ist auch eine (vorübergehende) Anpassung und Verfeinerung der Suchbegriffe zu empfehlen. Doch wie lassen sich vielversprechende saisonale Suchbegriffe identifizieren? Die Antwort ist: Google. Mithilfe der Google Trends können spezielle Suchinteressen offengelegt werden, mit denen dann die eigenen Marktplatz-Angebote optimiert werden können. Die Daten rund um das erhöhte Suchinteresse lassen sich zugleich auch für eine entsprechende Kampagnenplanung und die Schaltung saisonaler Anzeigen nutzen.

Preisgestaltung als Wettbewerbsfaktor

Die Preisgestaltung gehört neben Aspekten wie der Produktqualität, dem Kundenservice oder Bewertungen zu den bedeutendsten Faktoren, die darüber bestimmen, ob Unternehmen grundsätzlich wettbewerbsfähig sind oder nicht. Auch für das Ranking auf Online-Marktplätzen ist der Preis entscheidend – wobei sich hier je nach Plattform und vorherrschendem Wettbewerbsdruck Unterschiede ergeben.

Umso wichtiger ist es für Firmen, die eigenen Angebote im Allgemeinen, speziell jedoch auch im Vorfeld saisonaler Spitzenzeiten stets aktuell zu halten: Preisliche Anpassungen können hier etwa mit Blick auf Nachfrage und Angebot vorgenommen werden. Da eine Überarbeitung allerdings oft zeitkritisch erfolgen muss und im Rahmen händischer Prozesse enorme Personalkapazitäten beanspruchen würde, bieten sich spezialisierte Pricing-Tools an, die den Markt analysieren und Preise quasi in Echtzeit automatisch optimieren.

Zu beachten ist hierbei, dass eine Niedrigpreisstrategie nicht immer von Vorteil sein muss. In manchen Fällen kann sie dem Unternehmen gar schaden. Je nach Firmenphilosophie und Ausrichtung sollten daher selbst saisonale Marketing-Aktivitäten mit der übergeordneten Preis- und Wettbewerbsstrategie sowie dem Image der Marken abgeglichen werden, um ein langfristig authentisches Einkaufserlebnis zu kreieren.

Auf die Verfügbarkeit achten

Werden Produkte, zum Beispiel durch ausgeklügelte Kampagnen und/oder zu verkaufsstarken Zeiten, verstärkt nachgefragt, sollten Unternehmen die Verfügbarkeit unbedingt im Blick behalten und für ausreichend Nachschub sorgen. Die Praxis zeigt, dass es der Sichtbarkeit von Produkten langfristig schaden kann, wenn sie „out of stock“ gehen.

Sobald sie nicht mehr am Lager sind und das anbietende Unternehmen die Nachfrage der Marktplatz-Kundinnen und -Kunden entsprechend nicht mehr erfüllen kann, werden die Angebote in den Suchergebnissen in der Regel von konkurrierenden – lieferbaren – Produkten ersetzt. Darüber hinaus kann es sein, dass die betroffenen Produkte später mit einem schlechteren Ranking abgestraft werden, selbst wenn eine Verfügbarkeit wieder sichergestellt wurde.

Auch eine mangelnde Zufriedenheit der Kundschaft, die aus einer fehlenden Verfügbarkeit folgen kann, hat schlimmstenfalls negative Auswirkungen auf Produkt-Rankings. Eine gesicherte Historie erfolgreicher Verkäufe sollte deshalb gerade in Spitzenzeiten oberste Priorität haben.

Produktverkäufe als Ranking-Faktor

Apropos erfolgreiche Verkäufe: Auf manchen Marktplätzen nutzt der Algorithmus die Zahl verkaufter Produkte als Faktor für das Ranking. Um entsprechend positive Einflüsse auf die eigene Sichtbarkeit zu generieren und Verkäufe anzukurbeln, können Unternehmen ihre Marktplatz-Produkte auch über andere Plattformen bewerben. Social-Media-Portale wie Facebook oder Instagram sind hier weit verbreitete Varianten.

Fazit: SEO ist ein Marathon

Die Suchmaschinenoptimierung auf Marktplätzen gehört zum grundlegenden Handwerkszeug erfolgreicher E-Commerce-Akteurinnen und -Akteure. Mit Hauruckaktionen ist es hier allerdings nur selten getan, denn anders als andere Disziplinen, die durchaus als Sprints zu begreifen sind, ist SEO eher als eine Art Marathon zu verstehen: Hier geht es darum, einen langen Atem zu beweisen und stetige Optimierung zu leisten, um sich besser gegen die Masse an Konkurrenten durchzusetzen.

Dieser Artikel ist Teil unserer Themenreihe Marktplätze. Eine Übersicht über die wichtigsten Plattformen, Erfahrungsberichte und weitere Artikel zu verschiedenen Marktplatzthemen findet ihr auf unserem Themen-Hub zur Reihe! >> Zur Themenreihe Marktplätze

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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