„123456789“

Die Passwörter der Deutschen lassen immer noch zu wünschen übrig

Veröffentlicht: 20.12.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.12.2023
Passwort

Alljährlich wertet das Hasso-Plattner-Institut (HPI) aus, welche Passwörter am häufigsten in Leaks oder Datendiebstählen vorgekommen sind. Und in jedem Jahr ist das Ergebnis vergleichsweise ernüchternd, denn mit sicheren Passwörtern haben viele Deutsche offenbar nach wie vor nichts am Hut. Das gilt auch 2023, wer das Glas aber halb voll sehen möchte, erkennt sogar eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Das meistgenutzte unsichere Passwort 2022 war „123456“. 2023 gibt es einen neuen Spitzenreiter: „123456789“. Der Hauptgrund für die längere Variante des wohl unsichersten Passworts der Welt dürfte sein, dass mehr und mehr Plattformen die Anforderungen erhöhen und etwa mehr Zeichen verlangen.

Für IT-Administratoren und generell für Menschen, denen Cybersicherheit ein Anliegen ist, ist die Top Ten der meistgeleakten Passwörter der wahre Horror:

  1. 123456789
  2. 12345678
  3. hallo
  4. 1234567890
  5. 1234567
  6. password
  7. password1
  8. target123
  9. iloveyou
  10. gwerty123

Mit sicheren Passwörtern haben alle Vertreter wenig zu tun. Dass „hallo“ (sehr kurz, nur Kleinbuchstaben) überhaupt noch als Eingabe akzeptiert wird, spricht umgekehrt auch nicht für die Sicherheitsvorkehrungen in den jeweiligen Portalen.

Daten aus Leaks

Die Daten, auf deren Basis das HPI die Informationen auswertet, stammen aus Leaks, etwa aus dem Darknet. Dort lassen sich Listen mit Passwörtern von Millionen von Menschen finden. Die Menge an Leaks hat die Nutzer:innen bisher offenbar nicht animiert, eine andere Passwort-Strategie zu verfolgen. Die Anforderungen von Online-Plattformen haben die leicht zu knackenden Passwörter höchstens um einige Ziffern erweitert.

„Die Auswertung zeigt, wie wichtig es ist, die eigene digitale Identität zu schützen. Das Passwort ist der Schlüssel für die digitale Welt. Das Verständnis dafür sollte man so früh wie möglich lernen. Das sichere Verhalten im Internet sollte schon in den Schulen auf dem Lehrplan stehen – ebenso wie Kinder früh lernen, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen“, sagt Prof. Christian Dörr vom HPI.

Das Institut rät dazu, lange Passwörter zu verwenden und nicht gleiche oder ähnliche Passwörter bei unterschiedlichen Diensten zu nutzen. Am sinnvollsten sei die Nutzung eines Passwortmanagers und, wo möglich, der Zwei-Faktor-Authentifizierung. Mit dem Identity Checker des HPI kann man prüfen, ob die eigenen Daten in einem oder mehreren Leaks aufgetaucht sind.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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