Projekt Falke

Bundespolizei testet Systeme zur Drohnen-Abwehr

Veröffentlicht: 26.03.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 26.03.2020
Drohnen

Schon 2018 beschloss die Bundesregierung strengere Regeln für Drohnen, um die Sicherheit zu erhöhen und das Führen einer Drohne an bestimmte Richtlinien zu binden. Denn immer wieder kommt es zu Zwischenfällen, weil Drohnen etwa in Einflugschneisen von Flughäfen fliegen und den regulären Luftverkehr behindern oder gar gefährden. Das hat auch mit strengeren Regeln nur unwesentlich abgenommen, daher will die Bundespolizei verstärkt dagegen vorgehen.

Dafür sollen Abwehrsysteme im Rahmen des „Projektes Falke“ installiert werden, berichtet Golem. 14 internationale Flughäfen sollen mit stationären Systemen ausgestattet werden. An dem Projekt sind die Universität der Bundeswehr in Hamburg, das Rüstungsunternehmen Hensoldt und dessen Tochterunternehmen Euroavionics beteiligt. Innerhalb des Projekts will man herausfinden, wie kleine UAVS (Unmanned Aerial Vehicles, unbemannte Luftfahrzeuge) erkannt, identifiziert und abgewehrt werden können. Außerdem soll geklärt werden, wie ein Abwehrsystem in das Netz von Sicherheitsbehörden, Flughafenbetreibern und Flugsicherung zu integrieren ist, ohne dass die Auswirkungen auf den Flugverkehr zu groß werden.

Kritik an Projekt Falke

Das Projekt ruft allerdings auch Kritik hervor. Andrej Hunko (Die Linke) hatte beim Bundesverkehrsministerium nach entsprechenden Plänen gefragt. Gegenüber der Dpa räumte er zwar ein, dass es richtig sei, „die Flughäfen mit Systemen zur Erkennung von Drohnen auszustatten“. Unnötig sei aber ein Abwehrsystem mit Laserwaffen oder Störgeräten. Hunko zufolge sei es ausreichend, wenn die Bundespolizei den Drohnenpiloten orten könnte und eine entsprechende Stafverfolgung einleitet.

Die 2017 erlassene Drohnenverordnung der Bundesregierung regelt, was man mit UAVs anstellen darf und was nicht. Im Bereich von 1,5 Kilometern rund um Flughäfen gilt ein generelles Drohnenverbot. Daran halten sich aber offenbar nicht alle. 2019 gab es bis November 120 Vorfälle an Flughäfen – weniger als im Jahr davor, trotzdem musste in Frankfurt wegen Drohnenalarms zweimal der Betrieb eingestellt werden. Die Einrichtung eines stationären Anti-Drohnen-Systems an einem Flughafen soll nach Regierungsangaben etwa 30 Millionen Euro kosten. Ein mobiles System würde 13 Millionen Euro pro Jahr kosten.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Christoph Pech

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.