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Spionieren Xiaomi-Smartphones Nutzer aus? Konzern widerspricht.

Veröffentlicht: 04.05.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 04.05.2020
Xiaomi-Smartphone

Der Smartphone-Hersteller Xiaomi steht in der Kritik: Smartphones des chinesischen Unternehmens spionieren offenbar ihre Nutzer aus. Einem Bericht des US-Magazins Forbes zufolge zeichne der Xiaomi-Browser besuchte Webseiten und Suchmaschineneingaben auf, auch im Inkognito-Modus. Für andere Browser-Apps des Herstellers im Play Store gelte das gleiche. Der IT-Sicherheitsspezialist Gabriel Cîrlig habe entdeckt, dass sein Redmi Note 8 jede besuchte Webseite an einen Alibaba-Server in China übermittle.

Übertragen werden dabei nicht nur die Webseiten, sondern auch Angaben zum Smartphone und zur Android-Version, sowie eine gleichbleibende Nutzerkennung. Benutzer könnten damit womöglich eindeutig identifiziert werden. Zusätzlich werden auch Aktionen wie das Öffnen eines Ordners, einer App oder das Wischen über den Bildschirm übermittelt. Cîrlig belegte seine Anschuldigung in einem Tweet, nachdem Xiaomi die Vorwürfe zunächst dementierte.

Was sagt Xiaomi zu den Vorwürfen?

Mittlerweile scheint klar, dass nicht nur ein Smartphone-Modell betroffen ist. Gegenüber Forbes verteidigte Xiaomi das Vorgehen. Daten würden zwar gesammelt, aber anonymisiert und erst nach Zustimmung des Nutzers. Man halte sich an die jeweils geltenden gesetzlichen Vorgaben. In einem Blogbeitrag rechtfertigt sich das Unternehmen und verweist auf Updates der Browser-Apps, die in Kürze erscheinen sollen. Im Inkognito-Modus soll eine Opt-out-Möglichkeit integriert werden.

GVU ist insolvent

Seit mehr als 35 Jahren kümmert sich die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) darum, Raubkopien von Filmen, Musik oder Videospielen zu unterbinden. Damit ist es offenbar vorbei. Wie Gameswirtschaft berichtet, hat die GVU schon Ende März einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Charlottenburg gestellt. Klassische Raubkopien haben in den vergangenen Jahren an Relevanz verloren, Streaming-Anbieter für Filme, Serien und Musik, Abo-Services und Online-Portale wie Steam im Gaming-Bereich haben entscheidenden Anteil daran. Für den Branchenverband Game, der mit der GVU zusammenarbeitet, bleibe das Thema wichtig, man habe sich aber dazu entschieden, Initiativen außerhalb der GVU umzusetzen, um mit Urheberrechtsverletzungen umzugehen, erklärt Game-Geschäftsführer Felix Falk.

Google: Fußballturnier für KIs

Google veranstaltet aktuell die Google Research Football League. Dabei treten Bots und künstliche Intelligenzen (KIs) gegeneinander an. Der Wettbewerb soll Entwickler dazu animieren, das Reinforcement-Learning-System Google Research Football Environment auszuprobieren. Das System wurde vom Google-Brains-Team in der Schweiz erstellt, so Golem. Dynamische Spiele wie Fußball sind eine gute Herausforderung für selbstlernende Programme, weil Spielzüge – anders als etwa beim Schach – nur bedingt vorausgeplant werden können. Das Programm muss sich dabei schnell an sich verändernde Situationen anpassen – eine gute Übung für reale Umgebungen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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