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Meta: Twitter-Klon Threads soll diese Woche starten

Veröffentlicht: 04.07.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 04.07.2023
Meta

Anfang Juni sorgte Meta für Aufsehen, als bekannt wurde, dass der Konzern offenbar an einer eigenen Alternative zu Twitter arbeitet. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge könnte der Twitter-Klon schneller kommen als gedacht, und zwar schon in dieser Woche. Die App, die Threads heißen wird, ist demnach in einigen Ländern in den App-Stores von Apple und Android aufgetaucht. Der Download steht allerdings noch nicht zur Verfügung. Im HTML-Quellcode verberge sich die Information „Veröffentlichungsdatum, 6. Juli 2023“.

„In Threads kommen Communitys zusammen, um alles zu diskutieren, von den Themen, die Sie heute interessieren, bis hin zu den Trends von morgen“, zitiert der Spiegel aus dem Beschreibungstext. Man soll in Threads Persönlichkeiten und Gleichgesinnten folgen können, um „Ideen, Meinungen und Kreativität mit der Welt zu teilen.“ Wer hier an Twitter denkt, dürfte nicht falsch liegen.

Threads, eine Instagram-App

Threads soll direkt an Instagram angebunden sein. Interessierte können, so heißt es in der Beschreibung, ihren Instagram-Account zur Anmeldung nutzen und direkt mit ihrem Instagram-Namen auftreten. Die neue App hätte damit einen enormen Standortvorteil, denn vom Start weg hätte der Dienst über 1,2 Milliarden potenzielle Nutzer:innen. Wer will, kann auch direkt den Accounts folgen, denen man auch auf Instagram folgt. Anders als andere Twitter-Konkurrenten, etwa Mastodon, geht Threads also direkt mit Vorsprung ins Kurznachrichtendienst-Rennen.

Günstiger Zeitpunkt

Sollte Threads tatsächlich an diesem Donnerstag starten, könnte der Zeitpunkt für Meta nicht günstiger sein. Twitter geht es derzeit nicht gut: Die Werbekunden laufen dem Portal davon, der Marktwert ist nach der Übernahme von Elon Musk – Musk bezahlte im vergangenen Jahr 44 Milliarden Dollar – auf 15 Milliarden Dollar eingebrochen. Dazu kommen immer wieder fragwürdige Entscheidungen des CEOs, die die Nutzer:innen von der Plattform treiben.

Erst am Wochenende sorgte Elon Musk wieder für Kopfschütteln, als er ein Leselimit für Tweets einführte, um die umstrittenen Bezahlaccounts attraktiver zu machen. Diese Idee brachte nicht nur viel Kritik, sondern hat viele Nutzer:innen offenbar auch zum Twitter-Abschied geführt: Einer Analyse der Google-Trends von CasinoAlpha zufolge hat die Sucheingabe „Delete Twitter“ am 30. Juni, also nach Musks Ankündigung, um unglaubliche 983 Prozent allein in Großbritannien und um 131 Prozent weltweit zugenommen.

„Die Begrenzung der Anzahl der Tweets, die Nutzer sehen können, ist eine wichtige Änderung bei Twitter. Offenbar wurden diese Einschränkungen den Nutzern nicht ordnungsgemäß mitgeteilt, denn die Zahl der Suchanfragen, ob die Website nicht erreichbar ist, ist stark gestiegen“, so CasinoAlpha-CEO Tudor Turiceanu. Weltweit stieg die Suchanfrage „Is Twitter down“ um 3.880 Prozent, nachdem Nutzer:innen das Tweet-Limit erreicht hatten.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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