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Europäische Konzerne kritisieren KI-Verordnung der EU

Veröffentlicht: 03.07.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 03.07.2023
ChatGPT

Die europäische Wirtschaft sieht die geplante Verordnung für Künstliche Intelligenz in der EU kritisch. In einem offenen Brief an die EU-Kommission monieren viele Unternehmen, dass der Entwurf in seiner aktuellen Fassung „die Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität Europas gefährden“ würde, zitiert Heise. Mehr als 150 Führungskräfte, unter anderen der Unternehmen Airbus, Deutsche Post, Eon, Heineken, Renault oder Siemens, haben den offenen Brief unterzeichnet.

Ihre Hauptkritik richtet sich an den Umgang mit Systemen generativer KI, die Texte, Bilder oder Musik generieren kann. Hier eingesetzte europäische KI-Basismodelle würden „unabhängig von ihren Anwendungsfällen stark reguliert“. Unternehmen, die entsprechende Systeme in Europa entwickeln und implementieren, „wären mit unverhältnismäßigen Compliance-Kosten und Haftungsrisiken konfrontiert“. Innovative Firmen könnten ihre Arbeit ins Ausland verlagern, im Vergleich mit den Tech-Konzernen in den USA würde Europa so noch weiter ins Hintertreffen geraten.

Es werde vor allem aus einer Angsthaltung heraus diskutiert, ein „bürokratischer Ansatz“ sei bei diesem Thema nicht zielführend. „Wie die Erfindung des Internets oder der Durchbruch von Siliziumchips ist auch die generative KI eine Technologie, die für die Leistungsfähigkeit und damit die Bedeutung verschiedener Regionen entscheidend sein wird“, heißt es in dem Brief. „Staaten mit den leistungsstärksten großen Sprachmodellen werden einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil haben.“

Vision Pro: Apple drosselt Produktionsziel

Bislang hatte Apple geplant, von dem VR-Headset Vision Pro im ersten Jahr eine Million Einheiten zu produzieren. Dieses Ziel hat der Konzern nun offenbar verfehlt. Der Financial Times zufolge erklären Quellen bei Apple und Auftragsfertiger Luxshare, dass weniger als 400.000 Einheiten gebaut werden sollen. Zwei Zulieferer aus China gehen sogar nur von 130.000 bis 150.000 Geräten aus. Hauptgrund für die Verzögerung sind offenbar Produktionsschwierigkeiten, so Golem. Die Komplexität des Gerätes führe zu einer hohen Fehlerquote. Vor allem die Produktion des Displays bereite derzeit Probleme. Bislang sei Apple mit der Qualität noch nicht zufrieden.

Überwachungssystem Palantir: Innenministerien erteilen Abfuhr

Eine bundesweite Einführung der Polizei-Analysesoftware des US-Unternehmens Palantir ist offenbar vom Tisch. Die Bundesländer Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern hatten im Juni einen entsprechenden Vorschlag auf der Innenministerkonferenz eingebracht und sind damit nach Informationen des Bayerischen Rundfunks offenbar gescheitert. Der Vorschlag, der wohl ausschlaggebend aus Hessen kam, wurde mehrheitlich abgelehnt. Hessen nutzt die Software bereits seit 2017. Einige Tage nach der Innenministerkonferenz hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine Palantir-Absage an Bund und Länder verschickt. Ziel sei nun stattdessen eine „herstellerunabhängige Anwendungsbereitstellung“.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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