Schnelle Lieferung: Amazon öffnet Prime-Programm für mehr Händler

Veröffentlicht: 15.06.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 15.06.2015

Bisher waren nur Produkte für das Prime-Angebot zugelassen, wenn sie direkt von Amazons Logistikzentren aus verschickt wurden. Nun bahnt sich ein Umbruch an: Das US-Unternehmen will künftig auch andere Versandzentren zulassen.

Paket mit Stopuhr

(Bildquelle Schnelle Lieferung: Olivier Le Moal via Shutterstock)

Amazon lässt nun auch Produkte für sein Prime-Programm zu, wenn sie aus den Logistikzentren von den Händlern selbst verschickt werden. Das ist ein gewaltiger Umbruch in der Politik des US-Unternehmens, denn bisher mussten Händler ihre Produkte von einem Amazon-Logistikzentrum in Zuge des Fulfillment-by-Amazon-Programms verschicken lassen, um für Prime zugelassen zu sein. Amazon hat diesen Schritt nicht angekündigt und rollt die Neuerung offenbar schrittweise aus, wie das Wall Street Journal berichtet.

Damit könnte Amazon die Zahl der Produkte, für die der Zwei-Tage-Versand für Prime-Kunden gilt, „drastisch erhöhen“. Brad King, Präsident des Online-Mode-Händlers Webzom, habe bereits vor zwei Monaten die Einladung erhalten, Teil von Amazon Prime zu werden. Grund sei die konstante Versandleistung seines Unternehmens gewesen.

Weniger als 10 Händler im neuen Programm

King betreibt ein eigenes Versandzentrum in Ontario, Kalifornien. „Ich verschicke die Ware immer noch am selben Tag, wenn es möglich ist, damit die Kunden ihre Produkte schnell bekommen“, sagt er. Sein Unternehmen erziele 70 Prozent der Verkäufe, die sich auf jährlich 10 Millionen US-Dollar belaufen, über Amazon.

Dass Amazon ihn nun in das Prime-Programm aufnimmt, ist aber nicht zwangsläufig auf Dauer: Der Konzern habe King deutlich gemacht, dass die Versandleistung regelmäßig überprüft werde. Kann Webzom bestimmte Standards nicht erfüllen, wird das Unternehmen wieder aus dem Prime-Programm entfernt. King schätzt, dass derzeit weniger als zehn Händler mit eigenem Logistikzentrum Teil des Prime-Programms sind – Amazon kommentierte diese Zahlen (natürlich) nicht.

Brad King deutete zudem an, dass der Wohnort des Kunden eine Rolle spielen könne: So könnten Kunden im Bundesstaat Oregon das Prime-Angebot für seine Produkte nutzen, Kunden aus Maine aber nicht. Wie eCommerceBytes herausstellt, könnte damit die Nähe des Kunden zum jeweiligen Versandzentrum das entscheidende Kriterium sein – damit die kurzen Lieferzeiten eingehalten werden.

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