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Gefälschte deutsche Briefmarken auf chinesischen Online-Portalen aufgetaucht

Veröffentlicht: 17.04.2024 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 17.04.2024
Briefmarken und Lupe

Im Netz wurde zuletzt eine Flut gefälschter Briefmarken der britischen Post Royal Mail entdeckt. Diese sollen aus Fälscherwerkstätten in China stammen und täuschend echt aussehen. 

Doch auch Wertmarken der Deutschen Post sollen auf einem Online-Marktplatz zu finden gewesen sein: Auf dem Portal made-in-china.com gab es einen Satz 10er-Marken unter dem Produkttitel „Deutsche Post Dauerserie Blumen Alpenveilchen Buschwindroschen Stamps“, berichtet das Verbraucherportal Paketda. Dieses wurde nicht für den Originalverkaufspreis von acht Euro, sondern lediglich für wenige Cent angeboten – bei einer Mindestbestellmenge von 20.000 Stück.

Die Nutzung gefälschter Briefmarken – auch aus Unwissen – kann Strafgebühren für den Absender nach sich ziehen.

Royal Mail: Fälschungen gelangen über kleinere Geschäfte in Umlauf

Die Royal Mail hatte zuletzt in Zusammenarbeit mit Ermittlungsbehörden gefälschte Marken im Wert von 250.000 Pfund sicherstellen können. Die Briefmarken sollen aus vier chinesischen Druckereien stammen, die für 4 Pence pro Stück den Druck von bis zu einer Million der gefälschten Postwertzeichen in Aussicht gestellt hätten. Auch sollen Bögen mit 50 Fake-Briefmarken auf weiteren chinesischen Online-Marktplätzen veräußert worden sein – ebenfalls bei einer Mindestabnahmemenge von 20.000 Stück, meldet der Guardian mit Verweis auf den Telegraph und Dailymail.uk. 

Über kleinere Geschäfte seien die Fälschungen dann in Umlauf geraten, da diese ihre Marken nicht immer direkt bei der Royal Mail beziehen, sondern bei Großhändlern oder über Online-Marktplätze ordern. Es soll aber auch gefälschte Online-Auftritte gegeben haben, die die Websites der Royal Mail nachahmten. 

Matrixcodes sollen vor Fälschungen schützen

Der Deutschen Post ist das Thema bekannt, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mitteilte. „Wir hatten allerdings auch schon früher immer mal mit Briefmarken-Fälschungen zu tun, was letztlich mit dazu führte, dass wir vor drei Jahren die neue Briefmarken-Generation mit Matrixcodes eingeführt haben.“ Seit 2021 gibt es die Matrixcodes auf herkömmlichen Marken für Verbraucher:innen, zuvor waren sie bereits unter anderem in der Geschäftskundenpost im Einsatz.  

Die Fälscherwerkstätten sollen aber auch die Matrixcodes imitiert haben. David Gold, Director of External Affairs and Policy bei der Royal Mail erklärte: „Die Wahrheit ist, dass die Fälscher inzwischen so gut sind, dass selbst ich – und ich arbeite für die Royal Mail – den Unterschied nicht mehr erkennen kann.“ Bemerkt wird die Fälschung schließlich erst beim Scan im Sortierzentrum. „Durch den Matrixcode auf den Briefmarken erkennen wir Fälschungen und in der Folge werden solche Marken in der überwiegenden Zahl der Fälle ausgeschleust“, führt die Deutsche Post hierzu aus.   

 

Strafgebühren für Nutzung gefälschter Briefmarken

In Großbritannien werden Strafgebühren von 5 Pfund fällig, wenn die Fälschung entdeckt wird. Wenn hierzulande für eine Sendung eine gefälschte oder bewusst ungültige oder manipulierte Frankierung genutzt wird, ist das sogar noch deutlich teurer. Die Deutsche Post kann ein erhöhtes Einziehungsentgelt bei Kund:innen einfordern. Dieser sogenannte pauschalierte Schadenersatz beträgt sowohl für nationale als auch internationale Briefe 50,00 Euro.

Präventiv haben die Sicherheitsteams der Deutschen Post Verkaufsplattformen im Visier und würden sehr genau beobachten, was auf diesen zum Kauf angeboten wird. „Im Einzelfall behalten wir uns beim Verkauf von gefälschten Briefmarken rechtliche Schritte vor“, erklärt das Unternehmen.

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Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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