Lesen im digitalen Zeitalter – Social Reading

Veröffentlicht: 20.02.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 20.02.2013
Lesen im digitalen Zeitalter – Social Reading

„Readmill“ - iPad App für Social Reading

Das 2011 gegründete StartUp „Readmill“ bietet für das iPad eine App, die es den Nutzern nicht nur erlaubt Bücher zu lesen, sondern auch die Möglichkeit bietet, Passagen zu markieren, mit Anmerkungen zu versehen, für Freunde freizugeben oder über ein soziales Netzwerk zu verteilen und so mit anderen Lesern Gedanken und Meinungen auszutauschen. Ziel des Social Reading ist es, Lesen zu einem sozialen Ereignis zu machen und den Gedankenaustausch anzuregen.

Eine große Schwierigkeit sehen die Gründer von „Readmill“ in den verschiedenen Textformaten der auf dem Markt erhältlichen eBooks, denn Systeme wie Kindle oder iBooks sperren ihre Inhalte für andere Programme. Die meisten Kunden wollen jedoch die Möglichkeit haben, jedes Buch mit einer App lesen zu können, so dass die Entwickler von „Readmill“ in diesem Feature großes Entwicklungspotential sehen. Im vergangenen Herbst gelang ihnen dabei ein wichtiger Durchbruch, da die App seit dem zusätzlich zu PDF und EPUBs auch Adobe DRM unterstützt. Das daraus resultierende größere Angebot hat auch neue Nutzergruppen angezogen, so dass Leser aus allen Schichten inzwischen die App nutzen, und den Grundstein für Social Reading legen.

Zukünftig will „Readmill“ weitere Plattformen für seine App erschließen und plant auch eine App fürs iPhone. Ein weiterer Punkt der zukünftigen Entwicklung ist, wie die Inhalte und Empfehlungen, die innerhalb der App von den Lesern erstellt werden und auch exportiert werden können, um sie für die gesamte Buchwelt nutzbar zu machen.

„dotdotdot“ Reading App mit Komponenten für Social Reading

Das Berliner StartUp „dotdotdot“ bietet eine mit sozialen Komponenten versehene Reading App fürs iPad, die gerade in der öffentlichen Beta-Version gestartet ist. Ziel der App ist es eine Benutzeroberfläche zu bieten, die den Trends „Long Form Reading“ und „Distraction Free Reading“ angepasst ist und auch Features für Social Reading anbietet.

Die App soll es den Nutzern ermöglichen sämtliche digitalen Inhalte von RSS-Feeds bis hin zu eBooks über eine einheitliche, ablenkungsfreie und lesefreundliche Benutzeroberfläche abzurufen. Die Texte können markiert und mit Notizen versehen werden, die sozialen Komponenten ermöglichen das Teilen mit Freunden und anderen Lesern.

Einen weiteren Schwerpunkt der App sehen die Entwickler in der Möglichkeit einer sinnvollen Archivierung der gelesenen Inhalte, um auf diese Weise Webinhalten eine längere „Lebensdauer“ zu geben, da einige Inhalte auch lange nach der Veröffentlichung noch Relevanz haben. „Dotdotdot“ arbeitet daran diese Listen teilbar zu machen, so dass andere Nutzer die Möglichkeit bekommen die Inhalte zu importieren und somit der Gedankenaustausch unterstützt wird.

Social Reading – ein Trend mit Entwicklungspotential

Die beiden Berliner StartUps zeigen, in welche Richtung der Umgang mit Büchern und Webinhalten gehen soll. In der Zeit zunehmender Digitalisierung wird auch das Social Reading weiter an Bedeutung gewinnen, wenn benutzerfreundliche und innovative Plattformen angeboten werden. Vor allem beim Lesen von Fachliteratur kann der direkte Austausch mit anderen Lesern von hohem Nutzen sein, aber auch der Meinungsaustausch zu allen anderen Themen kann sich für die Buchwelt als Vorteil erweisen.

Vom Social Reading können auch Verlage und Autoren profitieren, die Trends und Kundenwünsche so erkennen und langfristig umsetzen können. Um Social Reading zu einem flächendeckenden Erfolg zu machen, werden aber auch die Anbieter der verschiedenen Formate aufeinander zugehen müssen, um ihre Inhalte unabhängig vom Format für alle Nutzer zugänglich zu machen.

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