Content Marketing im Umbruch

Veröffentlicht: 17.09.2013 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 17.09.2013
Content Marketing im Umbruch

Das Content Marketing erlebt einen Umbruch: Neben den „alten“ Experten, die Beratung und Schaffung von Content anbieten, stehen immer mehr „Software-as-a-Service“-Plattformen (SaaS) zur Verfügung, die clevere Lösungen für die Zusammenstellung, Veröffentlichung und Automatisierung von Content bieten. Und diese SaaS-Plattformen erhalten großen Zulauf – das Unternehmen BrightEdge beispielsweise erhielt im letzten Jahr knapp über 42 Millionen US-Dollar an Investitionen von VCs. Dabei scheinen viele Investoren auf eine Portfolio-Strategie zu vertrauen und unterstützen gleich mehrere StartUps. Greycroft Partners investierte zum Beispiel in Newscred, Nativo, Skimlinks und Buddy Media. Doch wohin fließt das investierte Geld für Content Marketing? Nick Gregg, Geschäftsführer von StrategyEye, hat einige zentrale Ansätze und Neuerungen herausgestellt.

Die beliebtesten Methoden

Content Amplification ist momentan die beliebteste Methode des Content Marketing. Dabei wird der erstellte Content auf verschiedenen Publisher-Netzwerken als lesenswert beworben und erreicht so direkt die Zielgruppe. Outbrain oder Taboola, die ihren Fokus auf Content Amplification legen, erhalten einen geringen CPC-Betrag für die Vermittlung des Contents zwischen den Unternehmen und den Netzwerken.

Ein weiterer Ansatzpunkt im Content Marketing ist das Native Advertising, in dem ein Unternehmen Content schafft, der im Anschluss durch ein Native Ad Netzwerk als Leitartikel auf großen Publishing Websites veröffentlicht wird. Schwierigkeiten bestehen darin, dass die Unternehmen kontinuierlich neuen Content schaffen müssen oder die Einbindung auf den Zielseiten nicht immer leicht verläuft.

Auch auf anderen Gebieten werden größere Entwicklungen erwartet: Die Banner-Werbung kommt vor allem durch Smartphones und Tablets immer mehr in Bedrängnis. Die alte Werbeform ist für die neuen Endgeräte nicht mehr tauglich und verlangt nach neuen Ansätzen. Damit dürfte auch an der Effizienz der Banner-Werbung gearbeitet werden, die schon länger fragwürdig ist. Zudem wird auf dem Gebiet des Real-Time Bidding mit Neuerungen gerechnet. Beruhte dieses System bislang noch auf Cookies und Whitelists, wird das Aufkommen neuer „contextual data“-Unternehmen erwartet, die Websites nach verschiedenen Kriterien einschätzen, um so die Effizienz für Content-Werbung zu verbessern.

Aber nicht nur Unternehmen wollen Content erzeugen, der sich großer Beliebtheit erfreut und von vielen gesehen wird: Viele Nutzer der sozialen Netzwerke, insbesondere Pinterest, Instagram und Tumblr legen großen Wert auf Content. Viele Unternehmen erkennen inzwischen die Bedeutung dieser Netzwerke – so kaufte Yahoo erst kürzlich das Netzwerk Tumblr für fast 1 Milliarde US-Dollar auf, um mehr Nutzer auf seine eigene Website zu locken.

Trotz dieser Neuerungen werden die bisherigen Content Marketing Tool & Services auch weiter genutzt. Investitionen in B2B Plattformen reißen nicht ab, auch wenn sich die investierten Beträge in einem relativ geringen Rahmen halten. StartUps auf diesem Gebiet versuchen, das alte System neu zu beleben und in die nächste Generation des Content Marketing zu bringen.

Die Zukunft des Content Marketing

Branchenkenner rechnen damit, dass die VC-Investoren weiterhin auf ihre Portfolio-Strategie setzen werden, um möglichst viele Optionen zu halten. Dass die „Software-as-a-Service“-Plattformen aber ihre Unabhängigkeit auf Dauer halten werden, bleibt zweifelhaft: Anfang nächsten Jahres wird eine Welle von M&A erwartet. Sobald die ersten Plattformen ernsthafte Anzeichen von Gewinneinnahmen verzeichnen, dürften CRM Unternehmen und die größeren Online-Publisher zu den Ersten gehören, die derartige Übernahmen ausführen.

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