Digital Services Act

TikTok: In Europa soll der Suchtfaktor reduziert werden

Veröffentlicht: 08.08.2023 | Geschrieben von: Hanna Hillnhütter | Letzte Aktualisierung: 08.08.2023
TikTok

Der Digital Services Act zwingt große Tech-Unternehmen dazu, einige Änderungen vorzunehmen. Unter anderem ermöglicht TikTok Ende August in Europa, die personalisierten Vorschläge im Feed abzuschaffen. Außerdem werden die Möglichkeiten verbessert, Inhalte zu melden,  wie TikTok bekannt gab

Algorithmus kann eingeschränkt werden

TikTok soll zukünftig eine Möglichkeit schaffen, dass Nutzer:innen den personalisierten Algorithmus einschränken können. Dieser war in der Vergangenheit häufig in der Kritik, da er hohes Suchtpotenzial bietet und Nutzer:innen dazu bringt, möglichst viel Zeit auf der Plattform zu verbringen. 

Mit der Änderung Ende August kann die Personalisierung des Empfehlungssystems deaktiviert werden. Auf der sogenannten For-You-Page werden Videos angezeigt, die in der Region des Zuschauers oder international beliebt sind. Bisher werden dort ähnliche Videos angezeigt wie jene, die der Nutzer zuvor angeschaut, gelikt oder geteilt hat. 

Auf der „Folge-Ich-Seite“ werden weiterhin die Inhalte der Accounts angezeigt, denen man folgt, allerdings dann in chronologischer Reihenfolge und nicht basierend auf den Profilen der Nutzer:innen. 

Zudem wird Nutzer:innen zwischen 13 und 17 Jahren keine personalisierte Werbung mehr angezeigt. 

Meldung von illegalen Inhalten soll einfacher werden

Außerdem wird es vereinfacht, illegale Inhalte zu melden. TikTok selbst gibt an, in erster Linie mit einer Kombination von Technologie und Moderationsteams Inhalte zu identifizieren, die gegen die Richtlinien verstoßen. Allerdings können Inhalte auch durch die Community gemeldet werden. TikTok führt dafür eine zusätzliche Meldefunktion ein, mit der Nutzer:innen jenen Content melden können, den sie für illegal halten und in einer Liste mit Kategorien den jeweiligen Grund auswählen. Nach der Meldung findet eine Prüfung durch TikTok statt, ob die Inhalte gegen die Plattform-Richtlinien oder gegen das Gesetz verstoßen. Ist dies der Fall, werden die Inhalte entfernt. Der Account, der die Inhalte hochgeladen hat, wird informiert und bekommt die Möglichkeit Widerspruch einzulegen. 

Durch den Digital Services Act ist TikTok überdies dazu verpflichtet, Nutzer:innen Informationen über die Moderation von Inhalten zur Verfügung zu stellen, auch dieser Pflicht will das Unternehmen nachgehen.  

„Unsere Mission ist es, zu Kreativität zu inspirieren und Freude zu bringen. Wir wissen, dass der Schutz der Privatsphäre und die Sicherheit unserer europäischen Community entscheidend für das Erreichen dieses Ziels sind. Wir werden auch in Zukunft nicht nur unsere gesetzlichen Verpflichtungen erfüllen, sondern durch innovative Lösungen und in Zusammenarbeit mit unseren Branchenpartnern, den Regulierungsbehörden, Gesetzgebern und der Zivilgesellschaft neue Standards setzen“, erklärte TikTok in seiner Pressemitteilung.

Über die Autorin

Hanna Hillnhütter
Hanna Hillnhütter Expertin für: Verbraucherschutz- und Strafrecht

Hanna verschlug es 2012 für ihr Jurastudium vom Ruhrgebiet nach Leipzig. Neben dem Studium mit dem Schwerpunkt Strafrecht, spielte auch das Lesen und Schreiben eine große Rolle in ihrem Leben. Nach einem kurzen Ausflug in das Anwaltsleben, freut Hanna sich nun, ihre beiden Leidenschaften als Redakteurin verbinden zu können.

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