Entlastung der Arztpraxen

Telefonische Krankschreibung könnte ab Anfang Dezember wieder möglich sein

Veröffentlicht: 29.11.2023 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 29.11.2023
Kranker Mann auf einer Couch

Die winterliche Erkältungs- und Grippewelle hat Deutschland fest im Griff. Die Arztpraxen sind voll, mancherorts überlastet. Doch wo eine Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung angesichts steigender Infektionszahlen für Entlastung sorgen könnte, lässt das entsprechende Gesetz bislang noch auf sich warten. 

Allerdings scheint sich nun Bewegung in der Sache anzukündigen. Während der Gemeinsame Bundesausschuss die Richtlinie eigentlich bis Ende Januar erstellen sollte, könnte es nun doch früher als erwartet losgehen: Bereits für den 7. Dezember 2023 soll das Thema auf der Tagesordnung der entsprechenden Plenarsitzung stehen, heißt es in einem entsprechendem Bericht der Tagesschau.

Monika Lelgemann, Vorsitzende des Ausschusses, habe gegenüber dem ARD-Hauptstadtstudio zudem verlauten lassen, dass die Regelungen dann auch umgehend in Kraft treten werden, sollte der Bundesausschuss diesen zustimmen.

Verzögerung „nicht nachvollziehbar“

Dass eine Krankschreibung per Telefon künftig dauerhaft möglich sein soll, hatte der Bundestag schon im vergangenen Sommer beschlossen. In Zeiten der Pandemie war ein entsprechendes Prozedere in den Praxen bereits vorübergehend eingeführt worden, um diese zu entlasten.

Dass die Umsetzung und damit eine Entlastung der Arztpraxen bis jetzt noch nicht stattgefunden hat, stößt beim Verband der Hausärzte auf Unmut. Als „überhaupt nicht nachvollziehbar“, bezeichnete Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, jüngst die lange Wartezeit. Bereits in diesem Winter wäre die telefonische Krankschreibung „eine dringend notwendige Entlastung für die derzeit extrem geforderten Hausarztpraxen gewesen“, zitiert ihn das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

 

Kritik auch an der Politik

Dabei sorge nicht nur die aktuelle Infektionswelle für eine Überlastung in den Praxen. Verschärft werde die Situation durch fehlende Hausärztinnen und Hausärzte, so Beier weiter. Und obwohl das Problem seit Jahren bekannt sei, beklagt der Experte die mangelnde Rückendeckung vonseiten der Politik: „Es gibt zwar viele Versprechen und Ankündigungen, auf eine wirkliche Entlastung und Stärkung unserer Arbeit warten wir aber bisher vergeblich.“

Telefonische Krankschreibung nicht bei neuen Patienten

Das neue Gesetz von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zielt darauf ab, dass Krankschreibungen ohne schwere Symptome beziehungsweise mit „absehbar nicht schwerem Verlauf“ von den Ärztinnen und Ärzten auch per Telefon möglich werden. Für eine solche Krankschreibung sei es allerdings eine Voraussetzung, dass die Patientinnen und Patienten den entsprechenden Arztpraxen auch bekannt seien, so die Tagesschau weiter. Darüber hinaus müssten die Praxen in jedem Fall die Identität der Anrufer prüfen.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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