Alternative Marktplätze: Wieso sich ein Blick über den Amazon/Ebay-Tellerrand lohnen kann

Veröffentlicht: 12.05.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 12.05.2016

Amazon und Ebay sind die größten Marktplätze in Deutschland, doch das Angebot an Marktplätzen ist abseits der beiden Größen vielfältig und kann Händlern interessante Vertriebskanäle bieten und eröffnen. Vor allem für Händler, die Amazon als zu starken Konkurrenten oder als zu gefährlichen Geschäftspartner sehen, können diese Marktplätze eine interessante Option sein.

Marktplatz-Symbolbild

© peshkov - Fotolia.com

Das Angebot an Marktplätzen in Deutschland allein ist weit größer, als viele zunächst vermuten. Es gibt im Grunde für jede Branche, für jede Nische und für jede Zielgruppe mindestens einen – in der Regel aber direkt mehrere – Marktplätze zur Auswahl. Und diese „alternativen“ Marktplätze können durchaus eine interessante Option sein – vor allem, wenn man die immer wieder auftretenden Schwierigkeiten beim Handel auf Amazon oder auch Ebay in Betracht zieht. Denn auch wenn es sich hier um die größten Anbieter in Deutschland handelt: Amazon steht oft im Ruf, seinen Händlern immer wieder Steine in den Weg zu legen und nur seinen eigenen Vorteil zu verfolgen und Ebay geriet in den letzten Jahren immer wieder ins Straucheln und richtet sich derzeit neu aus, um die Kunden und Händler wieder besser anzusprechen.

Generell bieten Marktplätze Händlern einen Vertriebskanal, den sie vergleichsweise einfach erschließen können. 2015 gab von allen deutschen Händlern rund jeder Fünfte an, Verkaufs- oder Auktionsplattformen als Vertriebskanal zu nutzen. „Marktplätze bieten einen unkomplizierten Einstieg in den Online-Handel“, erklärt Raphael Thierschmann, EU PR Manager bei Rakuten. „Neben der Reichweite sprechen dabei, je nach Anbieter, Argumente wie die Übernahme der Zahlungsabwicklung und des Mahnwesens, der vereinfachte Verkaufs ins Ausland und der professionelle Auftritt für die Nutzung.“ Zudem bieten Marktplätze oft die Anbindung an weitere Systeme und einen technischen Support, die dem Händler die tägliche Arbeit erleichtern.

Händler müssen die passende Plattform finden

Elliot DaCosta von Fruugo bringt ebenfalls die hohe Reichweite von Marktplätzen als überzeugendes Argument an, gibt aber auch zu bedenken, dass nicht jeder Marktplatz dieselbe Zielgruppe anspricht: „Jeder Marktplatz zieht eine andere Kundengruppe an. Etsy beispielsweise ist für Leute gemacht, die sich für handgefertigte Produkte interessieren, bei Amazon kaufen die Menschen ein, die Massenware kaufen wollen, und Fruugo richtet sich an internationale Kunden, die ausländische Marken kaufen wollen, die noch keine Online-Präsenz im Land des Kunden eröffnet haben.“ DaCosta rät deshalb den Händlern, die Zielgruppe, die sie ansprechen wollen, unbedingt bei der Wahl des Marktplatzes im Auge zu behalten. Auch Raphael Thierschmann betont, dass Händler „gut beraten“ seien, „online nicht in Entweder-Oder-Kategorien zu denken. Sie sollten sich verschiedene Plattformen anschauen und entscheiden, welche am besten zu ihnen und ihrer Vertriebsstrategie passen.“

Ein Tipp, der eigentlich selbstverständlich sein sollte. Denn ein Fachhändler für Elektronik wird auf Handmade-Plattformen wie Etsy oder DaWanda wohl kaum seine Zielgruppe finden – ganz davon abgesehen, dass diese Marktplätze den Verkauf von massengefertigten Elektronikteilen ohnehin nicht zulassen. Und auch wenn Marktplätze wie Allyouneed, Crowdfox, Hitmeister, Hood oder Rakuten ein Vollsortiment bieten: In der Zielgruppe ergeben sich doch kleine Unterschiede, die allein schon geografisch bedingt sein könnten. Als Händler kommt man oft nicht um ein paar Testballons herum – das ist natürlich mit Aufwand verbunden, lohnt sich aber, wenn man einen Marktplatz findet, der einen guten Vertriebskanal für die eigenen Produkte darstellt.

 


Dies ist ein Auszug aus der aktuellen Mai-Ausgabe unseres Onlinehändler Magazins. In diesem finden Sie den vollständigen Artikel, in dem das Thema noch detaillierter beleuchtet wird und wir auch über die Konditionen der einzelnen Marktplätze aufklären. Zudem zeigen wir, wie die alternativen Marktplätze sich vom Markt abheben wollen.

OnlinehändlerMagazin März CoverAußerdem lesen Sie in unserem aktuellen Heft mehr über den B2B-Handel, der sich zunehmend der Digitalisierung zuwenden muss, das sogenannte Mobilegeddon 2.0 und viele weitere interessante Strategien, aktuelle Entwicklungen oder spannende Konzepte aus dem E-Commerce. Die aktuelle Ausgabe kann unter folgendem Link als pdf heruntergeladen werden:

als pdf herunterladen

 

Sie möchten das aktuelle Onlinehändler Magazin lieber als Printausgabe in den Händen halten? Dann können Sie die entsprechende Bestellung hier vornehmen:

Print-Version bestellen

 

Kommentare  

#3 Armin Müller 2017-04-30 17:19
ja Ralph, gebe dir recht , die ersten beiden haben den Markt abgegrast und bestimmen das Wohlergehen im Internethandel, bei Rakuten sehe ich beim besten Falle keine Alternative, da sind wesentliche Mängel im Kategorienaufba u, und bei Hood ist leere und stille.
Andere sind so klein und reken sich nach Möglichkeiten den großen nachzuäffen und die Verkäufer zur Kasse zu bitten.
Mehr ist bei der Handelslandscha ft nicht mehr zu sehen.
Schade drum, Anreiz sieht anders aus.
Zitieren
#2 FigurenJo 2017-01-03 10:34
Für Miniaturen / Figuren gibt es jetzt eine Neue spezialisierte Seite.
www.figuren-marktplatz.de
Es gibt immer mehr Ü-Ei Figuren, andere Sammelgebiete kommen auch langsam. Langfristig könnte das für Sammler von Miniaturen sehr interessant werden.
Zitieren
#1 Ralph 2016-07-20 14:41
Soviel zu alternativen Marktplätzen.
Im Artikel kommt 6x amazon, 4 ebay und 2x rakuten und nur 1x (einmal!) hood vor.

Ein Beitrag zu alternativen Marktplätzen sieht anders aus!
Zitieren

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.