Grenzüberschreitender Handel: Ebay kooperiert mit chinesischer Hafenstadt

Veröffentlicht: 24.02.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 24.02.2017

Vor rund zehn Jahren hat Ebay sich aus dem chinesischen Markt zurückgezogen. Doch nun meldet sich das Unternehmen im Reich der Mitte zurück und will über eine Kooperation mit der Hafenstadt Ningbo den grenzüberschreitenden Handel wieder vorantreiben.

Ebay Logo

©StockStudio / Shutterstock.com

Ebay will den E-Commerce in der chinesischen Hafenstadt Ningbo auf eine internationale Ebene heben und den grenzüberschreitenden Handel von und zu Ningbo stärken. Wie Internet Retailer berichtet, hat das Unternehmen deshalb eine Kooperation mit der wichtigen Hafen- und Produktionsstadt verkündet. Das Magazin bewertet diese Entscheidung von Ebay als „weitsichtig“ – schließlich haben chinesische Kunden im Jahr 2016 satte 86 Milliarden US-Dollar bei Händlern in anderen Ländern gelassen. Die Entscheidung von Ebay falle auch in eine Zeit, in der die Globalisierung auf dem Rückzug scheint.

Ebay dürfte sich für Ningbo als Kooperationspartner entschieden haben, da die Hafenstadt zu den wichtigsten Umschlagplätzen in China gehört. Außerdem hat die chinesische Regierung in über ein Dutzend Städten sogenannte „E-Commerce Pilot Zones“ geschaffen, in denen Unternehmen verschiedene Vorteile wie etwa Steuernachlässe erhalten. Ningbo gehört zu diesen auserkorenen Gebieten. Zudem können Unternehmen auf Zolllager zugreifen, in denen importierte Ware deutlich schneller abgefertigt wird. Und das wirkt sich letztlich positiv auf die Versandzeit aus.

Chinesen suchen Luxus, das Ausland sucht Schnäppchen

Das kommt den chinesischen Kunden entgegen: Sie kaufen gerne im Ausland ein. Vor allem Luxusprodukte sind gefragt. Eine Erhebung von McKinsey & Co. habe gezeigt, dass 50 Prozent der chinesischen Kunden „jetzt die besten und teuersten Produkte suchen“, wenn sie online einkaufen. Ausländische Marken gelten bei den Chinesen dabei als besonders begehrenswert. Währenddessen suchen die Kunden außerhalb Chinas nach Schnäppchen und werden hier bei chinesischen Händlern fündig. Der Online-Handel macht solche Einkäufe natürlich besonders einfach.

Ebay wagt mit der Kooperation mit Ningbo unterdessen eine Rückkehr in den chinesischen Markt. Vor rund zehn Jahren hat sich das Unternehmen aus dem Markt zurückgezogen, da die Konkurrenz zu stark wurde. Der Rückzug von Ebay war nach Angaben von Internet Retailer derart beschämend, dass er zu einer Fallstudie für Wirtschaftsschulen wurde. Doch nun hat sich Ebay gewandelt – vom Auktionshaus zu einem Online-Marktplatz mit hohem Neuware-Anteil – und auch der chinesische Markt sieht gänzlich anders aus.

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