3D-Drucker: Spielzeug oder industrielle Revolution 2.0?

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 06.03.2013

3D-Drucker sind in aller Munde, aber sind sie auch mehr als nur ein Spielzeug für Kreative? „Auf jeden Fall“ lautet die Antwort. Denn mit 3D-Druckern ist es bald jedem kleinen und mittelständischen Unternehmer möglich, Produkte in kleinen Mengen selbst herzustellen, die er zuvor nur aus der Industrie ankaufen konnte. Der Vielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Das Herstellen von dreidimensionalen Produkten nennt sich Fabbing und hat seinen Ursprung in den USA, genauer im Massachusetts Institute of Technology in Boston. Beim Fabbing geht es darum, einen dreidimensionalen Gegenstand in einem Computerprogramm zu erstellen und mit Hilfe eines 3D-Druckers zu produzieren. Ursprünglich wurden in der Industrie auf diese Weise Prototypen gefertigt, um zum Beispiel Maschinenteile zu visualisieren. Mittlerweile sind auch andere Branchen darauf aufmerksam geworden und mit dem 3D-Drucker entstehen Tassen, Kunstobjekte, Schmuck und sogar Action-Figuren.

Wie funktioniert Fabbing?

Ein wenig ähnelt der 3D-Druck dem Druck mit einem herkömmlichen Tintenstrahldrucker, nur dass aus der Düse keine Tinte, sondern Kunstharz gespritzt wird. Schicht für Schicht baut der 3D-Drucker damit das Objekt aus dem Computer nach. Dort, wo das Objekt Hohlräume hat, spritzt die Düse kein Kunstharz, sondern eine andere Flüssigkeit, die sich nach der Fertigstellung leicht herauswaschen lässt. Hat der 3D-Drucker seine Arbeit vollendet, wird das Material mit Wärme ausgehärtet.

Anwendungsbereiche von 3D-Druckern

In der Zahntechnik kommt das Gerät bereits zum Einsatz, Schicht für Schicht lässt sich somit eine Krone anfertigen, ohne dass der Techniker selbst Hand anlegen muss. Auch bei der Herstellung von Hörgeräten werden 3D-Drucker eingesetzt. Der Gehörgang wird gescannt und damit hat der Computer beziehungsweise der Drucker alle Daten zur Verfügung, um ein exakt passendes Hörgerät zu fertigen.

In der Medizin nimmt der Einsatz von 3D-Druckern immer mehr zu. Knochen, ja sogar Hautschichten können mit dem Gerät erstellt werden. Dr. Behrokh Khoshnevis von der University of Southern California hat die Technologie des 3D-Drucks sogar schon weiterentwickelt und aus dem Druckergehäuse befreit. Beim sogenannten Contour Crafting werden mithilfe eines Roboterarms ganze Häuser gebaut.

Bevor der große Boom des Fabbings aber die kleinen und mittelständischen Unternehmen erreichen kann, muss der Preis noch etwas sinken. Momentan muss man für einen solchen 3D-Drucker bis zu 75.000 Euro investieren. Hinzu kommen die Kosten für die Fertigungsmasse. Ein großes Zukunftspotenzial haben 3D-Drucker jedoch allemal.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.

Meistgelesene Artikel