Vier Fehler, die man mit dem Facebook-Shop machen kann

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 13.06.2013

Online-Händler können Facebook auf dreierlei Weise nutzen, um ihren Verkauf anzukurbeln: Indem sie ihre Produkte auf Facebook von den Nutzern kommentieren lassen, sie aber im eigenen Online-Shop anbieten und verkaufen. Indem sie die Ware in einem Facebook-Shop präsentieren und dort auch den Verkaufsvorgang beginnen lassen, den Kunden beim Gang zur virtuellen Kasse (Check-out) aber auf den bestehenden Online-Shop umlenken. Oder indem sie ihr Online-Geschäft vollständig in das soziale Netzwerk integrieren.

Im Internet finden sich dazu viele Tipps und Anleitungen, wie man das am besten bewerkstelligen kann, etwa in einer Zusammenstellung des Online-Magazins „Social Commerce Today“ oder einem Weißbuch der Marketingagentur Syzygy.

José Matías del Pino geht genau den entgegengesetzten Weg und nennt in einem Beitrag vier Dinge, die man bei einem Facebook-Shop falsch machen kann. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Berliner Agentur Ondango und entwickelt integrierte Online-Shopping-Systeme für Facebook-Seiten.

Fehler Nr. 1: Fans müssen eine Applikation auf ihrem heimischen Computer installieren, um den Shop zu nutzen. Bis zum Februar dieses Jahres war dies technisch zwingend notwendig. Weil viele Nutzer das Installieren zusätzlicher Software ablehnen, sind hohe Abbruchquoten beim Einkaufsvorgang die Folge dieser Praxis. Inzwischen können Anbieter auch das HTML-Element „Inlineframe“ („iframe“) für den Shop nutzen. Dieses kommt ohne eine zusätzliche Installation des Nutzers aus.

Fehler Nr. 2: Händler setzen soziale Plugins nicht oder nicht optimal ein. Die „Gefällt mir“- und die „Senden“-Schaltfläche sowie die Kommentarfunktion sollte der Shop-Betreiber del Pino zufolge unbedingt anbieten. Bei der Gestaltung einer Meldung, die ein Nutzer beim Anklicken des „Gefällt mir“-Buttons erhält, lässt Facebook zudem mithilfe des „Open Graph“-Protokolls einigen Gestaltungsspielraum zu. Dabei sei es ein weiterer Fehler, so del Pino, reine Text-Verweise einzusetzen und auf Vorschaubilder zu verzichten.

Der Fehler Nr. 3 besteht laut del Pino darin, die Einkaufsabwicklung zwar im Facebook-Laden zu beginnen, aber außerhalb davon abzuschließen. Wird der Gang zur virtuellen Kasse im Online-Shop außerhalb von Facebook weitergeführt, muss der Kunde häufiger klicken und hat es zudem mit verschiedenen Layouts und Bedienungsweisen zu tun. Das führe zu einer hohen Abbruchquote. Ein Online-Händler, der nicht unbedingt eine technische Anbindung an seinen bestehenden Shop benötigt, etwa weil dieser in ein Warenwirtschaftssystem eingebunden ist, sollte auf die Zweiteilung der Kaufabwicklung verzichten, rät Shop-Experte José Matías del Pino.

Fehler Nr. 4: Die Benutzerfreundlichkeit wird außer Acht gelassen. Facebook-Seiten sind dafür bekannt, dass sie nicht gerade übersichtlich sind. Wer dem Kunden mehr als drei Klicks zumutet, bis dieser das gewünschte Produkt sieht oder in den Warenkorb legen kann, macht einen Fehler, schreibt Experte del Pino. Zudem dürfe der Facebook-Shop nicht wie ein Fremdkörper innerhalb von Facebook wirken, die Produktbilder dürften nicht zu klein sein. Weiter sollte gewährleistet sein, dass alle Elemente des Shops für die verschlüsselte Übertragung mittels des https-Protokolls geeignet sind.

Facebook befindet sich derzeit in einem dynamischen Wandel. Auch von Shop-Betreibern verlangt Facebook eine hohe Bereitschaft, sich auf die technischen Besonderheiten der Plattform einzulassen. Immerhin: Fehler, wie sie José Matías del Pino beschreibt, finde er immer seltener, stellt er abschließend fest.

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