Diamondas: Wie ein Westfale Diamanten im Netz verkauft

Veröffentlicht: 02.05.2018 | Geschrieben von: Anna Chumachenko | Letzte Aktualisierung: 03.05.2018

Der Online-Händler Diamondas bietet seinen Kunden eines der wertvollsten Produkte an – lupenreine Anlagediamanten. Dr. Ulrich Freiesleben kann langjährige Erfahrung im Diamantengeschäft vorweisen. Sein Unternehmen, mit Sitz am weltgrößten Diamantenhandelsplatz Altwerpen, bietet den direkten An- und Verkauf dieser Edelsteine an.

Diamanten
© wacomka / Shutterstock.com

Diamant gilt als härtester natürlicher Stoff, weswegen ihm schon etwa im 4. Jahrhundert v. Chr. magische Kräfte zugesagt wurden und er als Talisman getragen wurde. Auch jetzt sind Diamanten weit mehr als reine Schmuckobjekte, was Marilyn Monroe 1953 in dem wohl bekanntesten Diamanten-Song – „Diamonds are a girl’s best friend“ aus der US-Komödie „Blondinen bevorzugt“ – auf eine unvergessliche Art und Weise besingt. Die Edelsteine gelten seit jeher als Metapher für Wohlstand, Unvergänglichkeit und Beständigkeit.

Durch ihre Wertstabilität werden Diamanten vermehrt auch als Investmentmöglichkeit genutzt. Und wenn man in der Vergangenheit dafür noch zum nächsten Juwelier gehen musste, haben sich dank dem Internet ganz neue Möglichkeiten für den Diamantenhandel aufgetan. Im Online-Handel können die Angebote preislich günstiger gestaltet werden, was der stationäre Facheinzelhandel oft nicht kann. Beim Letzteren müssen immerhin Personalkosten, Miete und Kosten für Lagerhaltung geleistet werden.

„Das schien mir wertbeständiger zu sein als bedrucktes Papier”

Auf diesen Zug ist auch Dr. Ulrich Freiesleben aufgesprungen, als der studierte Betriebswirtschaftler 2011 das Unternehmen Diamondas gründete. Mit Hauptsitz im World Diamond Center im belgischen Antwerpen, dem weltgrößten Diamantenhandelsplatz, widmet sich die Firma dem direkten An- und Verkauf von Diamanten an private und institutionelle Anleger über eine Online-Plattform.

Der Westfale ist seit mehr als 30 Jahren in der Welt der Diamanten unternehmerisch tätig. Schon als Student gründete Freiesleben im Jahr 1975 einen eigenen kleinen Verlag. Später, mit Ende 20, verkaufte er diesen und den Erlös investierte er in Diamanten. „Das schien mir wertbeständiger zu sein als bedrucktes Papier”, so der gebürtige Münsteraner gegenüber OnlinehändlerNews. Was genau würde ihn an diesem Edelstein faszinieren? „Diamanten bestehen aus reinem Kohlenstoff, der vor zwei Milliarden Jahren in einer Tiefe von ca. 150 km zu diesem einzigartigen Mineral kristallisiert ist. Dass ein Stein aus dem Innersten der Erde das Licht total reflektieren kann, ist ein Wunder. Die Härte und die Klarheit des Diamanten stellen alle anderen Stoffe und Materialien in den Schatten“, schwärmt Freiesleben.

Dr. Ulrich Freiesleben
© Dr. Ulrich Freiesleben / Diamondas

Als damals einziger deutscher Diamantgroßhändler eröffnete er 1989 eine eigene Firma an der Diamantbörse in Antwerpen. Ein Großteil der ungeschliffenen und geschliffenen Diamanten wird über Diamantenbörsen gehandelt, von denen es weltweit 30 gibt. Antwerpen gilt jedoch als weltweit wichtigstes Zentrum für die Verarbeitung und den Handel von Diamanten, darüber hinaus befindet sich hier der Weltverband der Diamantenbörsen. 

Anfang der neunziger Jahre entwickelte Ulrich Freiesleben neue, international patentierte Diamantschliffe, die seitdem in der eigenen Diamantmanufaktur in Deutschland produziert und an Kunden in 20 Ländern verkauft werden. „Vor 20 Jahren war es noch nicht denkbar, Diamanten überhaupt online zu handeln“, meint Freiesleben. Sie seien ab 2010 die Ersten gewesen, die Diamanten angeboten haben, die nicht in Schmuck verarbeitet waren. Wogegen es nach Aussage des Geschäftsmannes heutzutage „jeden Monat einen neuen Anbieter gibt, darunter viele Seiteneinsteiger, die sich plötzlich ‚Diamantexperten‘ nennen“.

Diamanten gelten oft als härteste Währung

Was macht Diamanten als Geldanlage für Anleger so interessant? „Viele Anleger haben das Vertrauen in die Politik, das Finanzsystem, den Euro usw. verloren und trauen nicht mehr den Versprechen auf Papier. Stattdessen suchen sie nachhaltige Sachwerte. Dazu gehören sicherlich Diamanten, die in vielen Krisen der vergangenen Jahrhunderte nie ihren Wert eingebüßt haben. Diamanten sind zudem mobil und bieten eine hohe Wertkonzentration auf kleinstem Raum“, so der Experte. Die langfristige Preisentwicklung von Diamanten zeichne sich gegenüber Aktien und anderen Formen der Geldanlage durch eine relativ stetige Aufwärtsentwicklung aus, wie es in einem Bericht von Gold.de heißt. Außerdem seien die Edelsteine mit einer guten Rendite verbunden, denn durch die abnehmende Produktion und steigende Nachfrage komme es zu einer stetigen Wertsteigerung.

Für den Fachmann ist für die Zukunft absehbar, dass Diamanten zur Wertanlage immer mehr über das Internet erworben werden. Denn sie seien nach seiner Aussage sonst weder bei Juwelieren noch bei Banken in den entsprechenden Qualitäten zu beziehen. „Denn darauf legen alle Interessenten besonderen Wert: Der Diamant muss über eine Spitzenqualität verfügen, wenn er zur Wertsicherung in Betracht gezogen wird“, weiß der Profi.

Ein Experte nimmt einen Diamanten unter die Lupe
© Diamondas.com

Nur Edelsteine mit höchster Qualität dienen als Wertanlage

Ein grundsätzliches Problem besteht nach Aussage von Freiesleben darin, dass viele Menschen die preisbestimmenden Merkmale für Diamanten nicht kennen und unsicher sind, welche Art von Diamanten sie kaufen sollten. Denn die Qualitätsmerkmale beeinflussen auch den Preis. So wird in den Fachkreisen von den 4C’s gesprochen. Dabei unterscheidet man zwischen Carat, also dem Gewicht des Steins, dem Cut (Schliff), dem Color (Farbe) und der Clarity, der Reinheit des Diamanten. So kommt ein Zweikaräter bei lupenreiner Qualität und der Farbe in dem bestmöglichen Grad – „D“-Hochfeines Weiß+ – bei Diamondas schnell auf einen Preis von bis zu 75.000 Euro. Einen Drittelkaräter in der Farbe „H“ kann man aber schon günstiger für rund 900 Euro erwerben.

Das Zertifikat – wichtiger Faktor bei der Geldanlage in Diamanten

Besonders wichtig ist beim Diamanten-Kauf auch, dass alles ordnungsgemäß auf einem Zertifikat dokumentiert ist. Bei Diamondas werden den Kunden Diamanten mit dem Zertifikat eines Prüflabors, in dem Fall des Gemological Institute of America (GIA), angeboten. Das Unternehmen verfügt in Antwerpen über ein umfangreiches Lager an Diamanten in verschiedenen Größen und Qualitäten. Da der Unternehmer in Antwerpen seit über 35 Jahren auf den internationalen Diamantmärkten unterwegs ist, erfolgt bei der Zusammenstellung umfangreicher Diamanten-Portfolien oder sehr großen Einzelsteinen die Beschaffung bei den großen internationalen Diamantschleifereien. „Diese sind heute zu einem großen Teil in indischen Händen“, meint der Geschäftsmann. Freiesleben versichert auch, dass die Edelsteine ausschließlich aus ethisch einwandfreien Quellen stammen.

Besonders im Online-Handel mit einem so wertvollen Produkt, wo nur ein Stein den Wert eines Einfamilienhauses übersteigen kann, müssen so einige Hürden gemeistert werden. Grundsätzlich werden die Diamanten per Werttransport geliefert. Diese sind als solche nicht erkennbar und unterliegen bestimmten Sicherheitsbestimmungen. Erst ab einer Versicherungssumme von 36.000 Euro werden nach Unternehmensangaben gepanzerte Fahrzeuge mit bewaffneten Sicherheitskräften eingesetzt. Das andere heikle Thema ist der Kauf per Vorkasse. Bei dieser Payment-Variante kann der Kunde den Diamanten jedoch erst bei der Lieferung sehen. „Die hohen Werte der gehandelten Produkte im internationalen Diamantgeschäft haben es seit jeher notwendig gemacht, dass Zahlungen immer per Vorkasse geleistet werden müssen“, erklärt Freiesleben. Dieser Tradition hat sich demnach das Online-Geschäft angeschlossen. „Kauf auf Rechnung oder Ratenzahlungen sind nicht üblich und praktikabel“, so das Fazit des Geschäftsmanns. 

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