Patentverletzung: Groupon muss 82,5 Millionen Dollar an IBM zahlen

Veröffentlicht: 31.07.2018 | Geschrieben von: Theresa Strohbach | Letzte Aktualisierung: 31.07.2018

Die E-Commerce Plattform Groupon muss 82,5 Millionen Dollar an IBM zahlen. Die Gutscheinplattform hatte Lizenzen von IBM-Technologien überschritten.

Firmenlogo von Groupon
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Ein Gericht in Delaware hat über den Rechtsstreit zwischen Groupon und IBM entschieden. Demnach habe das Gutschein-Portal Groupon IBM-Technologie nach einer zweiwöchigen Testphase ohne Genehmigung weiter verwendet. Ursprünglich hatte IBM etwa 167 Millionen Dollar Schadensersatz gefordert. Grund dafür: Zwei der Patente beziehen sich auf IBMs Vorläufer Prodigy und reichen damit bis in die 80er Jahre zurück. 

Groupon verteidigt Vorgehensweise

Tatsächlich reicht der Rechtsstreit zwischen IBM und Groupon bis in das Jahr 2016 zurück. Dabei wurde der Fall auch von anderen Firmen der Technologiebranche verfolgt, die Lizenzen von IBM beziehen. Laut Online-Magazin t3n habe der IBM-Vorstand vor Gericht offen gelegt, dass Unternehmen wie Amazon, LinkedIn, Facebook, Twitter und Alphabet für die Lizenzen jährlich zwischen 20 und 50 Milliarden zahlen.

Ein Anwalt von Groupon widersetzte sich dieser Aussage. Er behauptete, dass IBM mit teilweise abgelaufenen Patenten handle. Damit solle der IT-Konzern die Unternehmen zu einer Zahlung nötigen. Andernfalls würde IBM rechtliche Schritte einleiten. Und auch die bis in die 80er Jahre zurückreichenden Patente wurden von einem Groupon-Sprecher bemängelt. Sie seien derart offensichtliche Webtechnologien, dass diese hätten gar nicht erst erteilt werden dürfen. Dennoch hat das Gericht, ungeachtet der Vorwürfe vonseiten Groupons, zugunsten von IBM entschieden.

Geldstrafe kann für Groupon fatale Konsequenzen haben 

Wie das Gericht nachweisen konnte, hat Groupon das Urheberrecht wissentlich und absichtlich verletzt. Dennoch kritisiert das E-Commerce Portal die Höhe der Geldstrafe. Für das Unternehmen ist das Urteil ein herber Rückschlag. So hat Groupon, wie t3n berichtet, letztes Jahr erstmals Gewinn erzielen können. Dennoch sind die Plattforminhaber wohl bereits auf der Suche nach einem Käufer. Wie recode.net schreibt, könnte die B2B-Plattform Alibaba ein möglicher Interessent sein.

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