Uber: Autonome Autos noch in diesem Monat auf der Straße

Veröffentlicht: 18.08.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 18.08.2016

Nicht Google, sondern Uber hat das Rennen um die selbstfahrenden Autos offenbar gewonnen. Noch in diesem Monat wird der Fahrdienstvermittler autonome Volvos für seine Dienstleistungen verwenden.

Uber Volvo

© Uber

Noch in diesem Monat wird der Straßenverkehr revolutioniert, jedenfalls in der US-amerikanischen Stadt Pittsburgh. Recht überraschend kündigte Uber im Interview mit Bloomberg an, noch im August die ersten autonomen Autos in seine Flotte zu integrieren. Dafür wurden XC90-Modelle von Volvo speziell mit Sensoren, Kameras, Radar und GPS-Empfängern modifiziert. Es wird aber zur Sicherheit weiterhin ein Fahrer am Steuer sitzen, der im Notfall eingreifen kann. Bis Ende des Jahres soll die autonome Uber-Flotte 100 Fahrzeuge beinhalten.

Kein Autopilot, sondern echt autonom

Uber und Volvo schlossen in diesem Jahr einen Vertrag über 300 Millionen US-Dollar, mit dem Ziel, ein vollautomatisches Auto bis 2021 auf die Straße zu bringen. Auch Ford etwa kündigte an, bis 2021 autonome Autos in Serie zu produzieren. Vorher rechneten selbst Experten nicht damit, Google galt lange als Vorreiter auf dem Welt der Roboter-Autos. Uber-CEO Travis Kalanick ging das aber nicht schnell genug, er sagte Bloomberg: „Wir machen es jetzt kommerziell. Es kann nicht nur um Wissenschaft gehen.“

Der Deal mit Volvo ist dabei nicht exklusiv. Langfristig ist das Ziel, die etwa eine Million Uber-Fahrer weltweit komplett durch autonome Autos zu ersetzen. So verhandelt man auch mit anderen Herstellern. Erst im Juli verständigte man sich auf den Kauf des StartUps Otto (nicht verwandt mit dem deutschen Versandhändler), das LKW mit Technologie für autonomes Fahren ausstatten möchte.

Autopilot vs. autonomes Fahren

Nun werden einige anmerken, dass doch bereits selbstfahrende Autos unterwegs seien, erst kürzlich verstarb ja ein Autofahrer in einem selbstfahrenden Tesla. Das ist allerdings nicht vergleichbar mit dem, was Uber in Pittsburgh auf die Straße bringt. Tesla baut seit Jahren Autopiloten in seine Fahrzeuge und optimiert. Diese können dann eben nicht nur die Geschwindigkeit wie ein Tempomat, sondern selbständig Spuren wechseln oder abbremsen, wenn ein Hindernis heranrauscht (und sie es denn tatsächlich als Hindernis erkennen). Das war es aber auch schon.

Der Tesla-Autopilot funktioniert auf amerikanischen Highways, aber nicht im Berliner Stadtverkehr. Die Uber-Volvos sollen alles allein machen. Die Innenstadt von Pittsburgh dürfte demnächst nicht nur um autonome Autos, sondern auch um viele Kameras, Journalisten und Schaulustige reicher sein, die dabei sein wollen, wenn die Autos von allein auf die Straße gehen.

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