Hacker-Angriffe

Neue BKA-Abteilung soll Cyber-Kriminalität bekämpfen

Veröffentlicht: 23.11.2018 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 23.11.2018
Hacker

Experten berieten auf der Tagung „Sicherheit in einer offenen und Digitalen Gesellschaft“ über neue Methoden der Verbrechensbekämpfung im Internet. Das BKA will laut Heise Online dafür eine neue Abteilung Cybercrime aufbauen, in der die Kompetenzen für digitale Ermittlungen gebündelt werden. Sie soll sowohl die Polizeien der jeweiligen Bundesländer, als auch Partner im Ausland unter anderem mit IT-Tools unterstützen. Die neue Abteilung soll auf einer bisher zuständigen Gruppe aufbauen, die unter dem Bereich „Organisierte Kriminalität“ läuft. 

Hintergrund für die neue Aufteilung ist ein Fall von 2016, bei dem ein britischer Hacker einen sogenannten Botnet-Angriff mit automatisierten Schadprogrammen auf Telekom-Router durchführte und eine starke Störung im Netz verursachte. Als das BKA damals beteiligte Botnet-Rechner reinigen wollte, scheiterte das Vorhaben, weil sich einige Bundesländer mangels gesetzlicher Grundlagen nicht daran beteiligen wollten. Das soll nun mit den neuen Zuständigkeiten des BKA möglich sein. Wenn eine solche „länderübergreifende Gefahr“ bestehe und die Infrastruktur bedrohe, müssten seine Leute ähnlich wie bei der Terrorabwehr handeln können, forderte BKA-Präsident Holger Münch. Der Hacker wurde damals zu einem Jahr und acht Monaten Haft verurteilt.  

Auch die IT der Polizei wird aufgerüstet

 Auch die IT der Polizei soll im Rahmen des Projekts „Polizei 2020“ weiter verbessert werden. So will das BKA einen App-Store für mobile Anwendungen und ein polizeiliches GitHub für die Arbeit am Sourcecode der Polizei-IT aufbauen. Ein GitHub ist ein Onlinedienst, der Software-Entwicklungsprojekte auf seinen Servern bereitstellt. Dafür will die Polizei soweit wie möglich auf Open-Source-Software setzen, um nicht von bestimmten Herstellern abhängig zu sein. Außerdem erhält jedes Bundesland eine Aufgabe, bei der es alleinverantwortlich eine Entwicklung vorantreibt und diese allen anderen zur Verfügung stellt, wie zum Beispiel das Auslesen von Navigationsgeräten.

Laut t3n werden Cyber-Attacken immer häufiger und auch komplexer. Im vergangenen Jahr gab es bundesweit rund 86.000 Fälle von Cyber-Kriminalität – vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die entstandenen Schäden belaufen sich auf 71,4 Millionen Euro. Die Dunkelziffer soll jedoch deutlich höher sein, weil nur wenige Fälle angezeigt werden.

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