Gastbeitrag von Thomas Kress

Cyberkriminalität: Uni Duisburg-Essen hätte Angriff mit besserer IT-Sicherheit verhindern können

Veröffentlicht: 07.02.2023 | Geschrieben von: Gastautor | Letzte Aktualisierung: 07.02.2023
Cyberangriff

In der heutigen Welt ist es wichtig, sich vor Cyberangriffen zu schützen. Auch die Universität Duisburg ist unlängst Opfer eines solchen Angriffs geworden. Um auch anderen Unternehmen die Möglichkeit zu geben, sich vor Cyberattacken zu schützen und Störungen an IT-Systemen durch Hacker abzuwehren, hat der IT-Experte Thomas Kress seine Expertise in einem Gastbeitrag zusammengefasst. Er gibt wertvolle Tipps und Ratschläge, was Unternehmen tun sollten, um ihr Netzwerk vor Cyberattacken zu schützen und bietet Einblicke in Maßnahmen, die für eine sichere IT notwendig sind.

Was geschah genau?

Der Cyberangriff auf die Universität Duisburg-Essen am 27. November 2022 ist ein trauriger Beweis dafür, dass solche Angriffe immer häufiger werden. Dieser Angriff zeigte, dass es keine Organisation gibt, die vor diesem Risiko geschützt ist – von der Einzelperson bis zum Weltkonzern können alle Ziele von kriminellen Handlungen werden.

Das komplette System der Universität wurde mittels einer Ransomware verschlüsselt und war über Tage außer Betrieb. Die Daten der Universität wurden letztlich auch im Darknet veröffentlicht und zum Kauf angeboten. Neben dem Ausfall aller internen Dienste, E-Mail und Telefonie funktionierte nichts mehr. Gegenwärtig arbeitet man bereits an Übergangslösungen, jedoch wird es noch einige Monate dauern, bis die Systeme vollständig wiederhergestellt sind.

Es ist besonders beunruhigend, dass solche Attacken selten über Nacht passieren, sondern in der Regel schon Tage oder Wochen vorher beginnen – oft langsam und unauffällig. Umso wichtiger ist es daher für Organisationen jeglicher Größe und Art, regelmäßig ihre Datensicherheit zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen sowie auf Updates des Systems zu achten. Nur so kann man sich effektiv vor Cyberangriffen schützen und mögliche Schäden minimieren.

Wie kann man sich gegen solche Angriffe schützen?

Um Cyberangriffe effektiv bekämpfen zu können, ist es wichtig, dass Universitäten, Verwaltungen und Unternehmen, aber auch private Personen entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen. Wesentliche Faktoren sind hierbei Trainings und Sensibilisierungen für Mitarbeiter bzw. Studenten. Diese sollten unbedingt regelmäßig wiederholt werden, um sicherzustellen, dass alle Personen Kenntnisse über digitale Gefahren besitzen und die Anforderungen an einen verantwortungsvollen Umgang mit personengebundenen Daten erfüllen.

Darüber hinaus muss auch der technische Schutz stets auf dem neuesten Stand gehalten werden: Experten prüfen Systeme laufend daraufhin, ob bereits bekannte Sicherheitslücken vorhanden sind oder andere Schwachstellen existieren. Im Rahmen von Sicherheitsupdates sollte außerdem auch immer eine Aktualisierung aller vorhandener Software stattfinden. Des Weiteren empfiehlt es sich, Maßnahmen hinsichtlich Datensicherheit und Zugriffssegmentierung durchzuführen. Nur mit diesem ganzheitlichen Ansatz können effektive Strategien entwickelt werden, die Cyberangriffen bestmöglich vorbeugen und somit Sicherheit für Geschäftsprozesse schaffen.

Darum sollte immer eine Datensicherung durchgeführt werden

Datensicherungen sind unerlässlich für eine angemessene IT-Sicherheit. Regelmäßige und gründliche Backups müssen erstellt werden, damit man im Falle eines Falles auf die Daten zurückgreifen kann - es gibt keinen Universalschlüssel, um Ransomware zu entschlüsseln, den hat nur die Hackergruppe. Netzwerksegmentierung bietet weiteren Schutz, indem man versuchen kann, den Zugang zu bestimmten Systemen und Bereichen in einem Netzwerk durch die Einschränkung oder das Ausschließen des Zugangs zu sensiblen Informationen einzudämmen. So kann man verhindern, dass unbefugte Personen Zugriff auf sensible Daten haben.

Im Falle einer Universität sollten Entwicklungs-PCs niemals Zugriff auf zentrale Systeme erhalten oder gar Änderungen an diesen vornehmen können. Es ist daher entscheidend, strengste Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren und regelmäßige Datensicherungsprozesse durchzuführen, um Hacker abzuwehren und sensible Daten zu schützen.

Fazit

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es durchaus möglich ist, sich gegen Cyberangriffe zu schützen, insoweit die nötigen Sicherheitsstandards berücksichtigt werden. Dazu gehört unter anderem eine ausreichende Firewall- und Antivirensoftware, ein systematisches Passwortmanagement sowie regelmäßige Softwareupdates und die richtige Datensicherung. Für Unternehmen und Organisationen empfiehlt es sich außerdem, externe Berater hinzuzuziehen und verschiedene Datensicherheitskonzepte umzusetzen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist entscheidend für den Schutz vor Cyberangriffen und stellt eine Investition in die Zukunft des Unternehmens dar.


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Über den Autor: Thomas Kress, IT-Sicherheitsexperte und Gründer der TKUC Group mit den Marken TKUC und TheUnified, schützt große Unternehmen vor Cyberangriffen. Mit seinen maßgeschneiderten Lösungen garantiert er ein Maximum an Sicherheit und Professionalität.

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