Angeblich das Handy geknackt

Erpressungs-Spam: LKA warnt vor neuer Betrugsmasche

Veröffentlicht: 22.03.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 22.03.2024
Hacker

Wenn es mit freundlichen Worten nicht klappt, dann muss man eben drohen. Nach dieser Devise handeln seit Kurzem offenbar Kriminelle im Zuge einer neuen Betrugsmasche. Seit Beginn des Monats erhalte die Polizei in Schleswig-Holstein vermehrt Meldungen über Fälle, in denen Personen Erpressungsmails erhalten haben, die zur Zahlung von Bitcoin auffordern. Die Angreifer behaupten darin, sie hätten die persönlichen Daten des Opfers über das Smartphone gehackt.

Über Sicherheitslücken (spezifiziert werden diese nicht) seien sie in das Betriebssystem des Handys gelangt und hätten nun vollen Zugriff auf die Daten. In der Erpresser-Mail wird gedroht, sensible Daten an Bekannte, Freunde, Kollegen und soziale Medien zu verschicken, wenn das Geld in Form der Kryptowährung nicht gezahlt wird. Zudem wird sogar mit physischer Gewalt gedroht. Die Angreifer würden „ihre Jungs“ vorbeischicken, wenn man nicht kooperiert. Heise zitiert wie folgt aus einer entsprechenden E-Mail: „Sie werden dir alles nehmen was du hast und weil du uns extra arbeit gemacht hast wird dann noch der ein oder andere Knochen bei dir brechen. (sic)“

 

Achtung: Kein echter Hack

Die Mail ist aber ganz offensichtlich nicht mehr als die Vorspiegelung falscher Tatsachen. Nach Erkenntnissen des LKA habe es bislang weder echte Angriffe auf Systeme gegeben, noch sei es bei Nichtzahlung der Lösegeldforderung zu den angedrohten Konsequenzen gekommen. Und zumindest in Schleswig-Holstein sei es bisher zu keiner Zahlung an die Erpresser gekommen. Die Polizei rät auch hier, grundsätzlich nicht auf Zahlungsforderungen einzugehen.

Wer eine entsprechende E-Mail erhält, sollte höchst skeptisch bleiben und die verdächtige Mail in den Spam-Ordner verschieben oder löschen. Unabhängig davon, ob eine Zahlung geleistet wurde oder nicht, rät die Polizei zu einer Anzeige. Vergleichbare Mails habe es auch schon außerhalb Schleswig-Holsteins gegeben.

Die Masche an sich ist nicht neu und ist als „Sextortion“ bekannt. Dabei handelt es sich um die Erpressung per E-Mail mit der Behauptung, man hätte Zugriff auf kompromittierende Daten. Die neuen Erpresser-Mails kommen von Absendern wie „Russian blackmail force“ oder „Russian Blackmail Army“. Da die E-Mails oft korrekte Ansprachen und Postadressen enthalten, die die Kriminellen aus Datenlecks erlangt haben, wirken sie glaubwürdiger. Trotzdem gilt: Ignorieren, löschen, Anzeige erstatten.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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