36.000 neue Digitaljobs

Gegen den Trend: Digitalwirtschaft im Aufwind

Veröffentlicht: 11.01.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 11.01.2024
IT-Job

Die deutsche Wirtschaft hat aktuell eigentlich mit pessimistischen Prognosen und der Inflation zu kämpfen. Die Digitalbranche zeigt sich vom anhaltenden Krisenmodus aber offenbar vergleichsweise unbeeindruckt. Für die Unternehmen der IT und Telekommunikation (ITK) erwartet der Digitalverband Bitkom 2024 einen Umsatzanstieg von 4,4 Prozent auf 224,3 Milliarden Euro. Damit wachse der ITK-Sektor um den Faktor drei bis vier stärker als die Gesamtwirtschaft. „Digitalisierung ist die Antwort auf die aktuellen Herausforderungen für Wirtschaft, Gesellschaft und Staat. Unser Vorsatz für 2024 muss lauten: Mehr Entschlossenheit bei der Digitalisierung und mehr Freiraum für Innovationen“, so Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst.

Die Entwicklung habe auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Bitkom rechnet damit, dass die Zahl der Beschäftigten in IT und Telekommunikation 2024 um 36.000 auf 1,368 Millionen wachsen wird. Das Wachstum könnte sogar noch höher ausfallen, allerdings wirke sich auch hier der Fachkräftemangel aus, so Wintergerst. Generell zeige sich die Branche aber unter schwierigen konjunkturellen Bedingungen krisenfest.

 

Fokus auf KI

Wichtigster Wachstumstreiber ist nach wie vor die Informationstechnik. Allein in diesem Bereich werden nach Bitkom-Prognosen im Jahr 2024 151,5 Milliarden Euro umgesetzt – ein Plus von 6,1 Prozent. Besonders das Thema Künstliche Intelligenz habe hier großen Einfluss. Das Geschäft mit KI-Plattformen wachse um mehr als ein Drittel (38,3 Prozent) auf 1,4 Milliarden Euro. „Künstliche Intelligenz wird 2024 das Top-Thema bleiben. Unternehmen sollten sich jetzt mit KI beschäftigen, entsprechende Projekte aufsetzen und auch in die Technologie investieren“, rät Wintergerst.

Der Bitkom richtet aber auch einen Appell an die Politik. Diese müsse bei der Umsetzung des AI-Acts „Augenmaß beweisen und dafür sorgen, dass KI in Deutschland und Europa sowohl weiter genutzt als auch entwickelt werden kann.“ Nachholbedarf hat Deutschland dabei nicht nur bei künstlicher Intelligenz, sondern auch generell in den Bereichen IT und Telekommunikation. Bei den weltweiten Marktanteilen liegt Deutschland mit 4,0 Prozent nur auf dem fünften Rang hinter den USA (mit weitem Abstand vorn), China, Japan und Großbritannien.

„Damit Deutschland bei der Digitalisierung aufholt, müssen die Unternehmen und Verwaltungen ihre Investitionen entschiedener hochfahren“, fordert Wintergerst. „Wirtschaftliche Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit braucht digitale Infrastrukturen, digitalisierte Verwaltungen und digitalisierte Unternehmen. Die Digitalisierung zu treiben, hat sich die Ampelkoalition vorgenommen. Von 334 digitalpolitischen Vorhaben dieser Legislatur hat die Bundesregierung allerdings erst 60 abgeschlossen, 226 sind in Umsetzung, 48 wurden noch nicht begonnen.“ Das Tempo in der Digitalpolitik müsse mehr als verdoppelt werden, sonst werde die Bundesregierung am Ende der Legislaturperiode nur jedes zweite Vorhaben umgesetzt haben.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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