Bitkom-Studie

Deutschland einig: Cookie-Banner nerven – und das kostet Traffic

Veröffentlicht: 25.03.2024 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 25.03.2024
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Unsere persönlichen Daten müssten wir eigentlich hüten wie unseren Augapfel, doch Bequemlichkeit geht offenbar vor Datenschutz: 76 Prozent der Internetnutzer:innen sind genervt von Cookie-Bannern und Tracking-Einstellungen. Das ist das Hauptergebnis einer neuen, repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom. Während einige die Banner als notwendiges Übel betrachten, sagen mehr als zwei Drittel (68 Prozent) sogar, dass sie sich gar nicht damit beschäftigen wollen. Nur ein Drittel (34 Prozent) gibt an, dass ihm die Einstellungen wichtig sind, ein weiteres Drittel (31 Prozent) gibt unumwunden zu: Ich verstehe die Einstellungen nicht.

Diese Haltung sorgt auch dafür, dass viele User Cookie-Banner nicht ernst nehmen und diese damit ihr Ziel verfehlen. Jede:r vierte Internetnutzer:in (24 Prozent) stimmt grundsätzlich allen Cookie- und Tracking-Vorgaben zu – schlicht, weil sie keine Lust haben, sich damit zu beschäftigen. 21 Prozent stimmen allem zu, um die dadurch verfügbaren Funktionen zu nutzen. „Die gesetzlichen Vorgaben zwingen die Anbieter zu Hinweisen und Einstellmöglichkeiten, die offenbar so von der Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer gar nicht gewünscht sind“, sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

 

Wichtig für den Online-Handel: Die Hälfte springt ab

21 Prozent der Nutzer:innen lehnen grundsätzlich alles ab, was möglich ist, ein Drittel wählt gezielt aus, welche Cookies zugelassen werden und welche nicht. Vor allem solche Cookies, die für die Funktionalität der Website wichtig sind, werden dabei zugelassen. Nur zehn Prozent erlauben ausdrücklich Werbe-Cookies, um personalisierte Werbung angezeigt zu bekommen. Diese sind für die meisten Online-Angebote wichtig, um sich zu finanzieren.

Grundsätzlich zeigt sich in den Ergebnissen, dass die Vorgaben für Cookie-Banner nach wie vor nicht gut auf das Nutzungsverhalten abgestimmt sind. Zu umfangreich, zu kompliziert, zu undurchsichtig. „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sollten gemeinsam Lösungen entwickeln, damit die Menschen Webseiten schnell, einfach und komfortabel nach ihren Wünschen nutzen können“, fordert Dehmel.

Das ist auch im Interesse der Anbieter. Neben der Werbung benötigen diese für ihr Geschäft vor allem Aufrufe und Klicks. Und an dieser Stelle bilden die Cookie-Banner offenbar nach wie vor eine große Hürde, denn: In der Bitkom-Umfrage gibt über die Hälfte (51 Prozent) der Befragten an, manche Angebote nicht zu nutzen, weil sie zu viele Cookies verwenden. Das heißt für Online-Shops und andere Portale: Nicht nur die Politik ist gefordert, die Anforderungen für Cookie-Banner nutzerfreundlich zu gestalten. Auch Website-Betreiber sollten sich überlegen, welche Cookies und Tracking-Optionen wirklich notwendig sind und welche eher dafür sorgen, dass die Nutzer:innen draußen bleiben. 

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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