Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Beim Design ist weniger mehr

Veröffentlicht: 27.08.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 16.09.2015

Weihnachten steht vor der Tür. Wer sich vor der Konkurrenz abheben und im Weihnachtsgeschäft ganz vorn mit dabei sein will, muss sich was einfallen lassen. Und wie lassen sich die Kunden am besten auf Weihnachten einstimmen. Genau: mit dem richtigsten Design. Aber Achtung: Weniger ist oft mehr.

christmas with santa claus and gift on laptop

(Bildquelle Weihnachtliches Design: ngocdai86 via Shutterstock)

Weihnachten. Das heißt Schnee, Kerzen, Weihnachtslieder und eine besinnliche Stimmung. Warum nicht dies alles auch im Online-Shop umsetzen. Wenn der Kunde den Shop betritt, sollte ihm sofort ein PopUp, welches am besten über die ganze Seite geht, entgegenspringen und ihm erklären, dass bald Weihnachten ist. Nur für den Fall, dass er das noch nicht wusste. Wenn das PupUp geschlossen wird, sollt im selben Augenblick unbedingt ein Weihnachtslied im Hintergrund losgehen. Vielleicht „Last Christmas“ – das kennt jeder und da kann auch jeder mitsingen. Und natürlich muss es auch noch schneien. Das ist ganz wichtig, denn weiße Weihnachten erinnern uns an unsere Kindheit und Weihnachten war doch als Kind das beste Fest von allen. Lassen Sie bei der Gestaltung Ihres Shops Ihrer Kreativität komplett freien Lauf oder: Lassen Sie es!

Weniger ist mehr

Tatsächlich – Lassen Sie das. Jeder Kunde, der auf eine Seite kommt, die wie gerade beschrieben aufgebaut ist, wird schreiend das Weite suchen und nie wieder kommen. Außer er will Freunde zum Lachen bringen.

Die Frage nach dem Shop-Design ist eine heikle und eine 100-prozentige Antwort, was richtig und was falsch ist, wird es nicht geben. Dennoch ist das geflügelte Wort „Weniger ist mehr!“ durchaus berechtigt. Denn der potenzielle Kunde soll bei Ihnen im Shop einkaufen und nicht von Bannern, Liedern, animierten GIFs oder sonst irgendwas abgelenkt werden.

Legen Sie den Kunden keine Steine in den Weg, was so viel bedeutet wie: Lassen Sie die Usability unangetastet oder nehmen Sie nur geringfügige Änderungen vor. Spezielle Produktkategorien wie Geschenke für Männer oder Geschenke für Frauen sind durchaus umsetzbar, sollten dann aber nur wenige Unterkategorien haben – die Faustregel lautet hier maximal drei Menüebenen. Und auch bei der Namensgebung sollte nicht zu viel Fantasie im Spiel sein. Wie der Internetmarketing-Infoblog schreibt, ist es wichtig, dass die Kategorien sofort verständlich sind und keine Fragezeichen in den Köpfen der Besucher hervorrufen.

Auf die Seiten-Geschwindigkeit achten

Neben einer komplizierten Navigation sollte auch auf aufdringliche Features verzichtet werden. Dazu gehören ganz eindeutig PupUps und selbststartende Lieder oder Videos. Und auch der leise rieselende Schnee ist ein No-Go und gehört eher in die 90er. Davon abgesehen, dass solche Features alles andere als modern sind, wirken sie sich auch auf die Ladegeschwindigkeit der Website aus. Wie eine Studie aus dem Februar dieses Jahres herausfand, sind Kunden äußerst ungeduldig. Bereits bei einer Ladezeit von mehr als 3 Sekunden wird der Einkauf abgebrochen. Wenn Sie wissen möchten, wie ihre Seite abschneidet und wo es Möglichkeiten zur Optimierung gibt, sollte seinen Shop mit Google Page Speed Online überprüfen. Das Tool zeigt zahlreiche Informationen übersichtlich zusammengefasst an und dies sowohl für die Desktop als auch für die mobile Variante.

Tipp: Um den Pagespeed zu ermitteln, sollten mehrere verschiedene Tools ausprobiert werden. Denn die Resultate können voneinander abweichen. Wenn mehrere unterschiedliche Tools verwendet werden, kann ein Mittelwert berechnet werden. Eine kleine Auswahl an kostenlosen Tools hat t3n.de zusammengestellt.

Kuriose Ideen zweimal überdenken

Neben den bereits genannten No-Goes gibt es aber noch andere Dinge, auf die Sie nicht nur zur Weihnachtszeit verzichten sollten. Das wären unter anderem folgende:

  • Kreischende Farben und ein undurchsichtiges Farbschemata.
  • Zu wenig Kontrast.
  • Überfrachten Sie Ihre Seite nicht mit Texten, Bildern oder Werbung. Das wirkt unseriös und verschreckt Kunden.
  • Bleiben Sie bei der Anzahl der Schriftarten minimalistisch – zwei Fonts reichen völlig aus. Und keine davon sollte "Comic Sans" sein!
  • Verzichten Sie auf Flash-Elemente, da das von vielen Browsern mittlerweile ohnehin geblockt wird.
  • Nerven Sie die Kunden nicht mit kleinen Spielerein, die die Navigation erschweren, wie zum Beispiel Symbole als Cursor.
  • Vermeiden sie eine horizontale Scroll-Leiste, da sie nicht nur nervtötend, sondern auch unübersichtlich ist.

Bleiben Sie klassisch

Wenn Sie mit Ihrem Shop zufrieden sind, wie er ist, dann ändern Sie nicht zu viel am Design. Bleiben Sie klassisch und setzen Sie einzelne Akzente. So kann zum Beispiel das Logo durch eine Weihnachtsmütze erweitert werden. Das ist niedlich, wirkt aber nicht aufdringlich. Natürlich kann auch statt einer Weihnachtsmütze eine Weihnachtskugel oder ein Tannenbaum in das Logo integriert werden. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass sich das Logo nicht zu sehr verändert und die Kunden es eventuell nicht wiedererkennen.

Natürlich können auch Banner mit entsprechenden Weihnachtsmotiven gestaltet werden. Überlegen Sie sich aber: Was passt zum Shop? Entspricht das neue Design meinem Image? So sollte ein Shop, der vor allem hochpreisige Artikel verkauft, auch eher auf hochwertige Motive setzen, während ein Shop für Kinderspielzeug auch verspielter daherkommen kann.

Ein weitere Möglichkeit: Gestalten Sie nicht nur den Header. Auch im Footer können Sie kleine Eyecatcher einbauen und so eine weihnachtliche Stimmung verbreiten.

Wenn Sie dennoch gern die Kunden mit ordentlich viel Weihnachtsstimmung überraschen wollen, sollte man sich überlegen, ob dies nicht auch über andere Kanäle möglich ist. So eignet sich zum Beispiel Facebook sehr gut, um die Kunden auch mal mit einem kitschigen Bild zu überraschen. Auch bei (Sonder-)Newslettern haben Sie mehr Gestaltungsspielraum.

Fazit

Auch wenn Weihnachten für das eigene Geschäft wichtig ist – übertrieben Sie das weihnachtliche Design nicht. Verzichten Sie auf aufdringliche Elemente und setzen Sie lieber kleine Akzente. Denn oft erscheinen überladene Seiten als unseriös und der Kunde ist ganz schnell wieder verschwunden. Deshalb nehmen Sie sich das Sprichwort „Weniger ist mehr!“ in puncto Design besonders zu Herzen.

 

In dieser Reihe sind erschienen:

Teil 1 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Der frühe Vogel fängt den Wurm

Teil 2 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: SEO/SEA-Strategie als langfristiges Projekt

Teil 4 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Wenn die Logistik wie am Schnürchen läuft

Teil 5 - Weihnachtsvorbereitungen im Online-Handel: Facebook, Twitter und der Weihnachtsmann

Teil 6 - Gastartikel: Weihnachtsvorbereitungen bei Etsy

 

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