19.05.2017 – China-Händler im Visier des Fiskus | Geschäftszahlen von Alibaba | Weiteres Amazon Rechenzentrum in Frankfurt

Veröffentlicht: 19.05.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 18.05.2017

Heute in den News: Die Finanzminister von Bund und Ländern nehmen China-Händler verstärkt ins Visier. Außerdem: Alibaba präsentiert seine Geschäftszahlen und in Frankfurt soll ein weiteres Rechenzentrum für AWS entstehen.

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Länder-Finanzministerkonferenz: China-Händler geraten ins Visier des Fiskus

Das Thema Steuerbetrug wird in der Regierung immer heftiger diskutiert. Wie Merkur.de mit Bezug auf eine dpa-Meldung schreibt, wollen Bund und Länder Steuerbetrug im weltweiten Online-Handel zulasten der deutschen Staatskassen einen Riegel vorschieben.

Hessens Ressortchef Thomas Schäfer (CDU) zeigt sich auf der Länder-Finanzministerkonferenz kämpferisch und erklärt: „Da müssen wir ran.“ Schäfer weiß, dass man den Betrug im Online-Handel nicht mit einem Schlag eindämmen kann, „aber wir möchten ihn offensiv angehen.“ Die baden-württembergische Finanzministerin Edith Sitzmann (Grüne) bringt bei der Diskussion um Steuerbetrug durch beispielsweise chinesische Händler auch die großen Marktplätze mit in Spiel: „Wenn jemand bei einem großen Händler im Internet etwas bestellt und nur auf Nachfrage hin entdecken kann, dass die Umsatzsteuer etwa in China hinterzogen wird, dann ist das doppelt dreist." Außerdem: „Und die ehrlichen Händler haben in einem sowieso schon schwierigen Umfeld das Nachsehen. Das können wir nicht akzeptieren.“

Hintergrund der stark entfachten Diskussion um Steuerbetrug im Online-Handel sind die Steuerverluste von mindestens einer Milliarde Euro. Der Verdacht: Händler aus Drittländern führen Waren in die EU ein, lagern sie dort zwischen, um sie über Online-Plattformen an Endabnehmer zu verkaufen, zahlen jedoch keine Umsatzsteuer. Zudem werden bei der Einfuhr der Waren in die EU aufgrund falscher Wertangaben in Zollanmeldungen Einfuhrabgaben hinterzogen. 

Alibaba steigert Umsatz um 56 Prozent

Apropos China: Alibaba konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr durch einen Aktienrückkauf bis zu fünf Milliarden US-Dollar (5,4 Milliarden Euro) an seine Aktionäre zurückgeben. Das Rückkaufprogramm ist dabei noch nicht abgeschlossen, insgesamt soll es zwei Jahre laufen. 2016 erwirtschaftete Alibaba einen Umsatz von 158 Milliarden Yuan (20,7 Milliarden Euro), was einem Plus von 56 Prozent entspricht. Der operative Gewinn legte um fast zwei Drittel auf 48 Milliarden Yuan zu. Wie Futurezone schreibt, verdoppelte sich zudem auch die Zahl der monatlich aktiven Käufer auf mobilen Geräten auf 507 Millionen.

Amazon plant weiteres Rechenzentrum in Frankfurt

Amazon plant noch in diesem Jahr ein weiteres Rechenzentrum im Frankfurter Raum für seine Cloud-Sparte. Wie es von Amazon heißt, sollen Kunden bereits Mitte des Jahres ihre Daten dort speichern können. Wie viel Geld Amazon für das neue Rechenzentrum in die Hand nimmt, ist nicht bekannt. Allerdings soll es sich nach Internet World um eine große Investition handeln. Aktuell nutzen Zehntausende deutsche Kunden Amazon Web Services. Zu den bekanntesten Großkunden gehören die Deutsche Bahn, Siemens, MyTaxi, Zalando und Airbnb.

 

Kommentare  

#1 Hans-Jürgen Heinicke 2017-05-19 08:25
Finanzministeri n Edith Sitzmann behauptet, dass die Händler Umsatzsteuer etwa in China hinterzogen haben. Kleiner Hinweis an Frau Sitzman: die Umsatzsteuer ist eine Inlandsteuer und fällt beim Verkauf außerhalb Chinas nicht an. Hier geht es aber um etwas anderes. Amazon verkauft von Deutschland aus Artikel aus China von chinesischen Händlern. Das ist etwas völlig anders.
Es werden aber deutsche Händler benachteiligt und von der Politik vorgeführt, da sie die Mehrwertsteuer abführen. Das ist alles eine riesige Sauerei.
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