Gemeinsam im Netz: Kitchenclick vereint Küchen-Anbieter

Veröffentlicht: 05.08.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 07.08.2014

Viele Produktkategorien und Sortimente lassen sich vollkommen unproblematisch und leicht auf digitalem Wege verkaufen. Möbel gehören eher nicht dazu. Aufgrund ihrer wesentlichen Eigenschaften und den damit verbundenen Hürden auf finanzieller Ebene oder auch in der Logistik scheuen nicht wenige Verbraucher den Online-Möbel- bzw. Küchen-Kauf. Doch nun hat sich eine Vielzahl von Küchen-Anbietern zusammengeschlossen, die mit dem Projekt „Kitchenclick“ groß durchstarten will.

Kitchenclick vereint Küchen-Anbieter

(Bildquelle Küche: paul prescott via Shutterstock)

Möbel- und Küchen-Kauf mit vielen Hürden

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb sich Verbraucher gegen den digitalen Kauf von Möbeln entscheiden: Wie eine neue Analyse des Online-Portals Statista zeigt, gehören die hohen Versandkosten, die wenig zufriedenstellenden Produktberatungen, die enttäuschenden Artikelfotos oder auch die kundenunfreundlichen Rückgabebedingungen zu den Top-Hürden.

Hürden beim Online-Einkauf von Möbeln

Noch schwieriger als der Kauf eines Sofas, Bettes oder einer Kommode gestaltet sich in den meisten Fällen verständlicherweise die Anschaffung einer neuen Küche. Denn hierbei müssen die räumlichen Gegebenheiten, bestehenden Anschlüsse und gestalterischen Möglichkeiten noch viel genauer berücksichtigt werden.

Hinzu kommt, dass Küchen zumeist weitaus kostenintensiver zu Buche schlagen und im Vergleich mit anderen Einrichtungsgegenständen weitaus länger Teil der eigenen Wohnung sind. So haben laut Statista beispielsweise Polstermöbel eine Lebensdauer von rund 8 Jahren, wohingegen Küchen durchschnittlich fast das doppelte Alter erlangen.

Kitchenclick: Gemeinsam (on- und offline) stark

Mit diesen zahlreichen Schwierigkeiten im Rücken ist es für viele Anbieter nicht leicht, sich online zu behaupten – zumal alleine. Und weil sich das Konzept „Gemeinsam sind wir stark“ auch hier bewähren könnte, haben sich mehr als 65 Küchen-Anbieter aus ganz Deutschland auf der Website Kitchenclick zusammengetan. Das Portal soll allerdings nicht dem reinen E-Commerce dienen, sondern nach Angaben von moebelkultur.de eine Art „Brückenfunktion für den stationären Handel“ innehaben.

Genauer gesagt, können kaufwillige Kitchenclick-Kunden auf über 600 Küchenmöbel zurückgreifen, wobei die Bestellung automatisch zu jenem Fachhändler weitergeleitet wird, der dem Kundenwohnort am nächsten liegt. Außerdem ist auch ein Direktversand zum Kunden nicht Ziel des Kitchenclick-Projektes: Vielmehr sollen die Kunden die Möglichkeit erhalten, online eine Vorauswahl zu treffen, den Kauf zu tätigen und die weitere Abwicklung (bzw. gegebenenfalls die Beratung) auf stationärem Feld durchzuführen. Im Zuge dieser Vorgehensweise werden die Küchen dann auch zum Abholpreis angeboten, da die Preise für Dienstleistungen wie Montage etc. händlerabhängig sind.

Für Küchen-Anbieter hat Küchenclick den Vorteil, dass sie neben den „herkömmlichen stationären Kunden“ auch online-affine Interessenten ansprechen können und somit die Zielgruppe erheblich erweitern können. Besonders die Verknüpfung mit dem Informationsportal Küchen-Atlas soll eine hohe Aufmerksamkeit und schnell steigende Besucherzahlen garantieren.

Kitchenclick und Genialokal: Vorreiter eines neuen Trends?

Auch in anderen Bereichen gibt es ähnliches Modelle, bei denen sich verschiedene stationäre Händler auf digitaler Ebene zusammenschließen. Ein Beispiel ist Genialokal, ein Online-Portal für unabhängige Buchhandlungen in Deutschland, die gemeinsam der Übermacht von Amazon die Stirn bieten wollen (wir berichteten). Im Unterschied zu Kitchenclick steht der Start dieser Plattform allerdings erst noch bevor.

Ob sich das halb-online/ halb-offline-Konzept von Kitchenclick bewähren und durchsetzen kann, wird sich noch zeigen. Eines zeichnet sich aber jetzt schon ab: Der Zusammenschluss vormals konkurrierender Händler könnte sich in verschiedenen Bereichen des E-Commerce zu einem neuen Trend entwickeln.

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