Salesforce-Studie

Deutsche fühlen sich nicht bereit für die digitale Arbeit der Zukunft

Veröffentlicht: 02.02.2022 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 02.02.2022
Mann vor Laptop

Das Unternehmen Salesforce erhebt in seiner weltweiten Studie „Digital Skills Index“ unter anderem, wie sich digitale Bildung auf die Arbeitswelt der Zukunft auswirkt und wie die Bürger der untersuchten Länder sich einschätzen. Dabei wurden mehr als 23.000 Arbeitende in 19 Ländern (u.a. Brasilien, Indien, USA) befragt, darunter auch 1.030 Personen aus Deutschland.

Deutschland unterdurchschnittlich bei digitaler Reife 

Dabei zeigt sich: Drei Viertel der Arbeitenden sieht sich nicht gut vorbereitet auf die digitaler werdende Arbeitswelt. Salesforce hat eine Art digitalen Reifegrad für die Länder erstellt und dafür u.a. die Bereiche Bereitschaft der Menschen zur Weiterbildung, Zugang zu Lernressourcen, Qualifikationsniveau und Teilnahme an Schulungen gewertet. Insgesamt liegt der Schnitt aller Länder dabei bei 33 von 100 möglichen Punkten – in Deutschland mit 25 sogar noch unter dem Mittelwert! Spitzenreiter Indien kommt auf einen Wert von 63.

Das Problem liegt unter anderem an der tatsächlichen Weiterbildung: Zwar planen 82 Prozent der weltweit Befragten, in den nächsten fünf Jahren neue digitale Fähigkeiten zu erlernen, aktuell tun das aber nur 28 Prozent. Die klaffende Lücke zwischen Problem-Erkenntnis und wirklicher Lösung ist auch aus anderen deutschen Studien bekannt. „Ein Großteil der Beschäftigten in Deutschland sieht offenbar einen Nachholbedarf beim Ausbau ihrer digitalen Fähigkeiten. Nun sind Politik und Unternehmen in der Pflicht, ihnen die richtige Unterstützung an die Hand zu geben“, sagt Salesforce-Deutschlandchef Joachim Schreiner auf iBusiness. „Denn nachhaltig wirtschaften heißt auch: Wir müssen für mehr Chancengleichheit sorgen – international, aber auch ganz konkret wenn es um Arbeitsplätze und Berufschancen an unseren Standorten geht.“

Digitale Bildung: Schwächen auch bei den jungen Generationen

Die Salesforce-Studienautoren haben drei verschiedene Lücken ausgemacht:

  • Die Alltagskompetenzlücke: Nutzer haben zwar Fähigkeiten wie Social Media und Kollaborationstechnologien aus ihrem Privatleben, glauben aber, dass diese für die Nutzung am Arbeitsplatz in Zukunft nicht ausreichend bzw. unpassend sind.
  • Die generationsbedingte Qualifikationslücke: Das Problem der fehlenden Digital-Kompezenz trifft alle Generationen – auch die vermeintlich gut aufgestellten jüngeren wie die Generation Z (Geburt zwischen 1990 und 2000). Nur ein Drittel dieser Befragten fühlt sich derzeit „sehr gut gerüstet“ für einen Digital-First-Job. Allerdings zeigen sich jüngere Generationen deutlich lernbereiter als ältere.
  • Die Lücke bei den Führungs- und Mitarbeiterqualifikationen: Es gibt große Unterschiede bei der Einschätzung der digitalen Bildung zwischen Führungskräften und Mitarbeitern. Die Mehrheit der Chefs hält sich für digital gut gerüstet – die „einfachen“ Mitarbeiter sehen sich deutlich schlechter qualifiziert.

Unternehmen sollten daher Maßnahmen ergreifen, um ihre Mitarbeiter digital besser auszubilden, raten die Salesforce-Experten. „Durch den Aufbau von Schulungsprogrammen, die darauf basieren, was die Mitarbeiter glauben, dass sie am Arbeitsplatz am erfolgreichsten sind, können Unternehmen eine flexible Arbeitskultur schaffen, die es allen Mitarbeitern ermöglicht, sich von überall aus zu vernetzen, zu lernen und Fortschritte zu machen“, heißt es.

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