Der frühe Vogel

Mittelstand leidet erheblich unter der Wirtschaftsflaute

Veröffentlicht: 06.10.2023 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 06.10.2023
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Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:
Wirtschaftsflaute belastet den Mittelstand
 DSGVO ist zu kompliziert
 Apple setzt auf KI-Experten

 

Dem deutschen Mittelstand haben die letzten Jahre erheblich zugesetzt. Wie aus dem Geschäftsklimaindex der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht, ist die Lage der mittelständischen Unternehmen hierzulande so schlecht, wie zuletzt zu Hochzeiten der Coronakrise. Das Stimmungsbarometer ist erstmals seit Ende 2020 wieder in den Minusbereich gerutscht, sowohl Umsätze als auch Erträge, Auftragseingänge und Beschäftigungszahlen haben sich laut der Befragung und im Vergleich zum letzten Jahr alle verschlechtert. „Die Unternehmen sind in den Abwärtssog aus Inflation und Rezession geraten“, fasst die Creditreform die Ergebnisse der Erhebung unter mehr als 1.200 Unternehmen bei der FAZ zusammen. Neben der deutlich gesunken Kaufbereitschaft belastet den Mittelstand vor allem die hohen Zinsen und die daraus resultieren extremen Kostensteigerungen.

Der Blick in die Zukunft fällt bei den meisten Unternehmen dennoch vorsichtig positiv aus. Rund ein Fünftel rechnen in den kommenden Monaten mit steigenden Erträgen, ein Viertel geht eher von einem Rückgang aus. „Die Wirtschaft erwartet ein Aufatmen, aber nicht jetzt, nicht in den nächsten Monaten, sondern frühestens zum Jahreswechsel“, erklärt Creditreform-Chefökonom Patrik-Ludwig Hantzsch. Dennoch herrscht bei den deutschen Firmen nach wie vor große Unsicherheit, ganz besonders was die weiteren Folgen des Ukraine-Krieges angeht. Aus diesem Grund bleibt auch die Investitionsbereitschaft weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Nur 38,4 Prozent der Unternehmen planen derzeit Investitionen, der niedrigste Wert seit rund 20 Jahren. 

DSGVO noch immer als zu komplex eingestuft

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist zwar bereits seit fünf Jahren in Kraft, dennoch bereitet sie nach wie vor vielen Unternehmen Kopfzerbrechen. Wie aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervorgeht, sind Firmen unzufrieden mit der Verordnung und würden sie mit der Schulnote Vier bewerten. Die Mehrheit (78 Prozent), ist der Meinung, dass die DSGVO Geschäftsprozesse verkomplizierten, 77 Prozent stufen sie als zu praxisfern ein. Außerdem beklagen mit 59 Prozent mehr als die Hälfte der Firmen, dass die Datenschutzgrundverordnung die Entwicklung von neuen Produkten verlangsame. „Auch nach fünf Jahren gibt es bei der DSGVO leider mehr Schatten als Licht. Das Ziel, einen einheitlichen Datenschutzrahmen mit hohen Standards für Europa zu schaffen, war und ist richtig. Doch Umsetzung und Auslegung in der Praxis führen dazu, dass dieses Ziel noch nicht erreicht wurde. Die Unternehmen haben mit der Daueraufgabe Datenschutz zu kämpfen“, kommentiert Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

Trotz der vielen Baustellen können die deutschen Unternehmen auch positives über die DSGVO sagen. So empfinden 61 Prozent, dass sich seit der Einführung die Datensicherheit im Unternehmen verbessert hat, für  51 Prozent habe sie das Vertrauen in digitale Prozesse gestärkt. Und auch die einheitlichen Wettbewerbsbedingungen in der EU empfinden 45 Prozent der Umfrageteilnehmer als positiv.

Apple setzt auf KI-Experten

Apple sieht weiterhin von Kündigungswellen ab, im Gegensatz zu Twitter, Meta, Google und Co und stellt weiterhin neue Mitarbeiter ein. Besonders der Bereich Künstliche Intelligenz soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. Hierfür will der Konzern eine Reihe von neuen Jobs schaffen, allen voran in Großbritannien. Das gab Apple-Boss Tim Cook jetzt bei einem Besuch in London bekannt. Besonders der Bereich generative KI sei für Apple interessant, nach eigenen Angaben wird dieser Sektor derzeit „aktiv“ untersucht, heißt es von Cook laut Heise Online.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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