Als einige große Markenhersteller den Vertrieb ihrer Produkte hierzulande beschränkten und diese von Vertragshändlern nicht mehr auf Online-Portalen verkaufen wollten, war der Aufschrei im E-Commerce groß. Nun folgen bei Adidas Beschränkungen für den britischen Markt.
(Bildquelle: "Adidas Store" Radu Bercan / Shutterstock.com)
Die beschränkenden Richtlinien, die Unternehmen wie Mammut, Adidas oder auch Deuter im vergangenen Jahr anderen Händlern auferlegten, dienen laut eigenen Aussagen zumeist dem Schutz der Marke, der Kunden oder auch der Qualitätssicherung.
Zwar ist die Rechtslage in Deutschland in Bezug auf solche Vertriebsbeschränkungen generell nicht ganz klar (zumindest gibt es bislang noch keine grundsätzliche Regelung), doch gab es bereits eine Entscheidung des Bundeskartellamtes, die es einem Unternehmen untersagte, die Belieferung eines Händlers mit dem Verbot zu koppeln, die geschickten Ware über Online-Plattformen zu vertreiben. Zumindest in Deutschland werden solche Verfahrensweisen also über das Bundekartellamt reguliert.
Anders sieht es da schon in Großbritannien aus: Wie TextilWirtschaft berichtet, müssen in diesem Jahr etwa 200 britische Händler im Bereich Sportprodukte aus den Vertrieb von Adidas-Produkten verzichten. Dies ist ein herber Schlag, zumal in diesem Jahr die Fußballweltmeisterschaft stattfindet und zu erwarten ist, dass der Ansturm auf entsprechende Produkte ansteigt.
Grund der Beschränkung ist ein fehlender bzw. zu geringer Jahresumsatz der entsprechenden Händler. Wie Adidas scheinbar offen kommuniziert, werden Händler nicht beliefert, sobald ihr jährlicher Umsatz unter einer Grenze von 25.000 Pfund (rund 30.100 Euro) liegt. Eine solche Vorgehensweise sei jedoch nicht nur beim vorliegenden Sportartikelhersteller aufzufinden, auch andere Unternehmen wie Nike haben offenbar festgelegte Umsatzerwartungen an ihre Vertragspartner.
Zu den neuen Vertriebsrichtlinien nahm Adidas bereits vor einigen Monaten Stellung: „Wir nehmen diese Entscheidung nicht auf die leichte Schulter aber sie liegt auf gleicher Linie mit unserer globalen Handelspolitik und wurde getroffen, um unser Geschäft solide und nachhaltig abzusichern. Alle Geschäftsbereiche überprüfen regelmäßig, wie ihre Produkte vermarktet werden und wir werden auch weiterhin eine große Bandbreite von Händlern beliefern, darunter viele unabhängige.“
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