Geschäftsausfälle

So viel kostet der Bahnstreik pro Tag

Veröffentlicht: 08.03.2024 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 08.03.2024
Zug an leerem Gleis

Der jüngste Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), welcher seit dem gestrigen Donnerstag, dem 7. März, in vollem Gange ist, hat erhebliche Auswirkungen auf Menschen und Unternehmen im gesamten Land. Die genauen Kosten dieses bundesweiten Lokführerstreiks sind schwer exakt zu beziffern, doch Schätzungen des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) besagen, dass ein eintägiger Streik bis zu 100 Millionen Euro pro Tag an Wirtschaftsleistung kosten könnte. Diese Schätzungen basieren auf der Störung der Produktion und Geschäftstätigkeit in verschiedenen Branchen, wobei die konjunkturelle Lage und Lieferketten eine Rolle spielen.

Langfristige Auswirkungen können positiv sein

Die Auswirkungen des Streiks auf die Wirtschaft sind vielfältig, da die Bahn einen erheblichen Anteil am deutschlandweiten Güterverkehr hat. Dies führt zu Geschäftsausfällen im Logistiksektor und Einbußen bei Kooperationspartnern. Auch Liefer- und Produktionsprozesse in der Industrie sind betroffen und es werden Konsum- und Dienstleistungsausfälle erwartet.

Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung betont bei der Verkehrsrundschau, dass die Kosten der Streiks aufgrund komplexer Wechselwirkungen nur schwer genau zu beziffern sind, da direkt betroffene Unternehmen zwar unter den Arbeitsniederlegungen leiden, alternative Anbieter allerdings auch davon profitieren können.

Dennoch zeigt die Vergangenheit, dass begrenzte Streiks in Deutschland und anderen Ländern normalerweise keine langfristigen gesamtwirtschaftlichen Folgen haben. Dullien erklärt, dass ausgefallene Produktion oder Umsätze oft nachgeholt werden können, entweder von denselben oder anderen Unternehmen, möglicherweise sogar in Sonderschichten. Mittelfristig könnten die Streiks laut Dullien sogar positive Auswirkungen haben, da verbesserte Tarifverträge die Konsumnachfrage ankurbeln und sich positiv auf die Wirtschaft auswirken könnten.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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