Bildersuche: Getty Images legt Kartellbeschwerde gegen Google ein

Veröffentlicht: 28.04.2016 | Geschrieben von: Martin Gaitzsch | Letzte Aktualisierung: 28.04.2016

Google hat momentan mit der EU-Kommission mehr zu tun als es dem Suchmaschinengiganten lieb ist. Nach der Kritik an der dominierenden Marktstellung des Android-Betriebssystems liegt diesmal das Thema Bildrechte im Fokus der EU-Kommission. Getty Images hat nämlich Beschwerde gegen Google eingereicht, weil urheberrechtlich geschützte Bilder von Getty Images sich in zu guter Auflösung in der Google Bildersuche finden lassen.

Bildergalerie

(Bildquelle Mann mit Bildergalerie: violetkaipa via Shutterstock)

Wieder mal Ärger für Google wegen einer (vermeintlichen) Kartellrechtsverletzung. Diesmal hat sich die Bildagentur Getty Images über den Suchmaschinenkonzern beschwert. Getty Images sieht sein Kerngeschäft dadurch geschädigt, dass Google Fotos von Getty in hoher Bildqualität anzeigt. Dadurch müssen die Bildsuchenden nicht mehr die Getty-Webseite besuchen, um dort die Bilder samt Lizenz zu erwerben.

Vorwurf: Google Bildersuche verleitet zur Piraterie

Stattdessen verleitet Google die Nutzer sogar dazu, die Bilder zum eigenen Gebrauch herunterzuladen und dabei Autoren bzw. Vervielfältigungsrechte außer Acht zu lassen. „Getty Images vertritt über 200.000 Fotojournalisten, Content-Ersteller und Künstler aus aller Welt, die sich darauf verlassen, dass wir sie für ihre Leistungen angemessen vergüten können", erklärt Yoko Miyashita, Leiterin der Rechtsabteilung von Getty Images, das Problem an der Sache. Ihrer Meinung nach tritt Google durch seine Bildersuche die Rechte der Fotografen mit den Füßen und entzieht ihnen so den notwendigen Traffic und Einnahmen.

EU-Kommission befasst sich wegen drei Fällen mit Google

Noch vor einigen Jahren hätte Google ein solcher Vorwurf nicht treffen können. Denn bis 2013 bot Google Fotos in seinen Bildergalerien lediglich in niedriger Auflösung an. Seitdem werden die Bilder jedoch in hoher Qualität angezeigt, was nun zur Beschwerde von Getty Images, dass Google Piraterie fördere, geführt hat. Neben dem Vorwurf, dass Google durch sein Betriebssystem Android eine zu hohe Marktdominanz einnehme, steht laut Handelszeitung auch noch ein dritter Vorwurf gegen Google im Raum. Auch hiermit muss sich die EU-Komission befassen.

Der von Rupert Murdoch geführte Medienkonzern News Corp. hat sich beklagt, dass bereits kleine Inhaltsfragmente auf Google-Seiten Nutzer vom Aufsuchen der eigentlichen Verlags-Webseiten abhalten würden. Die Kritik ähnelt demnach stark dem Fall zwischen Google und Getty Images. Wohl oder übel wird sich Google in den kommenden Wochen und Monaten mit der EU-Kommission und Kartellrechtsvorwürfen dieser Natur auseinandersetzen müssen.

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