Facebook geht gegen Clickbaiting im Newsfeed vor

Veröffentlicht: 05.08.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 05.08.2016

Reißerische und irreführende Überschriften fluten den Newsfeed von Facebook. Nun will das soziale Netzwerk gegen diese sogenannten „Clickbait“-Beiträge stärker vorgehen.

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Bildquelle: Lukasz Stefanski / Shutterstock.com

„Mit diesen 14 einfachen Tricks verbessert ihr euer Leben. Nr. 7 hat mich überrascht!“ – mit diesen und anderen vergleichbaren Clickbait-Überschriften versuchen einige Portale seit geraumer Zeit, die Nutzer zum Klicken der Artikel zu bewegen. Einige Portale, darunter das umstrittene heftig.co, haben sich mit derartigen Artikeln sogar einen Namen gemacht. Doch nun hat Facebook offenbar genug von dem exzessiven Clickbaiting in seinem Newsfeed.

Bereits vor zwei Jahren unternahm Facebook erste Schritte, um gegen das Clickbaiting auf der Plattform vorzugehen. Doch wie das Unternehmen laut The Verge nun mitteilte, sind immer noch viele Nutzer unzufrieden mit vielen Artikeln, die sie in ihrem Newsfeed sehen – die Clickbait-Artikel sorgen schließlich dafür, dass Nutzer sich „ausgetrickst, betrogen oder anderweitig unbefriedigt fühlen“, so The Verge. In den kommenden Woche will das soziale Netzwerk deshalb weitere Änderungen einführen, die die Verbreitung von Überschriften vermindern, wenn diese wichtige Informationen zurückhalten oder den Leser in die Irre führen.

Clickbait-Profile sollen massiv an Reichweite verlieren

Um diese Änderungen an dem Newsfeed überhaupt vornehmen zu können, mussten die Mitarbeiter von Facebook „Zehntausende“ Überschriften analysieren, um gemeinsame Eigenschaften von Clickbait-Artikeln zu ermitteln. Dabei wurden zwei Kategorien festgelegt: Die sogenannten „Curiosity Gap“-Artikel und Artikel, die irreführende Informationen vorgeben. Bei den „Curiosity Gap“-Artikeln handelt es sich beispielsweise um Artikel mit Überschriften wie etwa „Du wirst nicht glauben, welcher dieser Filmstars im Krankenhaus liegt“. Artikel, die irreführend sind, könnten etwa die Überschrift „Äpfel sind in Wirklichkeit ungesund!“ haben und dann erklären, dass dies nur der Fall ist, wenn man mehrere Kilogramm pro Tag verspeist.

Wenn der Facebook-Algorithmus künftig Artikel als Clickbait erkennt, sollen sowohl die Reichweite des Beitrags selbst als auch die der zugehörigen Facebook-Page verringert werden. „Wenn Sie ein Publisher oder eine Content-Farm sind und 50 Beiträge täglich posten, von denen 48 Clickbait sind, dann werden Sie einen signifikanten Absturz in Sachen Traffic und Reichweite erleben“, warnt Adam Mosseri, Vice President of Product Management für den Newsfeed. Das bedeute aber nicht, dass die Überschriften in Zukunft uninteressant oder mit Informationen überladen sein sollen. Vor allem Spam-Profile, die hauptsächlich Clickbait posten, sollen eingeschränkt werden, während qualitativ hochwertige Seiten keine Auswirkungen spüren sollen.

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